Kriegerseelen
fiel ihm auf, das er den Adler berührt hatte, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Er runzelte die Stirn und fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
Tristan und Juno, kommt nicht zurück. Eve ist im Bunker und die Hinrichtung soll im Morgengrauen stattfinden. Ihr könnt nichts tun. Haltet euch fern. Arrow wird unser Bote sein. Sobald wir etwas Neues wissen, schicken wir ihn erneut zu euch.
Arrow? War das der Name des Adlers?
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22. Kapitel
Ivy riss die Augen auf. Plötzlich hatte sie es sehr eilig. Sie fegte wie ein Irrwisch durch ihr Zimmer und suchte verzweifelt nach ihren Jeans. Zum Meditieren war sie in ihre leichte Yogahose geschlüpft, doch jetzt brauchte sie robuste Kleidung. Sie hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, seit sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen hatte. Doch das spielte auch gar keine Rolle. Jetzt wusste sie, was zu tun war. Sie angelte nach ihrer Jeans, die hinter den Sessel gerutscht war, und schlüpfte hinein. Sekunden später zog sie die Türe hinter sich zu und machte sich auf den Weg zu Storms Zimmer. Sie blieb davor stehen und klopfte. Als sie ein dumpfes »Herein« vernahm, drückte sie die Klinke hinunter und schob die Tür einen Spalt auf. Der Krieger stand mit dem Rücken zu ihr vor seinem Schrank und war fast nackt. Nur in Boxershorts gekleidet wühlte er darin herum. Als er sich aufrichtete, musste Ivy schlucken. Sein muskulöser Rücken, der sich zur Taille hin verjüngte und die Ansicht auf seinen knackigen Hintern ließen ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sein halblanges blondes Haar war feucht. Anscheinend hatte er gerade geduscht. Der Gedanke an einen völlig nackten Storm, dem das Wasser über die bronzefarbene Haut rann, brachte die Kriegerin ganz kurz aus der Fassung. Sie räusperte sich und Storm drehte sich endlich um. Seine Augen weiteten sich, als er Ivy in der Tür stehen sah. Hastig zog er sich ein schwarzes Shirt über den Kopf und stieg in die Lederhose, die er schnell aus den Tiefen seines Schrankes hervorzog. »Ivy. Gibt es Neuigkeiten?«
Er fuhr sich durch sein Haar und schien irgendwie verlegen. »Oh, Entschuldigung, komm doch rein.« Seine Augen blickten sie fragend an. Wahrscheinlich dachte er an die letzte Situation, bei der beide alleine in einem Zimmer waren.
Ivy schüttelte energisch den Kopf. »Ich weiß jetzt, wer der alte Mann ist und glaube zu wissen, wie wir ihn finden können. Bist du bereit?«
Ob er bereit war? Natürlich war er das. Er hatte kaum zu hoffen gewagt, dass Ivy so schnell etwas herausfinden würde. Er war schon auf dem Weg zur Tür, als er sich seinen Waffenholster umschnallte und die Pistole hineinschob.
»Wo müssen wir ihn suchen?«
Sie gingen nebeneinander die Treppen hinunter und Ivy erklärte ihm, was sie während der Meditation herausgefunden hatte. Es war tatsächlich Giovanni gewesen, der Storm aus dem Wrack des Mustangs gezogen und ihn gepflegt hatte. Der alte Mann war auf eigene Faust in die Vergangenheit zurückgereist. Das Fenster hatte ihm gezeigt, dass die Krieger in absolut tödlicher Gefahr schwebten und Hilfe brauchten. Der Rat der Alten wusste nichts davon, dass Giovanni alle Zelte abgebrochen hatte, um den Brüdern seine Hilfe anzubieten. Wie bei Ian, Shadow und Ivy gab es auch für Giovanni kein Zurück mehr. Doch der alte Mann war des Lebens müde geworden und beschloss, eine letzte gute Sache zu bewirken. Dann konnte er in Frieden sterben. Er würde sein Wissen weitergeben, mehr konnte er nicht tun. Es lag an den Kriegern, was sie daraus machten.
Interessiert hatte Storm Ivys Erzählung zugehört. Sie hatten bereits das Haus verlassen und standen vor dem Camaro, der nach Storms Sonderwünschen lackiert worden war. Die Brüder hatten alle ein Faible für die klassischen Autos des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts. Inzwischen gab es zwar schon technisch wesentlich besser ausgerüstete Fahrzeuge, doch da sie schon immer etwas extravaganter waren, bevorzugten sie eben die alten Modelle. Solarbetriebene Fahrzeuge, die mittels Autopilot gesteuert werden konnten, waren etwas für jedermann.
»Sollten wir den Anderen Bescheid sagen?« Der Krieger schloss den Wagen altmodisch auf, indem er den Schlüsselknopf betätigte. Ivy stieg ein und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es ist besser, wir machen uns alleine auf die Suche. Leider kenne ich seinen genauen Aufenthaltsort nicht, aber ich werde versuchen, dich so gut es geht zu lotsen.«
Storm stimmte ihr mit einem
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