Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
Infizierten erscheinen, sie weilen bereits jetzt nicht mehr unter den Lebenden, sie sind die Schattentoten. Die mickrigste Verletzung weiht euch dem Tod.“
Faldor nickte. „Ihr wisst, was wir besprochen haben.“ Totenstille lag auf der Lichtung, sogar die Natur schien den Atem anzuhalten. Sollte es einen von ihnen erwischen, hatten sie sich gegenseitig geschworen, die arme Seele schnellstmöglich von dem lebenden Tod zu erlösen.
Sie stülpten sich die Handschuhe über, die die Schutzbekleidung vervollständigte. Doch selbst das bot keine hundertprozentige Sicherheit.
Auf Faldors Kommando zogen alle ihre Energieschwerter, und sie bewegten sich in Zweierreihen lautlos den Pfad hinunter, der sie ins Dorf brachte. Drugal und Faldor führten sie an. Sie hatten kaum das Tal erreicht, als das Unheil auf leisen Sohlen über sie hereinbrach. Rasuls Interkom erwachte zum Leben. Er vermochte Sakuros Worte durch die Interferenzen nicht zu verstehen.
Fia spürte die Wärme von Rasuls Händen noch auf den Wangen. Er konnte so zärtlich sein und war es die letzte Woche auch gewesen. Sie drehte sich auf die Seite und atmete seinen Duft ein, der sie umhüllte. Unruhe bemächtigte sich ihrer, und an Schlaf war nicht mehr zu denken. Rasul hatte sie nur ein einziges Mal mit der Manschette fixiert, die einen Alarm auslöste. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nicht an Flucht dachte, sondern dass nur ein Gedanke sie beherrschte: dass sie Angst um ihn hatte. Was stellte Rasul mit ihr an? Sobald er sie ansah, verspürte sie den Wunsch, sich ihm zu unterwerfen. Lag es nur daran, dass er ein ruchloser Liebhaber war, der sich nahm, was er begehrte? Aber immer sicherstellte, dass er sie befriedigt zurückließ? Selbst den Lustschmerz, den er austeilte, sehnte sie herbei. Gerade seine feste Hand mochte sie sehr.
Seltsamerweise hatte er nichts dagegen, wenn sie frei sprach, ihm offen ihre Meinung über die Lage auf der paskanischen Seite mitteilte oder was ihr auch ansonsten in den Sinn kam. Im Gegenteil, sein Vergnügen, mit ihr zu diskutieren, war offensichtlich. Obendrein besaß er einen verdammt düsteren Humor, der sie oft genug zum Lachen brachte. Sie liebte alles an ihm.
Verflucht!
Fia spürte ein Kribbeln in ihrem Magen, sobald sie nur daran dachte, wie dominant er war. Ständig musste sie damit rechnen, dass er Dinge mit ihr tat, die sie sich vor wenigen Wochen niemals hätte vorstellen können. Gab er ihr einen Befehl, schien ihn ihre Aufsässigkeit anzustacheln und zu erregen. Zu gern ließ sie sich auf das Spiel ein, denn schlussendlich erreichte Rasul es immer, dass sie sich ihm unterwarf.
Freiwillig!
Auch wenn er dazu Zwang anwenden musste. Mit Logik vermochte Fia ihr Verhalten nicht zu erklären. Gestern hatte er ihr eine Kette geschenkt, mit glitzernden Edelsteinen, die genau zu ihren Augen passten. Ihm entging kein Detail, und er gab acht, dass sie genug aß und trank. Er massierte ihre Muskeln, sobald sie angespannt war, und brachte sie andauernd zum Lachen, nur um sie im nächsten Moment in rasende Wut zu versetzen.
Er hatte sie vor Sakuro über seine Knie gelegt, mit dem Rücken nach unten, und sie zu mehreren Orgasmen gezwungen, während Sakuro ihr bei Carina demonstrierte, was für ein erfahrener Liebhaber er war. Nachdem Fia vor Scham am liebsten gestorben wäre, hatte Sakuro sie über Sunos Schicksal aufgeklärt und ihr versichert, dass es dem Hengst gut ging und sie an einem Plan arbeiteten, um ihn zu befreien. Dennoch hatte sie das Gefühl, ihr liefe die Zeit davon. Was, wenn Diego ungeduldig wurde und Suno tötete?
Sakuro hatte ihr all das mitgeteilt, so lange sie auf Rasul saß, während er sie liebte. Sie hasste ihn noch immer dafür.
Aber wie aufregend es gewesen war!
Fia sprang aus dem Bett und wickelte sich in das Laken. Sie trat auf den überdachten Balkon hinaus. Es regnete in Strömen. Goldene Augen sahen sie aus dem Garten an. Es war Braxas, der Nebelwolf, der sie vor dem Ertrinken bewahrt hatte. Anscheinend vertraute Rasul ihr nicht bedingungslos. Oder wollte er sie vor sich selbst schützen? Ihr die Möglichkeit rauben, sich durch unbedachte Taten zu schaden? Vor der Tür waren bestimmt Wachen postiert. Wieso hatte das Tier sie damals nur gerettet? Andernfalls wäre alles vorbei, und sie würde sich nicht fühlen, als ob jemand ihr Herz mit Glassplittern spickte.
Ihr Schicksal als Rasuls Sklavin war nicht so furchtbar. Sie wusste, der Gedanke, sich ihm als Sklavin anzuvertrauen, war
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