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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Imperiums und dem Land ringsum.«
    Cade holte pfeifend Luft und fragte schnell:
    »Enklave des Imperiums? Was ist das?«
    Orcido hob die Hand und antwortete:
    »Später, Cade. Weiter – ich bin nur ein einzelner. Niemand half mir, weil sich niemand interessierte und niemand wollte. Diejenigen, die dort auf den Bergen leben und überall trainieren, wollen das übrige Land, den Rest des Planeten, bewußt in Unkultur halten, um nicht gestört zu werden. Das ist die Basis für alles, was sich ereignete. Eines Tages floh ich von oben und ging ins Land zwischen den Stränden und dem Bergzug. Dort versuchte ich, den Unwissenden etwas beizubringen, was von Fall zu Fall auch gelang.«
    Poter stütze sich mit beiden Händen auf die Armlehnen, beugte sich vor und erkundigte sich mit schneidender Stimme:
    »Also gibt es die Heere der Dämmerung wirklich? Es sind Soldaten, die auf meinem Land kämpfen und üben?«
    »Es ist nicht dein Land, Poter!« sagte Orcido ruhig. »Aber du hast recht. Es sind etwa achttausend Männer, die dieses Land dazu benutzen, um zu üben. Es sind die Söldner des Imperiums, die Gladiatoren. Sie leben hier und werden ausgebildet, und wenn man sie braucht, dann holt man sie. Aber es ist noch niemand zurückgekommen.«
    Orcido zeigte wieder sein kleines, zurückhaltendes Lächeln. Die Erregung der Zuhörer wuchs von Augenblick zu Augenblick.
    »Ich wanderte jahrelang durch das Land, besuchte die einzelnen Stämme und tat, was ich konnte. T’amuro, Cade, ist eines meiner geistigen Kinder.«
    »Ein schönes Kind und ein sehr talentiertes. Sie redet mit dir in ihren Träumen.« Cade grinste Orcido an.
    »Das ist richtig und auch wieder nicht. Ich könnte jetzt mit ihr reden, weil … auch das später.«
    Cade sank zurück. Wie durch einen leichten Nebel hörte er die weiteren Erklärungen Orcidos.
    »Nichts änderte sich. Die Gladiatoren übten ununterbrochen und an vielen Stellen. Auf jenem Tiefplateau, in der Ruinenstadt, wo sie die alte Arena wieder instand gesetzt haben, an den südlichen Stränden, in kleinen oder großen Gruppen. Sie sind sehr … modern, mit allen Mitteln also, ausgerüstet. Sie suchten mich, aber ohne viel Energie und ohne Erfolg. Ein einzelner Mann auf einem Planeten ist kaum auffindbar. Das also ist die Erklärung für die Sagen der Heere und des wandernden Weisen. Ich habe ausgerechnet, daß diese Entwicklung seit knapp einhunderteinundzwanzig Jahren andauerte.«
    Er machte eine Pause, dann fuhr er fort.
    »Natürlich sah ich, daß dieser Planet keine Geschichte hat.« Er warf einen nachdenklichen und amüsierten Blick an die riesige Karte von Geirklasger, die auf die Stirnwand des Saales gemalt war. Sie war tausendmal ausgebessert worden und zeigte das Land ziemlich genau. »Ich fragte mich, wie das möglich sei und entdeckte die Reihenfolge der Zyklen. In bestimmten Abständen wird das meiste Leben auf diesem Planeten ausgelöscht. Menschen, Tiere und Städte sterben. Sie werden zermalmt, verbrannt und von Erdbeben vernichtet. Ein Zyklus des Todes also.«
    »Du bist wahnsinnig!« keuchte Poter und schien sich auf Orcido stürzen zu wollen. Der Mann warf ihm einen stechenden Blick zu, wandte sich an den Herrscher direkt und sagte scharf:
    »Ich bin an der Wahrheit ebenso unschuldig wie jeder andere.«
    Poter sank wieder zurück und biß sich auf die Lippen.
    »Ihr versteht? Von Zeit zu Zeit kommt der Tod über den Planeten. Wenn alle Götzen sagen, daß das Ende nahe sei, dann stimmt es. Aber natürlich ist alles von Sagen und Märchen durchdrungen. Das Ende ist nahe. Ihr habt in der Ruinenstadt die einzelnen Schichten der Vernichtung gesehen, Cade Kilham?«
    »Ja.«
    Orcido nahm das Buch, schlug es, ohne hinzublicken auf und begann zu rezitieren.
    »Das Ende ist nahe – das Ende, das zugleich der neue Anfang ist. Die Tiefen des Himmels werden auf getan, und es geschehen Blitze und Stimmen und Donner und Erdbeben und ein großer Hagel. Es kommt wiederum die Zeit, da ein großes Zeichen am Himmel erscheint. Die Sterne wanken und fallen nieder auf die Erde. Und alle Völker werden niederfallen auf ihr Angesicht, und sie werden wehklagen in Furcht und Angst ob der Verderbnis. Und es wird sich ein Tier aus dem Meer erheben und wird gar fürchterlich brüllen.
    Das, was die Völker sehen, ist zugleich das Ende und der Anfang, und der Untergang und der Neubeginn. Zählt die Jahre, ihr Unwissenden und lest nach in dem Buch, das Carvel Kilham geschrieben hat.«
    Orcido lächelte Cade

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