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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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mir diesmal anzudrehen?«
    Kris brachte ihn über das Lager auf den neuesten Stand. Er nickte zufrieden, während er Butter auf ein Croissant strich, das den Eindruck erweckte, es könnte jederzeit in seinem Griff schmelzen. Dann überfiel ihn Kris mit dem Problem, dass Lebensmittel von Personen geraubt wurden, die alte Damen schlugen. Das Croissant sank in Hancocks Griff unverzehrt herab, während er sie ansah. »Und Sie erwarten von mir, etwas dagegen zu unternehmen?«
    »Sir?« Kris ließ die Frage im Raum stehen.
    Er lehnte sich zurück. »Sie wissen doch sicher, dass ich nicht der populärste Stabsoffizier im Corps bin, nachdem ich aufgrund des Einsatzes von Maschinengewehren zur Aufruhrbekämpfung angeklagt wurde.«
    »Ich weiß es.«
    »Sie kennen auch die Qualität unserer Rekruten, Ensign Longknife.« Sie beide blickten durch den Saal voller frischer, nur halb ausgebildeter Flottenangehöriger und Marines.
    »Im Grunde nicht, Sir, aber   …«
    »Aber was?«, unterbrach er sie. »Die Leute, die diese Schlammkugel besiedelt haben, entschieden sich dafür, jeder Haushalt wäre ohne eine Waffe im Wandschrank, vorzugsweise eine vollautomatische, unvollständig. Eine nette Abzugssperre daran, damit sich die Kiddies nicht selbst verletzen, aber sonst   … Guter Gott, denken diese Idioten wirklich, ihre Spielzeugflinten wehrten eine Flotte rabiater Weltraummonster ab, die durch ihren Sprungpunkt gebraust kommt?« Er schnaubte. »Na ja, jetzt tanzen die Puppen jedenfalls, und sie sind bis an die Zähne bewaffnet. Ich will verdammt sein, wenn ich meine Soldaten dort draußen jedem präsentiere, der mal auf sie ballern möchte.« Er musterte Kris mit harter Miene, fuhr dann aber in freundlicherem Ton fort:
    »Es hieß, diese Bauern würden nur mit Steinen werfen. Ich schwöre bei Gott, dass ich das Feuer vollautomatischer Waffen gehört habe. Wir fanden jedoch keine Waffen in den Trümmern, und niemand glaubt Marines. Außer anderen Marines. Ich sitze jedoch nach wie vor in diesem Höllenloch, und ich werde den Teufel tun und irgendjemanden in eine noch schlimmere Position bringen.« Er knüllte seine Serviette zusammen und warf sie auf das nur halb verzehrte Abendessen. Blickte finster darauf. Blickte dann zu Kris hoch.
    »Also, Ensign Longknife, was schwebt Ihnen als Maßnahme gegen Gangster vor, die Lebensmittel aus Suppenküchen rauben und alte Damen zusammenschlagen?«
    »Ich möchte eine ständige Wache auf dem Lagergelände postieren.«
    »Also sollen sich unsere armen Grünschnäbel in Regen und Schlamm abplagen. Und leichte Ziele abgeben.«
    »Nein, Sir. Eines der Lagerhäuser hat einen Turm, vier Stockwerke hoch. Das Dach müsste unserer Wachmannschaft freies Sichtfeld entlang der gesamten Umzäunung bieten.« Und freie Schussbahn. »Ich habe Reissäcke als Sandsäcke wiederverwendet und dort oben einen Bunker angelegt. Damit müssten unsere Leute Deckung haben. Und ich brauche einen Scheinwerfer.«
    »Ich kann einen für Sie auftreiben.«
    »Ich werde auch Einheimische   – Geistliche, Beamte, kleine Geschäftsleute   – bitten, sich unserer Nachtwache anzuschließen.«
    »Damit sie den Schießbefehl erteilen können?«
    »Nein, Sir. Damit sie als Zeugen vor einem einheimischen Gericht aussagen können, falls einer unserer Petty Officers den Schießbefehl erteilt.«
    Der Colonel musterte Kris eine ganze Weile lang. »Nicht schlecht, Ensign. Wissen Sie, auf den Farmstationen hungern die Leute inzwischen.«
    »Ja, Sir. Im Verlauf dieser Woche müssten ein Dutzend Lastwagen eintreffen. Ich weite die Operation dann aus.«
    »Der erste Konvoi wird garantiert beschossen, vielleicht sogar überfallen.«
    »Ich führe ihn persönlich. Es sei denn, Sie möchten das übernehmen.«
    Er schnaubte. »Tut mir leid, Mädchen. In der Lage war ich schon. Sobald man erst von der militärischen Hierarchie zum Trocknen aufgehängt wurde, lernt man, die kleinen Vergünstigungen zu genießen, wie sie die Vollmacht mit sich bringt, Aufgaben zu delegieren.«
    »Danke, Sir«, schien die einzig mögliche Antwort. Der Colonel stand auf und verzichtete auf den Rest seiner Mahlzeit. »Noch etwas, Sir«, setzte Kris rasch hinzu. »Es geht um diese NGO , die mir hilft. Ich habe gehört, sie würde bewaffnete Einheimische anstellen, um die Suppenküchen zu bewachen.«
    Das trug ihr einen langen, kritischen Blick ein, ehe der Colonel schließlich sein Tablett zur Hand nahm. »Wie die Einheimischen ihre internen Streitigkeiten

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