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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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worden war. Ein Herz, das durch ihren eigenen Betrug noch einmal Schaden genommen hatte.
    Sollten sie Hookeyes Gift überleben, sollten sie eine Zukunft vor sich haben, dann würde sie alles geben, was sie hatte. Doch wenn er immer noch glaubte, ohne sie glücklicher zu werden, würde sie das akzeptieren.
    Nie wieder würde sie ihm wissentlich wehtun.

19
    Kougar hatte das Gefühl, als wäre er bei lebendigem Leibe gehäutet worden, nachdem er die Erinnerungen preisgegeben hatte, die er mit aller Macht hatte vergessen wollen. Sein Schädel brummte, und auf seiner Brust lastete ein entsetzlicher Druck, während das Gift in seinem Herzen brannte. Frust und Widerwillen setzten ihm zu, weil Ariana ihn dazu gebracht hatte, das Vergangene noch einmal auszugraben.
    Doch wenn sie seinen Kopf auf dem Silbertablett serviert sehen wollte, dann würde er ihn ihr geben. Er hatte nie aufgehört, sie zu lieben.
    Unten waren die Festlichkeiten weiterhin in vollem Gange, und die Kriegerinnen tanzten ohne Pause und mittlerweile alle nackt im Mondschein zu schöner Musik, die von nicht weniger als einem Dutzend Instrumenten gespielt wurde. Einige davon gab es nur bei den Ilinas.
    Neben ihm gab Ariana einen leisen Laut von sich. Halb Brummen, halb Stöhnen. Sofort verlor die Vergangenheit jede Bedeutung.
    »Was ist los?«
    »Das Gift. Das Böse wird immer hungriger und lässt mir keine Ruhe mehr.«
    »Würdest du jetzt normalerweise versuchen, es zu füttern, Ariana?«
    »Ja.« Sie suchte seinen Blick. »Die Schlacht beginnt.«
    »Brielle!« Sein Ruf hallte durch den Garten. Einen Augenblick später erschien die Ilina neben ihm, ein nacktes, nebelähnliches Geschöpf, das in ein Gewirr aus hüftlangen dunklen Locken gehüllt war. »Geh zum Haus des Lichts und sag Lyon, dass ich Blumen brauche. So viele, wie er in den nächsten zwanzig Minuten auftreiben kann.« Ariana brauchte alle Kraft – jede Freude – , die er aufzubieten hatte.
    Wulfe stand im Schatten zwischen zwei alten Backsteingebäuden in der Innenstadt von Harpers Ferry, wo die Frühlingssonne den Gehsteig zu seinen Füßen erwärmte. Doch er nahm die Sonne kaum wahr oder die Passanten, die ihre Schritte bei seinem Anblick beschleunigten. Sein Blick war unverwandt auf den Laden auf der anderen Seite der schmalen Straße gerichtet, auf das Schaufenster, das mit T-Shirts, Hüten der Südstaatenarmee und ausgeblichenen Plastiktischsets mit Bürgerkriegsschlachtszenen vollgestopft war.
    Vor Kurzem erst hatte er die bewusstlosen Frauen im Gras unweit der Stelle abgelegt, wo die Krieger vor ein paar Tagen die Leichen ihrer Freunde zurückgelassen hatten. Dann war er in der Nähe geblieben, um so lange auf sie aufzupassen, bis sie aufwachten und Natalie Christy in die Stadt führte, wie er es ihr beim Löschen ihrer Erinnerungen aufgetragen hatte.
    Während sie mit einem geliehenen Handy am Ohr an diesem Fenster stand, wirkte Natalie mit ihrer zerknitterten Kleidung und den zerzausten, ungewaschenen Haaren etwas deplatziert. Die Krieger hatten sich bewusst dafür entschieden, die beiden Frauen in einer Aufmachung in ihre Welt zurückzubringen, als hätte man sie gefangen gehalten. Ihre Geschichte, sie könnten sich an nichts erinnern, würde zudem glaubhafter klingen, wenn sie nicht den Eindruck erweckten, als hätte man sich gut um sie gekümmert.
    Doch auch mit ihrem ungepflegten und etwas wilden Erscheinungsbild besaß Natalie eine Aura der Besonnenheit. Und es kostete ihn viel Kraft, seinen Blick von ihr abzuwenden. Sie blieb am Handy, bis ein silberner Mercedes vorfuhr und mit quietschenden Bremsen mitten auf der schmalen Straße anhielt. Ein kräftig aussehender junger Mann im Anzug sprang heraus und rannte um das Auto herum, während Natalie, dicht gefolgt von Christy, aus der Tür eilte und ihm entgegenlief. Der Mann nahm Natalie in die Arme und drückte sie an sich. In der Sonne schimmerten die Tränen auf seinen Wangen.
    Wulfe schüttelte seine verkrampften Fäuste aus und zwang sich dazu, die Zähne nicht mehr so fest zusammenzubeißen. Es war gut so. So sollte es sein. Natalie war wieder in ihrer Welt bei einem Mann, der sie offensichtlich liebte, ein Mann, der ihr beistehen und ihr durch die schlimmen Tage, die vor ihr lagen, helfen würde.
    Natalie Cash ging ihn nichts mehr an.
    Ariana beobachtete, wie ein gutes Dutzend ihrer Kriegerinnen in Nebelgestalt, die nun wieder ihre Festkleidung trugen, in den Garten schwebte. Sie hielten Unmengen von Blumen in den Armen und

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