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Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Ermittlungen?«
    »Psst!«, zischte ich, »kein Wort von meinem Beruf! Sie werden heute Gelegenheit haben, mich als Kollege an der Flöte begrüßen zu dürfen.«
    »Ach Sie sind das?«, fragte er überrascht, »Constanze hat so was angedroht. Sie sind der Spuckstockspieler? Und weshalb soll niemand wissen, dass Sie Pol- …?«
    »Ssssst!«, unterbrach ich ihn und legte meinen Zeigefinger auf die Lippen. Dabei entglitt mir unglücklicherweise die Rote, flutschte, geschmiert vom Senf, aus dem Wecken wie ein Skispringer von der Schanze und landete, durch die Erdanziehungskraft gesteuert, vor mir auf dem Bühnenboden.
    Schneller, als ich es seiner Leibesfülle zugetraut hätte, bückte sich der geschwollene Hein, hob die Wurst auf und ließ sie, ehe ich Einspruch erheben konnte, als Ganzes in seinem Mund verschwinden. Kauend deutete er auf meine rechte Hand, nahm den Weck’ und schob ihn hinterher.
    »Ich bin käuflich«, mampfte er, und der Senf triefte von seinen Mundwinkeln, »und ich ess’ alles – außer Schwein.«
    »Aber«, stammelte ich und sah den letzten Wurstzipfel in seinem Mund verschwinden, »das ist Schwein!«
    »Schwein?«, fragte er entsetzt.
    »Ja, natürlich! Was dachten Sie?«
    »Bock!«, entgegnete er. »Das ist Bockwurst!«
    »Sie nehmen mich auf den Arm!«, behauptete ich entrüstet.
    »Nein. Im Gegenteil. Schwein ess’ ich wirklich nicht. Das fress’ ich!«
    Er grinste und streckte mir die Hand entgegen.
    »Willkommen im Register. Du sitzt neben mir. Ich heiß Heini.«
    Fortan waren wir per du.
    »Stolz auf Holz!«, setzte er noch hinzu, wobei sich bei den Endsilben olz kleine Partikel des Bockwurstwecksenfbreis in meine Richtung entluden. Jetzt war ich getauft und gekauft und Heini Blättle von diesem Tage an mein engster Vertrauter, mit dem ich Garderobe und Bockwürste teilte.
    Seine Zunge forschte noch nach den letzten Resten Schweinernes zwischen den Zähnen, als er seine Klarinette ansetzte und ein klingendes C intonierte, um die Stimmung im Orchester zu testen.
    »Da hängt noch die halbe Sau mit Senf im Kiefer«, motzte er und benützte sein Mundstück als Zahnstocher.
    Das Durcheinander von hohem Blechgekreische, Holzgequietsche, Akkordeongeschrammel, Gitarrenakkorden und Tubagefurze ebbte schlagartig ab, die Instrumente suchten den angestimmten Ton und einigten sich schließlich auf ein Unisono im Umfang einer kleinen Terz. Zufrieden brach Pepe Plasma, der selbst Saxophon spielte, die Stimmungsprobe ab und gab dem Mann am Mischpult das Zeichen für den Beginn des Soundchecks.
    Zuvor begrüßte er mich als den ›Neuen‹ und dank des Bartes, den ich mir im Verlauf der vergangenen Woche hatte wachsen lassen und der getönten Brille, die ich trug, brachte mich keiner außer Heini mit dem Privatdetektiv aus Langfried Schiebers Abschiedskonzert in Verbindung.
    Während die ersten Töne erklangen, wuselte In­spizient Goli wieselgleich zwischen den Musikanten umher, um hier noch ein Notenblatt zu verteilen, dort ein Kabel zu verstecken oder ein Mikrofon zu justieren.
    Erst jetzt wurde mir der Bühnenvorteil seiner geringen Größe klar: Er konnte auch während des Konzerts vom Publikum ungesehen zwischen den Notenpulten herumhirschen, um den Musikanten Bier auf die Bühne zu bringen.
    Nach und nach gab nun jedes Register einen Beweis seines Könnens ab, beginnend mit der Rhythmusgruppe, bestehend aus Schlagzeug, Gitarre, der strohblonden Akkordeonistin neben mir und dem Heavy Metal des tiefen Blechs, zu dem sich dann die Nachschlagfraktion der verzichtbaren Instrumente, also Hörner und Posaunen, gesellte, schließlich die restlichen Bleche und, weil ein guter Schluss eben alles ziert, letzten Endes das edle Register der Gehölze, zu dem auch meine Flöte zählte.
    Ich möchte nun selbst dem mir geneigten Leser Einzelheiten über meinen ersten Soundcheck bei Pepe Plasmas Blasmusik ersparen, nur soviel sei erwähnt, dass mir mein Freund Heini Blättle zur Seite stand, als ich die Flötenkadenz in der Plasma-Komposition ›Böhmischer Clown‹ total in den Sand setzte. Wie viel Mühe ich mir auch gab, mehr blubbernde Luft als Flötentöne erblickte das Licht der Festzeltwelt.
    »Das Instrument ist noch kalt«, stotterte ich, als Pepe Plasma abbrach.
    »Komm, mein Junge, gib mal her«, raunzte Heini Blättle freundschaftlich und nahm mir meine alte Stange aus der Hand. Er war einer jener Holzhacker, die das gesamte Tableau der musikalischen Gehölze beherrschten, ob Saxophon, Klarinette

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