Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kriegerin der Nacht

Kriegerin der Nacht

Titel: Kriegerin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Kellys Hals gelegt und stieß mit dem Kopf nach ihrem Kinn, wie ein Kätzchen auf der Suche nach etwas zum Spielen. Und er hatte einen interessanten Griff. Diesmal konnte sie ihn nicht abschütteln.
    »Es ist nur - er lenkt nur ein wenig ab«, stotterte sie, gab es auf und tätschelte ihn unbeholfen. Es war lächerlich. Wie konnte sie mit Babygebrabbel im Ohr noch schlagende Argumente finden?
    »Ihr zwei seht irgendwie süß aus zusammen«, bemerkte Iliana. »Ich ziehe mich jetzt für die Schule um. Ihr könnt tun, was immer ihr wollt.«
    Sie schwebte davon, während Kelly noch nach einer Antwort suchte.
    Nissa und Winnie folgten ihr hastig. Galen stand auf, um Ilianas Mutter beim Abräumen zu helfen.
    Kelly zupfte an dem kleinen Wesen, das an ihr hing wie eine Klette. Vielleicht lag Gestaltwandlerblut in dieser Familie.
    »Kie-kie ... iep!« Danach klang es jedenfalls.
    »Pippi?« Kelly warf einen nervösen Blick auf seine Windel.
    »Er meint >lieb<«, sagte Ilianas Mutter. »Es ist komisch. Normalerweise redet er nicht so mit Leuten. Er mag Tiere lieber.«
    »Oh. Nun, er hat einen guten Geschmack«, erwiderte Kelly. Es gelang ihr endlich, sich von ihm zu befreien und ihn in die Obhut seiner Mutter zu geben. Dann ging sie hinter Iliana her den Flur entlang, wobei sie vor sich hin murmelte: »Ein Jammer, dass er so unrealistisch ist.«
    »Ich denke, er ist sogar sehr realistisch«, bemerkte Galen direkt hinter ihr.
    Kelly drehte sich um und stellte fest, dass sie allein im Flur waren.
    Sein schwaches Lächeln verblasste. »Ich möchte wirklich gern mit dir reden«, sagte Galen.

 
K APITEL S IEBEN
    Kelly sah ihn direkt an.
    »Ja, Sir? Oder sollte ich besser sagen >Mylord    Er zuckte zusammen, versuchte jedoch, die Regung zu verbergen. »Ich hätte es dir von Anfang an sagen sollen.«
    Kelly hatte nicht die Absicht, sich auf eine Diskussion darüber einzulassen. »Was willst du?«
    »Können wir da reingehen?« Er deutete mit dem Kopf auf eine offene Tür, hinter der es nach einer Mischung aus einer kleinen Bibliothek und einem Büro aussah.
    Kelly wollte zwar nicht, aber ihr fiel auch kein akzeptabler Grund ein, ihm die Bitte abzuschlagen. Sie folgte ihm und verschränkte die Arme vor der Brust, während er die Tür schloss.
    »Du hast mir das Leben gerettet.« Er sah sie nicht an; er schaute aus dem Fenster zu dem kalten silbrigen Himmel hinauf. Vor diesem Hintergrund hatte er ein Profil wie ein junger Prinz auf einer uralten Münze.
    Kelly zuckte die Achseln. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Die Ziegelsteine haben mich nicht getötet; vielleicht hätten sie dich auch nicht getötet.«
    »Aber du hast versucht, mir das Leben zu retten. Ich habe etwas getan, das wahrscheinlich ziemlich dumm war - mal wieder und du musstest für mich den Karren aus dem Dreck ziehen.«
    »Ich habe es getan, weil es mein Job ist, Galen. Das ist alles.«
    »Du bist meinetwegen verletzt worden. Als ich mich aus dem Schutt ausgegraben hatte, dachte ich, du wärst tot.« Er sprach mit ausdrucksloser Stimme, ohne besondere Betonung. Aber die feinen Härchen auf Kellys Armen stellten sich auf.
    »Ich muss zu Iliana gehen.«
    »Kelly.«
    Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Sie betrachtete die Tür, öffnete sie und wollte hinaustreten, aber beim Klang seiner Stimme blieb sie wie angewurzelt stehen.
    »Kelly. Bitte.«
    Sie spürte, dass er hinter sie trat.
    Und sie hatte am ganzen Körper eine Gänsehaut. Sie war sich seiner Gegenwart nur allzu bewusst, das war das Problem. Sie konnte die Luft spüren, die er beiseitedrängte. Sie konnte sein Herz spüren.
    Er stand einfach nur da.
    »Kelly. Seit ich dich das erste Mal gesehen habe ...« Er brach ab und versuchte es noch einmal. »Du hast - geleuchtet. All dieses schwarze Haar, das um dich herumwogte, und diese silbrigen Augen. Und dann hast du dich verwandelt. Ich glaube, ich habe nie wirklich verstanden, was es bedeutet, ein Gestaltwandler zu sein, bis ich das gesehen habe. Du warst ein Mädchen und dann warst du eine Katze, und doch warst du immer beides.« Er stieß den Atem aus. »Ich drücke mich total komisch aus.«
    Kelly musste etwas einfallen, das sie sagen konnte - sofort. Aber ihr fiel nichts ein und sie schien sich auch nicht bewegen zu können.
    »Als ich das gesehen habe, wollte ich meine Gestalt wandeln. Vorher war es mir eigentlich egal und alle haben mir immer geraten, vorsichtig zu sein, denn welche Gestalt ich beim ersten Mal auch wähle, ich muss dabeibleiben. Aber

Weitere Kostenlose Bücher