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Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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proportionierten Körperbau.
    Ich hatte in Vorbereitung meines Einsatzes bei Pepe Plasmas Blasmusik ein wenig recherchiert und wusste, dass Alibert Bratvogel seit fünf Jahren in dem Ensemble Tenorhorn spielte, ab und zu auf der Posaune aushalf und bei einem der Solostücke auch mit dem Geröllhaldensaxophon, das auch unter dem Namen Alphorn bekannt ist, auftrat.
    Seine Kollegen nannten ihn in Abkürzung seines Namens Alibert Bratvogel nur AB, sprachen dies aber USAisch aus, also nach amerikanischem Vorbild, wo aus DJ ein Diitscheij wird und aus JR ein Tscheijaar. So hieß denn AB bei allen nur Eiibii.
    »Können wir uns treffen? Nach dem Konzert?«, fragte Eiibii mit gesenkter Stimme.
    »Wo?«
    »Kennen Sie die Wurmlinger Kapelle?«
    »Nein«, antwortete ich, »spielen Sie da mit?«
    »Das ist kein Witz«, entgegnete er todernst. »Ich weiß, warum man den Schieber umgebracht hat.«
    Ich zuckte zusammen.
    »Und warum sagen Sie es mir nicht gleich jetzt und hier?«
    »Weil es jetzt Essen gibt«, argumentierte Eiibii. Und da hatte er natürlich recht. »Sie haben doch das Hornsignal gehört. Zweimal lang, viermal kurz, einmal lang. Und danach muss ich mich einspielen. Ich habe ein schweres Konzert heute Abend.«
    Selbstverständlich. Wie konnte ich das vergessen! Man musste schließlich Prioritäten setzen.
    So gingen wir zunächst zum Catering und verabredeten uns für nach dem schweren Konzert zum Rendezvous auf dem Bergfriedhof der Wurmlinger Kapelle. Ich ahnte nicht, welch tragische Wendung dieses Date für das Leben des Musikanten nehmen sollte.

Die Rose der behmischän Prärie
    Es gab Schlachtplatte im Zelt, und wir machten dem Gericht beim Essen alle Ehre. Ich fühlte mich sehr an ein Lied von Reinhard Mey erinnert. In der heißen Schlacht am kalten Buffet da gilt der Mann noch als Mann! Man sollte nicht glauben, was in einen Musikanten alles hineingeht, wenn es nichts kostet. Oder wie es Heini Blättle so treffend ausdrückte:
    »In einen gesunden Körper passt immer noch was rein!«
    Das Kesselfleisch dampfte fettglasiert auf dem triefend nassen Sauerkraut. Blut- und Leberwurst, am Tellerrand wie aufblasbare Schwimmhilfen drapiert, verhinderten ein Überschwemmen der näheren Umgebung. Das Traditionsessen der Saukirbe verschwand in den Schlünden der Musikanten, und ich nutzte die Zeit des Caterings, um mich unter meinen neuen Kameraden umzusehen.
    Zwei Dutzend mampfende Herren auf drei Biergarnituren verteilt, am oberen Ende Pepe Plasma, der Chef, ihm gegenüber Starsängerin Constanze in ihrer ganzen kolorierten Pracht. Plötzlich verstummte das Schmatzen und Rülpsen, als sich der Zeltvorhang zum Cateringbereich öffnete und sie den Raum be- und zugleich in mein Leben trat.
    Es war, als ginge die Sonne auf an jenem trüben Oktoberabend. Sie schwebte elfengleich auf eine der Bierbänke zu, wo sich die Ärsche drängten, ihr Platz zu machen. Doch wie von meinen Gedanken ferngesteuert, steuerte das märchenhafte Wesen auf mich zu, der ich am äußeren Ende der Bierbank saß. Ich rückte meinem Nebenmann, dem geschwollenen Heini, auf die Pelle, um der Elfe Freiraum zu bieten, und schon hatte sie neben mir denselben genommen. Es war, als ob neben mir eine Rose in voller Pracht erblühte.
    »Ich bin ääh der Neue«, stammelte ich, »Rainer ääh Tsuval. Und wer sind ääh Sie?«
    »Bin ich Libu š e Kabelková«, hauchte sie, und ihre Stimme war hell und klar wie das Glöckchen, das am Heiligen Abend zur Bescherung ruft. Sie sprach ihren Namen sanft und rund und wohlklingend mit böhmischem Akzent Läbuschää aus und ich sah eine Mischung von Marie Versini als Nscho-Tschi in den Armen von Lex Barker und Lieselotte Pulver in ihrer Rolle als Piroschka vor mir.
    Neben mir saß in der Tat die schönste Frau, der ich je in echt begegnet war. Ihr Haar war ein Hauch von Kupfer, ihre Augen hatten den Glanz von schwarzbraunen Murmeln, die Sommersprossen tanzten elegant wie Ballerinas auf ihrer stupsigen Nase, ihr Mund lächelte mich an, und die Grübchen in ihren Wangen sprühten vor Sympathie.
    »Gehören Sie zum Orchester?«, fragte ich, in der Hoffnung, vielleicht eine Bläserin des Holzsatzes übersehen zu haben.
    »Aber nein!«, entgegnete sie fast entrüstet. »Bin ich Sängerin!«
    »Oh? Ich dachte, Constanze Voorte-Singh …?«
    »Constanze ist sich alte Gäschichte. Vor Pause von Konzert. Dann, nach Pause, bin ich Hehäpunkt fir Publikum.«
    Mein Herz hüpfte vor Freude. Da ich bislang nur den ersten

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