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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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hervor, der so schrecklich mit dem Abschied von Rock geendet hatte.
    »Als ich erwachte, lag ich in dieser kleinen Hütte, ein alter Mann stand am Kamin und legte Holz nach. Ich fühlte mich schrecklich, mein Hals war ausgetrocknet und der Mann gab mir Wasser. Dann fragte er mich, ob ich wüsste, wer ich bin.« Storm sah sie an, und streichelte gedankenverloren weiter ihre Hand. »Wie sah er aus?«, fragte sie ihn eindringlich. Er runzelte die Stirn und versuchte sich zu erinnern. »Er war klein, ging gebeugt und langsam. Seine Haar war schneeweiß und sein Gesicht wirkte uralt. Aber seine Augen, die wirkten auf mich, als würden sie funkeln. Gar nicht alt und trübe. Komisch.« Er schüttelte verwundert den Kopf. »Das fällt mir erst jetzt ein. Ja, seine Augen wirkten viel jünger als sein Körper.«
    Ivy stand auf und entzog ihm sanft ihre Hand. »Wir werden ihn finden. Ich muss meditieren, dafür brauche ich Ruhe. Bleib in der Nähe, ich glaube, ich habe eine Ahnung, wer er gewesen sein könnte.« Mit eiligen Schritten lief sie ins Haus, bevor er irgendetwas sagen konnte. Verdutzt blickte er ihr nach und konnte nicht verhindern, dass sein Blick an ihrem knackigen Hintern hängen blieb. Kumpel, ganz ruhig - mahnte er sich selbst.
    Ivy hatte tatsächlich einen Verdacht, wer der mysteriöse Greis sein konnte. In ihrer Welt in der Zukunft gab es jemanden, auf den die Beschreibung zutraf. Giovanni. Er war ein alter Mann, gebeugt von Krankheit und Gram, schneeweißes Haar zierte sein Haupt, aber seine Augen leuchteten wie Sterne. Konnte das sein? Niemals war einer aus dem Rat der Alten in die Vergangenheit gereist. Doch sie musste sich eingestehen, dass auch noch nie zuvor Krieger zurückgeschickt worden waren, um in das Geschehen einzugreifen. Sie hetzte die Treppen hoch, um sich in ihrem Zimmer auf die Meditation vorzubereiten. Eigentlich war das Haus, in dem so viele Menschen lebten, nicht der geeignete Ort dafür, doch die Zeit war zu kostbar, als dass sie sich wieder in eine einsame Gegend teleportieren konnte. Es musste einfach klappen. Wenn sich ihre Vermutung als wahr herausstellte, würde sie zusammen mit Storm Giovanni finden. Es musste einfach wahr sein.
    Während die Kriegerin sich sammelte und im Schneidersitz auf dem blanken Holzboden ihres Zimmers niederließ, suchte Lili verzweifelt nach Anhaltspunkten, wie sie den Chip deaktivieren konnte.
    Sie saß vor den Unmengen von Aufzeichnungen, die Sterling den Brüdern hinterlassen hatte, und in denen auch Unterlagen ihrer Mutter waren. Einige davon waren handschriftlich, doch das Meiste bestand aus Computerausdrucken. Das Krankenzimmer, das zugleich ihr kleines Labor war, sah wüst aus. Sie grübelte gerade über einer Formel, als die Tür aufging und Cara hereinlugte.
    »Darf ich reinkommen?«
    Die Ärztin richtete sich auf und lächelte ihre Freundin an. »Na klar, gerne, ich bin dankbar für jede Aufmunterung.« Seufzend sah sie auf das Chaos und dann wieder zu Cara.
    Die rothaarige Gefährtin von Thorn schlüpfte herein und sah sich nach einem Stuhl um.
    »Oh Entschuldigung.« Lili fegte mit Schwung einen Stapel Papier von einem Hocker und schob ihn Cara zu. Diese musste sich ein Grinsen verkneifen. Lili sah aus wie ein zerstreuter Professor. Ihr sonst so ordentlich zu einem Zopf geflochtenes Haar stand wirr von ihrem Kopf ab und ihre üblicherweise blassen Wangen glühten. Eigentlich war sie gekommen, um Lili ihr Herz auszuschütten, doch sie merkte, dass die Chinesin mit ihren Gedanken ganz weit weg war, also saß sie nur schweigend da, während Lili sich bereits wieder in ihre Aufzeichnungen vertiefte. Es war schön eine Freundin zu haben. So lange war sie einsam gewesen, bis ihr Krieger kam und sie von der Insel holte. Der große tödliche Mann, dem sie ihr Herz geschenkt hatte. Und der jetzt, wie seine Brüder mit einer bedrohlichen Gefahr im Nacken leben musste. Sie hatte Angst um Thorn. Der Gedanke, ihn zu verlieren machte sie schier wahnsinnig. Geistesabwesend strich sie sich über ihren Bauch. War es möglich, dass sie ein Kind von ihm erwartete? Das war der Grund, weshalb sie Lili sprechen wollte. Sie und Thorn hatten nie über Verhütung gesprochen oder auch nur darüber nachgedacht. Konnte er überhaupt Kinder zeugen?
    »Lili, ich muss dich etwas fragen ...« Die Ärztin blickte auf und sah Cara erstaunt an. Als hätte sie vergessen, dass diese im Zimmer war. Dann schlug sie sich mit der Hand an die Stirn und grinste entschuldigend.
    »Mein

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