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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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keine Antwort, sondern ließ ein ellenlanges Messer in seiner Hand erscheinen und stach einmal heftig in Shades Körper.
    Die anderen zogen scharf die Luft ein, doch dann dämmerte es auch ihnen.
    „Wo ist das ...“, begann Flex.
    „ ...das Blut?“, beendete Mythos für ihn die Frage. „Dort, wo es sein sollte: im richtigen Shade. Das hier ist nur eine Hülle. Er hat uns ausgetrickst.“
    Mythos stand auf und ließ das Messer verschwinden.
    „Wieso?“, wollte Flex ungläubig wissen.
    Weil er sich erinnern konnte. Weil er eine Göttin getroffen hat. Weil er von Anfang an anders war.
    Er antwortete nicht und blickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Was hast du dummer, einfältiger Junge vor? Da draußen, ohne uns, stirbst du!
    „Mythos, warum ist er gegangen?“, wiederholte Flex.
    „Weil er nach Antworten sucht“, meinte Mythos schlicht. „Aber keine Angst, er wird wiederkommen.“
    „Das heißt, wir werden nicht zurückgehen und ihn suchen?“
    „Nein.“ Er machte eine Pause. „Wir erwarten in Karma unsere nächsten Befehle.“
    Es schneite heftig, als Lieutenant General Grimm den Hof der Villa durchquerte. Den bepelzten Mantel eng um sich geschlungen und das miserable Wetter verfluchend brachte er die letzten Schritte eilig hinter sich. Grußlos hastete er an den Wachsoldaten vorbei, die den Eingang bewachten. Einer der beiden Männer hatte sich, als er ihn erkannte, sofort daran gemacht, die breite Tür aufzuziehen. Als Grimm in der Wärme stand, ging es ihm augenblicklich besser. Sogar so gut, dass er die Türe nochmals öffnete, seinen Kopf hindurchstreckte und sich beim Soldaten für das Aufhalten der Türe bedankte sowie den beiden einen wunderschönen Tag wünschte.
    Er war gerade dabei, seinen Mantel auszuziehen, als Atreju, der betagte Diener des Generals, herbeigetrippelt kam und ihm diesen abnahm. Er war der einzige Angestellte und sah in jenem Augenblick ziemlich gestresst aus.
    „Der Herr General befindet sich in seinem Arbeitszimmer. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet, Lieutenant General“, meinte er in leicht singendem Tonfall und führte Grimm von der Eingangshalle weg. Die prächtige Villa, die noch zum alten Teil Karmas gehörte, wirkte unbewohnt und leer. Alles bis auf einige wenige Zimmer schien verwaist. Über einigen Möbeln hingen gar Leinentücher, um sie vor Staub zu schützen. Auf anderen hatte sich eine dicke Schicht Dreck gebildet. Einzig der Boden, der aus Marmor bestand, glänzte im unruhigen Fackellicht.
    Leicht keuchend führte ihn Atreju zu einer geschlossenen Tür. Er klopfte an und wartete dann auf die Aufforderung, einzutreten. Diese kam nicht. Stattdessen schwang die Tür von selbst auf. Grimm blinzelte verwirrt.
    Vielleicht hat jemand hinter der Tür gestanden.
    Der betagte Diener trat rasch um den grübelnden Lieutenant herum und schritt hinein. „Lieutenant General Magnus Grimm.“ Er blieb in einer Verbeugung verharren, die nur ungesund für seinen alten Rücken sein konnte.
    Grimm gab sich einen Ruck und marschierte dann selbstbewusst in den Raum. „General und ...“, er musterte verdutzt die beiden anderen Personen, die ebenfalls anwesend waren. Er hatte nicht gewusst, dass Voltan noch weitere Gäste eingeladen hatte. Zusammen mit dem General bildeten sie ein seltsames Trio: Der eine Gast war eine Frau von auserlesener Schönheit. Sie sah nicht aus, als ob sie aus dieser Gegend war, denn ihr Haar war dunkelbraun, fast schwarz, und fiel ihr in Locken über die Schultern. Karmatische Frauen waren meist blondhaarig und von hellerem Teint als die Fremde. Sie trug außerdem ein so großzügig ausgeschnittenes Kleid, dass karmatische Frauen beim bloßen Gedanken daran errötet wären. Grimm zog eine Augenbraue hoch, als sie ihn lasziv anlächelte. Der zweite Besucher war ein Mann und schien genau das Gegenteil der Frau zu sein. Wo sie mit Schönheit bestach, war bei ihm nichts als Hässlichkeit zu finden. Es waren nicht sein Körperbau oder gar seine Gesichtszüge, die vielleicht einmal hübsch gewesen sein mochten, sondern alles andere an ihm, das im denkbar schlechtesten Zustand war. Seine Haut war bleich und spröde. An jenen Stellen, die sich entzündet hatten, leuchtete sie rotorange. Sein Haar war weiß, obwohl er eindeutig zu jung für verblichenes Haar war. Strohig und stumpf stand es von seinem Kopf ab. Der Mann schenkte Grimm einen mäßig interessierten Blick und dieser stellte nicht mehr so überrascht fest, dass das rechte Auge des

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