Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)
stellten Glasvasen mit prachtvollen Sträußen auf die Saphirfelsen in dem kleinen Garten außerhalb der Gemächer der Königin. Mit Bändern geschmückte Töpfe wurden wie zerbrechliche Soldaten entlang des Kristallpfades aufgereiht und Rosen, Tulpen und Lilien überall auf den Felsen und Seidenkissen und am Rande des Beckens verstreut, als wären sie von einer sanften Brise erfasst worden.
Kougar stand hinter ihr. Er hatte die Arme um sie geschlungen, sein Kinn ruhte auf ihrem Kopf, und sein Becken drückte sich gegen ihren Rücken, wobei ihr sein pralles Glied verriet, dass er mehr als bereit für die kommende Aufgabe war.
Doch inmitten all dieser Schönheit und der Aussicht auf Verführung und Leidenschaft konnte sie nur an eines denken: Blut. Das Böse schlug mit seinen Krallen gierig auf ihre Beherrschung ein und forderte Schmerz. Und Blut. Egal von wem.
»Nimm den Duft auf«, sagte Kougar, während seine Hand unermüdlich über ihren Bauch strich. »Saug den Duft der Blumen ein, Ariana.«
Und das tat sie. Die Luft roch nach Blumen, ein prächtiger Überschwang an süßen Düften, die ihr Ilina-Bedürfnis nach allem Schönen befriedigten.
»Ich werde dich inmitten der Blumen lieben«, hauchte er an ihre Schläfe, während seine Hände immer unruhiger, immer leidenschaftlicher wurden. »Ich werde deinen Körper mit Rosenblütenblättern liebkosen und danach jeden Zentimeter deines Körpers mit meinen Lippen verwöhnen.«
Seine Worte drängten den wachsenden Wunsch nach Gewalt zurück, der immer stärker wurde. Allein schon die Blumen erwärmten ihr Herz – und vor allem die Tatsache, dass er sich nach all der Zeit daran erinnerte, was ihr am meisten gefiel.
Eine Kriegerin nach der anderen verschwand, wobei einige hinausgingen, andere wiederum lösten sich in Nebel auf. Nur Brielle blieb noch da. Sie rang die Hände und machte ein unglückliches Gesicht.
Ariana runzelte die Stirn. »Was ist los, Brielle?«
Brielle erwiderte ihren Blick nicht, sondern sah nur Kougar an. »Ich habe eine Nachricht von Lyon.« Sie warf Ariana einen kurzen, entschuldigenden Blick zu, ehe sie wieder Kougar ansah. »Die Frau des Tiger-Wandlers ist schwanger.«
Ariana spürte Kougars Überraschung und wie sein Griff fester wurde. Der Tiger-Wandler war sicherlich Tighe, einer der Krieger in der Geistfalle. Oh, nein .
Brielle fuhr fort. »Weil seine Gefährtin keine waschechte Therianerin ist, scheint das Kind einen Großteil seiner Lebenskraft aus seinem Vater zu saugen. Die Frau des Gestaltwandlers steht in Kontakt zu ihm und ist immer noch in der Lage, ihn zu spüren, doch er hat das Bewusstsein verloren und wird offensichtlich schnell schwächer. Sie hat Angst, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Nur noch Stunden und keine Tage mehr. Lyon wollte, dass du das weißt.«
Mit jedem ihrer Worte spannte Kougar sich mehr an und erstarrte, bis sie das Gefühl hatte, von einem Mann aus Stein gehalten zu werden. Und dieser Stein bebte.
»Es tut mir leid«, sagte Brielle leise, löste sich auf und verschwand.
Ariana schmiegte ihre Hand an Kougars Wange, drehte sich in seinen Armen um und sah ihn an. Seine Augen loderten vor Wut und verzweifelter Entschlossenheit.
»Das hier muss funktionieren.« Seine Stimme war dunkel und eindringlich.
»Es wird funktionieren.« Ihre Finger, die an seiner Wange lagen, krümmten sich, als das Böse nach Blut schrie. Sie zog sie hastig weg, ehe sie seine Haut verletzen konnte.
Kougar packte sie und hob sie auf seine Arme. Dann trug er sie mit schnellen, energischen Schritten die Treppe hinab und in die Mitte der Oase, die auf einmal wie ein richtiger Garten aussah. Beinahe grob legte er sie zu Boden, zog sie in die Arme und küsste sie mit einer Leidenschaft am Rande der Brutalität. Sie genoss es, und das Böse stachelte sie weiter an.
Als sich ihre Zungen umschlangen, packte sie seine Schultern und grub ihre Fingernägel durch das Hemd hindurch in sein Fleisch. Obwohl sie es nicht wollte, wurde ihr Griff fester, bis sie spürte, wie Blut unter ihren Nägeln hervortrat.
Kougar packte ihre Handgelenke und riss sie von sich weg. »Du darfst ihm nicht nachgeben!«
Sie starrte ihn an. »Ich habe das Bedürfnis, etwas zu verletzen. Jemanden zu verletzen. Ich wünschte, er wäre hier.«
Liebend gern hätte sie Hookeye in Stücke gerissen, wenn sie damit nicht alles zerstören würde, was sie zu beschützen versuchte. Jetzt zählte nur noch das Aushungern des Giftes, damit sie sich wieder in
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