Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)
aufgestaute Welle über ihm zusammengeschlagen.
Er musste das hier zu Ende bringen, um zu beweisen, dass er recht hatte und um sich ihre Mithilfe zu sichern. Dann wäre er ein für alle Mal fertig mit ihr. Doch sein Körper gierte nach mehr. Seine Katze knurrte ihn an, sie ganz zu nehmen, sie wieder zu der Seinen zu machen, so wie früher. Und die Gefühle für sie, mit denen er schon seit so langer Zeit lebte, verlangten, dass er jeden Augenblick genoss, falls es vielleicht nur dieses eine Mal geben würde, da ihr Körper wieder ihm gehörte.
Er wusste, dass es ein Fehler war, seinen Gefühlen die Führung zu überlassen. Je mehr er von ihr kostete, je öfter er sie berührte, desto mehr erinnerte er sich. Und desto größer wurde der Schmerz, dass dies nicht die Ariana war, die er begehrte.
Nichts würde ihm seine Geliebte zurückbringen. Wenn er sich mit ihr vereinigte, würde diese Tatsache nur noch deutlicher werden. Doch er konnte sie anfassen. Er konnte sie ansehen. Und, verdammt, er musste sie ansehen – die Königin, nicht die Krankenschwester. Seine prachtvolle Ariana. Ein letztes Mal.
Mit ausgefahrenen Krallen schlitzte er erst ihr Hemd und dann den BH auf, um gleich darauf die Strickjacke und das Hemd von den Schultern bis zu den Handgelenken in Fetzen zu reißen, ohne dass sie auch nur einen Kratzer abbekam. Als er beim rechten Handgelenk anlangte, schlugen seine Krallen klirrend gegen Metall, und er nahm an, dass es sich um einen Armreif oder etwas Ähnliches handeln musste.
Mit einem Ruck riss er den zerfetzten Stoff herunter und entblößte damit ihren ganzen Oberkörper.
Ihre Brüste hoben sich, als sie vor Schreck tief Luft holte. Mit nichts weiter als einem weißen Spitzenhöschen bekleidet, sowie dem silbernen Armreif, der an ihrem Handgelenk glitzerte, stand sie nackt vor ihm.
Seine Brust zog sich zusammen, und das Herz setzte einen Schlag lang aus, als er den Körper der Frau betrachtete, die er so lange Zeit geliebt hatte, diesen Körper, von dem er einst jeden Zentimeter gekannt hatte, jeden Fleck, jeden Geschmack.
Sie war wundervoll, noch viel schöner, als er sie in Erinnerung gehabt hatte. Eine perfekt proportionierte Brust, eine schmale Taille, wohl gerundete Hüften und geschmeidige, makellos geformte Beine. Früher hatte er es geliebt, sie anzufassen. Geliebt, mit Lippen und Zunge jeden Zentimeter der Haut zu erkunden, die sich jetzt offen seinen gierigen Blicken darbot. Wie er sich danach sehnte, ihre Schulter zu küssen, mit den Lippen ihren Arm hinabzufahren, über die Rundung ihres Ellbogens bis zu ihrem Handgelenk …
Als sein Blick seinen Gedanken folgend an dem Armband hängen blieb, stutzte er. Eine silberne Manschette, besetzt mit … roten Mondsteinen .
Er stieß ein Knurren aus, als die Wut ihn überkam.
»Kougar, warte!«
»Du Miststück.« Mondsteine verhinderten, dass sich eine Ilina in Nebel auflöste. Jetzt wusste er, warum sie sich so sicher war, dass er sie nicht dazu bringen konnte. Erst hätte sie ihn davon überzeugt, dass sie ihm nicht helfen konnte, dann wäre sie wieder verschwunden – und hätte seine Freunde dem sicheren Tod überlassen.
Er griff nach dem Armband.
»Nein, Kougar.«
Mit einer einzigen zornigen Bewegung öffnete er die Handschelle, mit der sie an die Wand gefesselt war, brach das Armband auf und warf es quer durch den Raum.
»Nein!« Entsetzen und Verzweiflung schwangen in Arianas Stimme mit, während sie schlagartig leichenblass wurde. »Die Manschette.« Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen blickte sie ihn an. »Ich erzähle dir alles, wenn du mir nur die Manschette zurückgibst.«
Kougar starrte sie an. Einerseits wollte er, dass sie genauso litt wie er, aber gleichzeitig drängte ihn der Beschützerinstinkt seines Pumas, sie vor dem zu bewahren, was sie so sehr aus der Fassung brachte.
Auch wenn er wusste, was sie war, traf ihn ihr gequälter Anblick wie ein Messerstich ins Herz. Frustriert schnaubend hob er das Armband vom Boden auf, wo es auf dem kleinen Teppich vor dem Sofa gelandet war.
Dann ging er zu ihr zurück und legte es ihr wieder um. Augenblicklich fiel die Anspannung mit einem zittrigen Seufzer von ihr ab, während sie mit geschlossenen Augen gegen die Wand sank.
»Es ist nichts passiert, es ist nichts passiert, es ist nichts passiert«, wiederholte sie immer wieder, und es klang wie ein Mantra.
Kougar ließ ihr Handgelenk nicht los, da er vermutete, dass die Manschette den Ortswechselzauber enthielt,
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