Kriegerseelen
deaktiviert und entfernt, doch er konnte es nicht. Deshalb legte er seine ganze Zuversicht in die Worte, die er sorgfältig wählte. »Cara mia, Thunder und ich kommen als Nächstes dran. Tristan muss sich ein wenig erholen, denn es hat ihn viel Kraft gekostet. Aber er ist sehr zuversichtlich, dass er jetzt weiß, wie er es kontrollieren kann.«
Cara hatte ihm aufmerksam zugehört, seine Worte konnten jedoch den Knoten in ihrem Bauch nicht lösen, der sich gebildet hatte, seit sie abgereist waren. »Du musst mir sofort Bescheid geben, wenn es vorüber ist«, sagte sie.
Thorn erwiderte, »natürlich werde ich mich sofort melden. Lili checkt uns gleich noch einmal durch, um zu sehen, wie viel Zeit wir noch haben.« Er machte eine Pause und hoffte, dass sie nicht zu sehr erschrak. »Es kann sein, dass wir eine Zeit lang außer Gefecht sind, denn es scheint eine ziemlich anstrengende Prozedur zu sein.«
Er ballte die Hände zu Fäusten, so sehr musste er sich beherrschen, sich nicht sofort zu dematerialisieren, um zu ihr zu gelangen. Er hätte alles gegeben, um diese Mission schnell hinter sich zu bringen, aber er war auch ein disziplinierter Krieger. Es gab noch ein paar Aufgaben zu erledigen und die sibirischen Krieger brauchten ihn und sein Team. Schweren Herzens riss er sich von Caras Anblick los und bat sie, zu warten. »Lili möchte noch mit dir sprechen und dich fragen, wie es dir geht. Mein Kätzchen, gebe auf dich und das Baby acht. Wir sehen uns bald - versprochen.«
Cara konnte nur nicken, kein Wort kam aus ihrem Mund, der wie zugeschnürt war. Schon wieder brachen Tränen aus ihr heraus und sie hasste sich selbst dafür. Was war bloß los mit ihr, eigentlich war sie keine Heulsuse. Verdammt.
Lili erschien auf dem Monitor. Ihr Lächeln beruhigte Cara ein wenig. Die Ärztin war zu einer wirklichen Freundin geworden und sie vertraute ihr. Wenn Lili lächelte, war alles gut oder zumindest war niemand in unmittelbarer Lebensgefahr. »Das sind die Hormone«, hörte sie ihre Freundin sagen. »Ganz normal während einer Schwangerschaft. Aber sag, wie geht es dir. Ist dir übel, oder gibt es irgendetwas, das dir seltsam vorkommt?« Die Ärztin ließ sich nicht leugnen, immer im Bereitschaftsmodus und besorgt. Das war es auch, was sie ausmachte. Es war nicht nur ihr Beruf, sondern sie war Ärztin mit Leib und Seele - und eine sehr gute noch dazu. Es gab niemanden bei dem man besser aufgehoben war, als bei ihr.
Cara erzählte von ihrer Appetitlosigkeit und den schrecklichen Stimmungsschwankungen, unter denen sie litt, seit Thorn weg war. Inzwischen war sie ein wenig gefasster und Lilis beruhigende Worte gaben ihr Trost. Bevor die beiden Frauen ihr Gespräch beendeten, rang sie Lili noch das Versprechen ab sich sofort zu melden, wenn der Chip deaktiviert war. »Ich kann dann vielleicht wieder ruhig schlafen ...«, lächelte Cara gequält.
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39. Kapitel
Nachdem sich Ian in den Fitnessraum verzogen hatte, brachte Layla das Baby zu Bett. Die Idee, shoppen zu gehen, war vorerst einmal auf Eis gelegt. Cara war nach dem Gespräch mit ihrem Gefährten ziemlich aufgewühlt gewesen und wollte sich hinlegen. O.k. - dachte Layla, als sie über Hopes Bettchen gebeugt stand und zusah, wie die Kleine zufrieden an ihrem Schnuller nuckelte und ihr die Augen zufielen - vielleicht ein anderes Mal.
Leise verließ sie das Kinderzimmer und schloss die Tür. Als sie sich umdrehte, stand Connor im Zimmer und sah sie an. Wie ein Stromstoß zuckte es durch ihren Körper. Sein Blick hatte etwas Wildes an sich und sie schluckte. Langsam kam er auf sie zu. Sein massiger Oberkörper strahlte so viel Kraft und gleichzeitig Anmut aus, dass sie sich gar nicht satt sehen konnte. Das Spiel seiner Brust- und Armmuskeln, das unter dem enganliegenden Shirt deutlich zu erkennen war, gefiel ihr. Er trug eine verwaschene Jeans, die tief auf seinen Hüften saß und so sexy aussah, dass ihr Blick an seinem Unterleib hängen blieb. Täuschte sie sich oder beulte sich seine Hose gewaltig aus? Jetzt stand er ganz nah vor ihr und fasste nach ihren Händen. Bisher hatte er sie immer nur freundschaftlich geküsst und war ihr nie zu nahe gekommen. Außer in den Nächten, in denen sie in seinen Armen lag, wenn sie einen ihrer Albträume hatte.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich und sie wusste instinktiv, dass jetzt etwas Entscheidendes passieren würde.
Langsam neigte er seinen Kopf zu ihr hinunter, und bevor er mit seinem Mund ihre Lippen
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