Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
für Stunden die Verbindungswege zu den entlegenen Dörfern. Doch in diesem Fall glaubte keiner von ihnen an einen Sturm.
Drugal wartete auf sie und hatte das Shuttle bereits gestartet. Ein Gleiter mit einer gut ausgebildeten Einheit begleitete sie. Während die Luke sich mit einem saugenden Geräusch verschloss, hob der Transporter ab. Die gewohnte Übelkeit befiel Rasul gnadenlos.
Er hasste es, zu fliegen!
Rasuls Gedanken schweiften zu Fia ab. Es fiel ihm fortwährend schwerer, sie als Sklavin anzusehen, die er ausschließlich für seine Lust benutzte. Wie war das nur geschehen? Sie war jetzt seit zwei Wochen bei ihm, und es kam ihm wie ein ganzes Leben vor. Sakuro hatte mit Nadenas Hilfe Rasuls Bruder Eldor in Diegos Organisation eingeschleust. Suno lebte und wurde gut behandelt. Eldor vermutete, dass Diego Weiteres mit dem Tier vorhatte. Die Paskanier begehrten immer mehr gegen ihre Führung auf. Aber man konnte es ihnen nicht verdenken. Sie wollten Frieden und eine Verbesserung ihrer Lebenssituation.
Ihm lief ein Schaudern über den Rücken, weil er genau wusste, was Fia vor ein paar Tagen gesucht hatte; ein Rasiermesser, um sich die Seelenbindung aus dem Bein zu schneiden. Auch er hatte mit dem Gedanken gespielt, die Tätowierung zu zerstören. Doch er ahnte, es war sinnlos. Sie würde sich nicht vernichten lassen, und was immer ihn mit Fia verband, reichte bereits jetzt bis in sein Herz. Niemand konnte ihm erzählen, dass dieses Gefühl nur auf das Seelentattoo zurückzuführen war.
Das Shuttle geriet in ein Luftloch und sackte einige Meter nach unten. Hatte sich denn alles gegen ihn verschworen? Strömender Regen tauchte Sumapask in ein graues Nichts. Drugals ganze Aufmerksamkeit lag auf den Instrumenten. Rasul war es dennoch ein Rätsel, weshalb Drugal und Tabith dermaßen ruhig blieben. Zu allem Überfluss holte Tabith mehrere Scheiben Brot, die dick mit Schinken belegt waren, aus einem Behältnis. Drugal riss ihm eins aus den Händen, nur um herzhaft hineinzubeißen. Rasul kämpfte damit, dass das gestrige Abendessen nicht auf der Windschutzscheibe landete. Der Geruch des Brotbelages attackierte seine Nase und plumpste direkt in Rasuls Magen, wie ein Schwarm stinkender Käfer, der fröhlich in seinem Bauch herumtanzte. Er warf Tabith, der schmatzend neben ihm saß und ihn angrinste, einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Fia scheint dir immer näher zu gehen, mein Prinz.“
Rasul spielte mit dem Gedanken, Tabith das Brot quer in die hohlköpfige Visage zu stopfen, obendrein ihm den zusammengerollten Schinken in die Nasenlöcher zu pressen.
„Wie lange willst du dich denn gegen das Offensichtliche sperren? So habe ich dich noch nie erlebt.“
Dass Drugal die Worte sprach, schockte Rasul bis ins Mark. Drugal sagte nicht oft was, aber wenn er es tat, waren es keine Belanglosigkeiten. Die beiden Kerle tauschten einen vielsagenden Blick aus, ehe sie erneut in ihre dämlichen Brote bissen.
Rasul befahl seinem Magen, sich zu beruhigen, allerdings zeigte sich der ebenso unbeeindruckt wie die grinsenden Nebelaffen. Rasul packte sich die nächstbeste Tüte, und sein Abendessen gehörte der Vergangenheit an. Das kribbelnde Tattoo trieb ihn in den Wahnsinn. Die Eisrose wirkte inzwischen mehr als lebendig, und die Flammen loderten auf seiner Haut.
Drugal setzte das Shuttle sicher auf dem Hochplateau auf. Rasul atmete tief aus, sobald sich die Luke öffnete und er endlich festen Boden unter den Füßen spürte. So schlimm wie heute hatte es ihn noch nie beim Fliegen erwischt. Sein Magen krampfte sich erneut zusammen. Der zweite Gleiter landete neben ihrem, und Faldor, der Commander der zwanzigköpfigen Truppe, begrüßte sie mit einem kurzen Nicken. Im Gegensatz zu ihrem Shuttle war Faldors ein reiner Transporter und nicht ausgestattet mit medizinischer Ausrüstung. Drugal drehte sich dem Dorf zu, das in dem strömenden Regen kaum zu erkennen war.
„Hier stimmt etwas nicht“, sagte Tabith.
Ein Ruck ging durch die Einheit. Selbst wenn sie Tabith ständig wegen seines Aberglaubens ärgerten, auf die leichte Schulter nahm niemand die Instinkte des Kriegers. Drugal zog sein Kilta zurecht und legte die Hände auf seine Energieschwerter.
Rasul wandte sich den Männern zu. Es schadete nicht, den Söldnern den Ernst der Lage erneut darzulegen. „Töten kann man sie nur, wenn man sie köpft. Die einzige Gnade, die ihr zeigen dürft, ist ihr Dasein so schnell wie möglich zu beenden. Egal, wie menschlich euch die
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