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Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Kriegsklingen (First Law - Band 1)

Titel: Kriegsklingen (First Law - Band 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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hoch, um den Schaden zu begutachten. Jezal sah zögernd an sich herab, als ob er davon ausginge, ein riesiges Loch in seine Rippen gerissen zu sehen, aber dort war nur eine hässliche rote Strieme, die sich an den Rändern bereits verfärbte und anschwoll.
    »Was gebrochen?«, fragte Marschall Varuz, der über Wests Schulter schielte.
    Jezal kämpfte gegen die Tränen, als der Major ihm in die Seite piekte. »Glaube ich nicht, aber verdammt noch mal!« West schleuderte verärgert sein Handtuch zu Boden. »Das nennen Sie den schönen Sport? Gibt es gegen diese schweren Fechteisen denn kein Verbot?«
    Varuz schüttelte grimmig den Kopf. »Sie müssen alle dieselbe Länge haben, aber das Gewicht ist nicht vorgeschrieben. Ich meine, wer würde sich denn auch freiwillig so schwere aussuchen?«
    »Das wissen wir jetzt, oder nicht?«, fauchte West. »Sind Sie sicher, dass wir nicht abbrechen sollten, bevor ihm dieser Drecksack den Kopf abschlägt?«
    Varuz überhörte das. »Denken Sie daran«, sagte der alte Marschall und beugte sich hinunter, um Jezal direkt ins Gesicht zu sehen. »Es geht darum, wer die meisten von sieben Treffern bekommt! Wer zuerst vier Treffer verbucht! Sie haben immer noch Zeit!«
    Zeit wofür? Damit er in der Mitte auseinander gehauen werden konnte, auch mit stumpfen Klingen? »Er ist zu stark!«, ächzte Jezal.
    »Zu stark? Niemand ist zu stark für Sie!« Aber selbst Varuz blickte zweifelnd drein. »Sie haben noch Zeit! Sie können ihn schlagen!« Der alte Marschall zupfte an seinem Schnurrbart. »Sie können ihn schlagen!«
    Aber Jezal fiel sehr wohl auf, dass er ihm nicht sagte, wie.
     
    Glokta befürchtete allmählich zu ersticken, so sehr schüttelte er sich vor Lachen. Er überlegte, ob es etwas gab, das er jetzt lieber sehen würde als Jezal dan Luthar, der im Fechtring herumgejagt wurde, aber ihm fiel nichts ein. Der Jüngling zuckte zurück, nachdem er gerade einen wild geschmetterten Hieb mit aller Mühe abgeblockt hatte. Seine linke Seite hielt er nicht sehr gut, seit er diesen Schlag gegen die Rippen bekommen hatte, und Glokta konnte seinen Schmerz beinahe mitfühlen.
Und ist es nicht schön, zur Abwechslung mal die Schmerzen anderer zu spüren?
Die Zuschauer sahen unwillig zu, still und abwartend, während Gorst den Publikumsliebling mit brutalen Hieben vor sich her trieb und Glokta durch die zusammengepressten Kiefer ein glucksendes Kichern nach dem anderen entwich.
    Luthar war schnell und gewandt, und er bewegte sich gut, wenn er sah, wie die Eisen auf ihn zukamen.
Ein fähiger Fechter. Zweifelsohne gut genug, um ein Turnier zu gewinnen, jedenfalls in einem mittelprächtigen Jahr. Schnellfüßig, schnellhändig, aber sein Verstand ist nicht so flink, wie er sein sollte. Wie er sein müsste. Er ist zu vorhersehbar.
    Gorst schien nach völlig anderem Muster vorzugehen. Er teilte einen Schlag nach dem anderen aus, ohne offenbar groß dabei nachzudenken. Aber Glokta wusste es besser.
Er ficht auf eine ganz neue Art. Zu meiner Zeit war es nur immer zustechen, zustechen, zustechen. Schon im nächsten Jahr werden sie alle mit diesen dicken, schweren Eisen zuhauen.
Glokta fragte sich, auch wenn es natürlich müßig war, ob er Gorst zu seinen besten Zeiten hätte besiegen können.
Auf alle Fälle wäre es ein interessanter Anblick gewesen – weitaus interessanter als diese unausgewogene Partie.
    Mit Leichtigkeit wehrte Gorst nun ein paar lahme Ausfälle ab, und dann zuckte Glokta kurz zusammen und die Menge zischte, als Luthar nur knapp einen groben Angriff parierte, dessen Wucht ihn beinahe von den Füßen riss. Er hatte keine Möglichkeit, dem nächsten Hieb zu entgehen, da er schon an die Grenze des Fechtrings gedrängt worden war, und war daher gezwungen, auf den Sand außerhalb der Markierung auszuweichen.
    »Drei zu null!«, rief der Kampfrichter.
    Glokta bebte vor Lachen, als er sah, wie Luthar entnervt auf den Boden einhieb und einen Schauer Sandkörner aufwirbelte, während reines Selbstmitleid auf seinem Gesicht geschrieben stand.
Mein lieber Hauptmann Luthar, ich befürchte sehr, es wird gleich vier zu null heißen. Ein überwältigender Sieg für Ihren Gegner. Eine peinliche Vorstellung. Vielleicht wird dieser Tag diesem kleinen arroganten Jammerlappen ein bisschen Bescheidenheit einbläuen. Manchen Männern tut es gut, wenn sie einmal kräftig durchgeprügelt werden. Sehen Sie mich an!
    »Und los!«
    Die vierte Runde begann genau, wie die dritte geendet hatte. Indem Luthar

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