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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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gefallen, eine gesunde junge Frau zu verlieren. Sie wäre eine der Kandidatinnen für die Fortpflanzung gewesen. In ein paar Tagen sollte eine Paarungszeit angesetzt werden.
     
    Laute Schritte waren zu hören und gleich darauf wurde die Tür aufgestoßen. »Verdammt Tristan, wie konnte das passieren?« Alexej stand wutschnaubend vor seinem Krieger und wartete auf eine Antwort. »Sir. Als ich sie zusammen mit Xena hier eingeliefert habe, war sie nur ohnmächtig.«
    »Mir scheißegal. Du wirst dich dafür verantworten müssen. Ich kann es mir nicht leisten, junge gebärfähige Frauen zu verlieren. Ihr Erbgut wurde als hervorragend eingestuft bei der letzten medizinischen Untersuchung.« Er trat näher an die Tote heran und zog das Laken von ihrem Körper. »Obduktion und genauer Bericht. Bis morgen«, befahl er knapp, wandte sich um und verließ die Krankenstation. Tristan nickte und gab den Befehl über die Ohr-Komm-Verbindung weiter. Scheiße. Er musste sofort nach Xena sehen. Auf keinen Fall durfte ihr auch noch etwas zustoßen. Hier war er überflüssig. Zwei Türen weiter lag Junos Halbschwester. Sie hing an einem Tropf, der mit einem Energie- und Vitamincocktail angereichert war. Auch sie sollte bei der nächsten Paarungszeit dabei sein. Verflucht. Warum waren die Vier abgehauen? Es gab genug zu tun, um die Frühjahrsjagd zu organisieren, da hatte dieser Fluchtversuch gerade noch gefehlt. Es piepste in seinem Ohr.
    »Tristan, wir haben die Zimmer durchsucht«, meldete sich Val. »Nichts gefunden.«
    »O.k. Seht zu, dass ihr noch eine Mütze Schlaf bekommt. Der Boss ist stinksauer und hat morgen bestimmt ein paar unangenehme Aufgaben für uns.«
    »Alles klar.« Es rauschte kurz, dann hatte Valentin die Verbindung unterbrochen. Der Krieger verließ den Raum und ließ sich im Korridor vor der Türe auf den Boden gleiten. An ihm würde keiner vorbeikommen. Er war es gewohnt mit sehr wenig Schlaf auszukommen und hatte nicht vor, Xena aus den Augen zu lassen.
     
    Die Ärzte der Klinik hatten alle Hände voll zu tun. Die Obduktion leitete der Chefarzt Ivan Abramovic. Mehrere andere Ärzte waren damit beschäftigt, die ausgewählten Frauen zu untersuchen, die zur Paarung zugelassen werden sollten. Zwei von ihnen fehlten. Die übrigen acht jungen Mädchen saßen gleichgültig auf den Stühlen im Wartezimmer der Klinik. Eine nach der anderen wurde aufgerufen, anhand ihrer Nummer, die sie im Nacken trugen. Sämtlich Organe wurden untersucht. Blut und Urinproben mussten analysiert werden. Den Abschluss bildete die gynäkologische Untersuchung. Als alle Frauen fertig waren, wurden sie im nächsten Zimmer erwartet. Dort bekam jede von ihnen ein Mittel injiziert, das die Libido anregen und den Eisprung auslösen sollte. Dann wurden sie in einen abgelegenen Trakt der Klinik gebracht, wo sie blieben, bis die gewünschten Hormonwerte erreicht waren. Die jungen Männer, die ausgewählt waren, kamen als Nächstes. Im Allgemeinen waren Männer leichter in Stimmung zu bringen, da deren Sexualtrieb wesentlich ausgeprägter war. Selbst unter der Droge Peace . Meist genügte es, wenn Essen und Trinkwasser zwei Tage drogenfrei waren und schon führten sie sich auf wie brünstige Tiere. Sie mussten von allen anderen getrennt untergebracht werden, solange die Frauen noch nicht bereit waren.
    Tristan saß immer noch auf dem Fußboden vor der Tür des Krankenzimmers, als sein Ohr-Komm rauschte.
    Dr. Abramovic meldete sich. »Der Obduktionsbericht ist fertig. Der Boss möchte ihn sofort haben.«
    Der Krieger sprang auf. Er befahl Valentin über die drahtlose Verbindung, ihn abzulösen. Als dieser wenige Minuten später den Flur hinunter kam, machte Tristan sich auf den Weg zum Chefarzt. Er wollte den Bericht holen und bei Prokojev abgeben. Mit einem dicken Ordner in der Hand klopfte er an die Tür des Büros.
    Alexej saß hinter seinem Schreibtisch und schien auf ihn gewartet zu haben. Schweigend nahm er die Akte entgegen und begann sie durchzulesen. Währenddessen stand Tristan vor ihm, die Hände auf den Rücken gelegt. Er war ein Mann, den man unmöglich durchschauen konnte. Seine Miene zeigte nicht die geringste Gefühlsregung. Er war ein Meister der Körperbeherrschung. Stundenlang konnte er regungslos stehen. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Sonne sengend heiß brannte, oder der sibirische Wind eisig kalt über die Steppe fegte. Seine Gabe, Menschen unter Strom zu setzen, hatte ihn gelehrt, seinen Körper absolut unter Kontrolle

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