Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
Vom Netzwerk:
spielte.
    Kougar sah sie an. »Ich möchte dich tanzen sehen. Hier. Für mich.«
    »Tanzt du mit mir?«
    Ein Lächeln erhellte seinen Blick. »Wenn du ein Kleid trägst.«
    Sie lächelte. »Warte hier.«
    Sie wandelten direkt am Rande eines Abgrunds, und dennoch fühlte sie sich fast glücklich, so wie schon seit Jahrhunderten nicht mehr. Ein recht unangebrachtes Empfinden, wenn doch der Mann, den sie liebte, dabei war zu sterben, und so viele andere Leben auf dem Spiel standen. Und trotzdem: Warum sollten sie das Leben nicht genießen, solange sie noch die Möglichkeit dazu hatten?
    Warum sollten sie keine Freude empfinden?
    Er begleitete sie ins Gemach der Königin, das sie nur selten aufsuchte, und sah ihr dabei zu, wie sie ihre Jeans und das Hemd auszog und in das tiefblaue Satingewand schlüpfte, dessen Farbe allein der Königin vorbehalten war. Das Gewand war schlicht, halblang und aus hauchdünner Seide, die ihre Schultern knapp bedeckte und ihre Kurven locker umspielte.
    Wie es der Brauch verlangte, bürstete sie ihr Haar aus, um es offen zu tragen, und ihre Füße blieben nackt. Als sie sich zu ihm umdrehte, stellte sie fest, dass er sie aus silbernen Augen mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete.
    »Du bist wunderschön.«
    Und sie glaubte ihm. Er hatte schon immer dafür gesorgt, dass sie sich schön und begehrenswert fühlte.
    Dann nahm sie seine Hand und führte ihn ins Observatorium zurück. Als sie durch die Tür traten, ließ sie seine Hand los und wirbelte davon, tanzte für ihn und ließ all ihre verzweifelte Freude und Liebe, die sie empfand, in die Bewegungen fließen.
    Er folgte ihr mit einem Blick, der wie eine zärtliche Berührung war, ohne die zu leben sie sich nicht mehr vorstellen konnte. In den wenigen Tagen, seit er in ihr Leben zurückgeschlichen war, hatte sie sich lebendiger gefühlt als in den letzten tausend Jahren ohne ihn.
    Um dieses Gefühl zu behalten, würde sie jedes Opfer bringen. Auch wenn sie Angst hatte, dass er ihr sein Herz nie richtig schenken würde.
    Wulfe saß in Menschengestalt auf dem Boden in Natalies Zelle und beobachtete, wie sie zu sich kam, wobei ihn die Tatsache, dass sie aufwachte, erfreute, aber auch bekümmerte, da es endgültig Zeit war, sie heimzuschicken.
    Ihre Lider flatterten leicht, als sie ihn erblickte. »Hi.«
    »Es ist so weit. Wir sind jetzt in der Lage, Christys Erinnerungen zu löschen. Nun kann ich Ihnen auch Ihre nehmen und Sie heimbringen.«
    Ihre sonst so anmutigen Bewegungen wurden hektisch, als sie sich aufgeregt aufsetzte. Doch als sie sich in der Zelle umsah, runzelte sie die Stirn.
    »Wo ist Xavier?«
    »In der Küche, um zu helfen.«
    Sie fuhr überrascht zusammen. »Wirklich?«
    Wulfe hasste diesen Teil, doch er konnte ihn nicht umgehen. »Er wird hierbleiben.«
    »Wie bitte? Nein. Warum ?« Sie sprang auf, als hätte sie vor, durch die offene Tür hinauszustürzen.
    Er erhob sich, um sie aufzuhalten, wenn nötig. »Wir können sein Wissen über uns nicht aus seinen Gedanken löschen. Das funktioniert nur über die Augen, Natalie.«
    Allmählich begriff sie. »Und seine sind nicht in Ordnung.«
    »Wir werden ihm nichts tun. Er wird es hier gut haben.«
    »Ich will ihn sehen.«
    Ihre Erschütterung quälte ihn, und so nahm er sein Handy und rief Kara an. In weniger als einer Minute führte Kara Xavier in den Zellentrakt.
    »Xave!« Natalie stürzte an Wulfe vorbei aus der Zelle heraus.
    Er ließ sie zu ihrem Bruder, der sie in die Arme schloss. »Mir wird’s gut gehen, Nat. Es macht mir nichts aus, zu bleiben. Weißt du, was die hier machen?«
    »Xavier«, mahnte Wulfe mit einem leisen Knurren.
    »Okay, ich kann’s dir leider nicht sagen, weil ich es eigentlich gar nicht wissen dürfte, aber ich höre mehr, als ich sollte, und das ist krass, Nat. Krasser Retter-der-Welt-Kram. Hier geht was echt Cooles ab.«
    »Aber du willst doch wohl nicht hierbleiben?«
    Xavier zuckte die Schultern. »Sieht nicht so aus, als ob ich die Wahl hätte.«
    Natalies gequälter Blick schnellte zu Wulfe, doch der schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Er kann nicht weg, bevor wir einen Weg gefunden haben, um ihm die Erinnerungen zu nehmen.«
    »Glauben Sie, dass Sie das jemals schaffen werden?«
    Er hätte sie anlügen können. In wenigen Minuten würde sie sich an nichts erinnern. Doch das wollte er Xavier nicht antun.
    »Nein.«
    Tränen begannen, in ihren Augen zu schimmern, als sie sich zu ihrem Bruder umdrehte und die Hände an sein Gesicht

Weitere Kostenlose Bücher