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Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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seinem Mund:
    »Aah! Seh’ dir das mal an!«
    Ich blickte auf den Boden. Der Fels dampfte. Leichter Nebel, wie aus der Nebelmaschine beim Rockkonzert, tanzte leise zischend über der verschütteten Milch. Darunter löste sich das Gestein brodelnd auf.
    Elvis-Leonid hielt mir sein Taschentuch entgegen. Wo er die Milch aufgewischt hatte, war der Stoff zerfressen, und das Loch war handtellergroß. Es sah aus, als ob man es in der Mitte angezündet hätte.
    »Säure!«, stammelte ich und fuhr zurück. »Los, werf’ das Tuch weg, sonst verätzt es dir die Hand!«
    Elvis-Leonid schleuderte den Lappen in die Ecke, wo er zischend liegen blieb.
    »Das war nicht Donner, da oben«, kommentierte ich. »Da hat jemand die Stimme verstellt. Jemand, der nicht daran dachte, dass Sepp und ich per du sind. Und der meine Leibspeisen kennt!«
    »Meine Güte. Wenn ich die Milch getrunken hätte …«
    »Wärst du jetzt tot. Und ich wette, meine Maultaschen haben auch eine leckere Füllung!«
    »Und was nun?«, fragte er mit der Stimme der Verzweiflung. »Dann ess’ ich eben die Banane.«
    »Das würd’ ich hübsch bleiben lassen. Wer weiß, was unser Mörder da unter die Schale gespritzt hat!«
    »Oder unsere Mörderin …«
    Wir schwiegen.
    Der Hunger nagte in uns.
    »Ach was«, sagte Elvis-Leonid schließlich, »ich ess’ jetzt den Apfel. Damit kann ja wohl nichts sein.«
    »Das würde ich nicht tun«, ermahnte ich ihn. »Denk an Schneewittchen!«
    »Die hat am Ende doch auch überlebt. Außerdem war nur die eine Hälfte des Apfels vergiftet. Ich ess’ einfach die andere«, sprach’s, zog den Apfel aus dem Weidenkorb, schnitt ihn entzwei und biss herzhaft in eine Hälfte hinein.
    Plötzlich wurde sein Kopf rot, er fuhr sich mit der Hand zum Mund, seine Augen weiteten sich und sein Brustkorb verkrampfte sich mit einem röchelnden Husten. Er krächzte und keuchte, die Augen traten ihm aus den Höhlen, er versuchte zu schreien, doch die Stimme erstarb, seine Beine gaben nach und er ging, wie von einem Krampf gelähmt, zu Boden.
    Ich stand hilflos daneben, kniete nieder und versuchte vergebens, ihn wiederzubeleben. Sein Blick ging starr zur Höhlendecke, ich schloss ihm die Augen und roch an dem Apfel. Keine Zyanidspur. Aber die Milch war offensichtlich auch mit einem anderen Gift versehen worden, das hatten die ätzenden Spuren auf dem Felsen und im Taschentuch gezeigt.
    Nun war rasches Handeln angesagt, der Mörder würde sicher bald zurückkehren, um unsere Leichen verschwinden zu lassen. Wo steckten nur Donner und Smrt? Am Ende unter einer Decke mit dem Täter?
    Ich nahm zunächst den Brief aus Elvis-Leonids Mantel und überflog die wenigen Zeilen. Doch ich werde mich hüten, zu verraten, wem Langfried geschrieben hatte! Soviel sei jedoch gesagt: dieser Brief war das fehlende Puzzleteil. Nur – würde er einer gerichtlichen Prüfung standhalten?
    In meinem Kopf reifte ein Plan. Sollten die Mörder doch kommen! Sie würden hier keine Leichen finden, weder den Toten noch mich!

Labyrinth des Todes
    Zunächst galt es, den armen Elvis-Leonid verschwinden zu lassen. Ich nahm ihn im Erstehilfekursrettungsgriff und schleifte ihn tiefer in die Höhle hinein. Als wir bei Rulamans Bären ankamen, legte ich ihn ab und untersuchte noch einmal Fell und Skelett des Braunen.
    Ich hatte mich nicht getäuscht. Unter dem Fell war zwischen den gewaltigen Knochen, die eine Art Zeltgestänge bildeten, genügend Platz, um die Leiche zu verbergen. Das Fleisch des Höhlenbären war in den Jahrhunderten seines Ablebens verfault und vergammelt, nur Knochen und Fell hatten in der feuchten, kalten Höhlenluft nahezu unversehrt ihr Aussehen behalten.
    Es kostete mich einige Mühe, den verschiedenen Elvis-Leonid zwischen die Bärenknochen zu zerren, wobei das Skelett klappernd in sich zusammenfiel. Ich drapierte die Knochen um die Leiche herum in gefälliger Weise und bedeckte die so entstandene Skulptur mit dem zotteligen Fell des alten Braunen.
    So lag Elvis-Leonid nun in der Bärenhöhle zur Mumifizierung bereit, und ich beschloss, sollte ich das Abenteuer lebend überstehen, dafür zu sorgen, dass die von ihm entdeckte Höhle eines Tages seinen Namen trug.
    Elvis Cave.
    Mit feuchten Augen setzte ich meinen Weg fort. Ich musste versuchen, so schnell wie möglich aus der Höhle zu gelangen, denn sicher kam unser Meuchler jeden Augenblick zurück, um unserer Leichen habhaft zu werden.
    Über die Löcher, die unser unfreiwilliger Weg in die Höhle gewesen

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