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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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möglich wird, in dieser Gegend unbehelligt herumzufahren, dann taucht über kurz oder lang auch die Polizei auf und sucht nach diesen Menschen. Vielleicht können sie inzwischen eine Passage vom Planeten kaufen, vielleicht wollen sie das gar nicht. Vielleicht denken einige von ihnen, sie hätten inzwischen genug Geld, um diese Schlammkugel zu kaufen. Ich habe gehört, dass Landbesetzer schon auf einigen Farmen eingezogen sind   – auf denen, wo sich die Leute gewehrt haben und zusammengeschossen wurden.«
    »Ich habe bei den Sullivans keinen von ihnen gesehen«, sagte Kris zu ihm; ihr Mundwerk blieb in Betrieb, während sie mit den Gedanken noch immer anderswo war. »Einer der McDowells fand heraus, dass ihre Farm mit Hilfe der gestohlenen IDents an eine außerplanetare Quelle verkauft worden ist.«
    »Scheint, als wären die Geschichtsbücher voll damit, dass die Banditen von heute die Revolutionäre von morgen und die etablierten Politiker von übermorgen sind«, bemerkte Tommy trocken.
    »Ja, niemand stellt hohe Ansprüche an die Referenzen eines Rebellenführers«, pflichtete ihm Kris bei. Das war jedoch das Problem des nächsten Jahres; erst mal musste Kris den heutigen Tag überleben. »Wie viele Bewaffnete, denken Sie, waren zu diesem Wäldchen unterwegs?«
    »Vielleicht zweihundert«, antwortete der Farmer. »Alles, was sie haben.«
    »Was denken Sie, wie viele davon Rädelsführer und ihre Schläger sind?«
    »Dreißig, vielleicht vierzig.«
    »Wird nicht einfach, die beiden Gruppen zu unterscheiden«, brummte Kris. Der Regen legte wieder zu; die zurückliegenden Stunden waren nur grau und neblig gewesen. Sie tippte auf ihren Kommlink. » HQ , hier spricht Ensign Longknife. Ich muss den Colonel sprechen.«
    »Warten Sie«, erfolgte die Antwort.
    Die Wartezeit blieb deutlich hinter einer Minute zurück. »Lassen Sie mich raten, Ensign: Sie benötigen erneut einen Rat.«
    »Sieht ganz danach aus, Sir.«
    »Wie ist Ihre Lage?«
    Kris meldete das vorangegangene Scharmützel und das, was ihr auf dem weiteren Weg drohte. Sie betonte dabei die inneren Gegensätze der feindlichen Kräfte.
    »Mir sind schon Geschichten zu Ohren gekommen, dass einige der schlimmsten Probleme vielleicht nur aus hungrigen Menschen bestehen, die die örtlichen Behörden nicht der sozialen Fürsorge für würdig erachteten«, sagte der Colonel in schleppendem Ton. »Ensign, Sie hatten schon ein paar schlaue Ideen hier in der Stadt, was die Essensausgabe an alle angeht, ohne dass Fragen gestellt werden. Die Gewalt ging in dem Maße zurück, wie die Zahl der vollen Bäuche stieg. Denken Sie, wir können da draußen das gleiche Ergebnis erzielen?«
    »Ich zweifle daran, Sir. Die Morde und Vergewaltigungen haben die Menschen tief polarisiert. Viele Leute möchten das einfach nur heimzahlen.« Wie ich.
    »Da haben Sie sich ein schwieriges taktisches Problem aufgeladen, Ensign«, lautete die forsche Entgegnung.
    Es war nett, sich nicht mit einer von Vaters Tiraden konfrontiert zu sehen, in denen er sich darüber ausließ, wie sie mit Gefühlen reagierte anstatt mit klarem Kopf. »Ist nicht hilfreich, dass ich erst erfahre, wo es steckt, wenn es auf mich schießt«, sagte Kris und blieb beim dringlichen Problem, anstatt eine Vergangenheit wiederzukäuen, an der nichts mehr zu ändern war. »Derzeit gäbe ich meinen rechten Arm für eine Spähdrohne.«
    »Dachte mir schon, dass Sie meinen Rat vielleicht zu einemsolchen Zeitpunkt einholen würden. Die modernen Spähdrohnen sind zu empfindlich für das hiesige Wetter, aber ein großes altes Spionauge kann selbst noch in einem verdammten Wirbelsturm fliegen. Ich habe mir eines aus dem Lager auf Wardhaven bestellt, fast ein Museumsstück. Ist gestern Abend eingetroffen. In einer Stunde wird es über Ihnen schweben.«
    »Danke, Colonel«, flüsterte Kris, und es war fast ein Gebet.
    »Danken Sie mir nicht, ehe Sie es nicht nach Hause geschafft haben.«
    »Irgendeine Empfehlung, Sir?«
    »Keine, an die Sie nicht schon selbst gedacht hätten. Sorgen Sie dafür, dass möglichst keiner Ihrer Leute draufgeht. Sorgen Sie dafür, dass nicht mehr Zivilisten draufgehen als nötig. Sie wissen schon, der übliche Mist. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen möchten: Ich habe ein Spionauge zu starten, und ich bin vielleicht der Einzige hier, der sich noch daran erinnert, wie man das Gummiband dieses Dings aufzieht. Hancock, Ende.«
    Kris blickte sich um, nahm die ihr zur Verfügung stehenden Mittel in Augenschein

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