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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Personen vor ihr im Auge zu behalten, ohne damit auffällig zu werden.
    Sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen; alle fünf lagen ausgestreckt auf ihren Plätzen und achteten nicht auf ihre Umgebung. Einen Augenblick später streckte sich Kris selbst aus und verschmolz mit der kleinen Herde. Sie folgte den anderen, als das akustische Landungssignal sie weckte und sie gähnend zum Ausstieg strömten. Mit tief herabgezogenem Barett und fest zugezogenem Mantel schlurfte sie durch das Terminal und hinaus auf die Straßen von Heidelburg. Nelly, wir brauchen einen Wagen.
    Ich dachte schon, dass du heute ein Fahrzeug benötigen würdest. Halte dich nach rechts; dort kommt gleich ein Taxi vorbei.
    Kris befolgte Nellys Anweisungen. Eine halbe Minute, nachdem sie sich auf den Weg entlang der Zweiten Straße gemacht hatte, fuhr ein orangenes Taxi vorbei und hielt am Bordstein. Abu Kartum stieg aus, lehnte sich an den Wagen und pfiff ein Liedchen, das vage irisch klang.
    Hier ist unsere Fahrgelegenheit für heute Vormittag, sagte Nelly.
    Nelly, ich möchte den armen Mann nicht in diese gefährliche Sache hineinziehen.
    Das können wir später diskutieren, wenn wir erst im Taxi sitzen. Ich schlage vor, ihm zu sagen, dass du nach Hause fahren möchtest.
    Tantchen Tru wird definitiv etwas zu hören kriegen, sobald wir wieder zurück sind, erklärte Kris ihrem Computer, achtete jedoch darauf, ein wehleidiges Lächeln zu zeigen. »Ich brauche eine Fahrt nach Hause. Ich fühle mich irgendwie schwach.«
    »Spucken Sie Blut?«, fragte Abu und wich von ihr zurück.
    Verdammt, ich habe diese Ebola-Geschichte ganz vergessen! »Kein Fieber. Ich denke, es liegt an etwas, das ich gegessen habe«, sagte Kris und rieb sich den Bauch.
    Das schien ihn zufriedenzustellen. Er hielt ihr die Wagentür auf. »Wohin?«
    Nelly!
    »Zwei neun sechs vier«, wiederholte Kris, als Nelly ihr eine Adresse nannte. »Nordwest, 173ste Straße.«
    »Sie wohnen ja weit draußen für jemanden, der am Orbitalfahrstuhl arbeitet.«
    »Ich benutze normalerweise die, äh, Straßenbahn«, sagte Kris, sobald Nelly ihr den Begriff für das hiesige öffentliche Verkehrssystem genannt hatte.
    »Das ist eine ganz ordentliche Strecke. Ich biete Ihnen einen Deal an. Ducken Sie sich, damit mich kein Taxicop erwischt«, sagte der Mann, als er anfuhr, ohne das Taxameter anzufassen.
    »Danke«, sagte Kris und versuchte, sich kleiner zu machen.
    »Kenne ich Sie?«, fragte er und blickte in den Rückspiegel.
    »Ich denke nicht. Ich nehme nicht häufig ein Taxi.«
    »Aber Sie haben es vergangene Woche getan.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ich vergesse niemals Hüte. Und keine Mützen mit schicken Bommeln.«
    »Ich habe sie gerade erst in einem Laden für Gebrauchtartikel erworben.«
    »Ja klar doch, und ich habe meine Einberufung gestern mit der Post erhalten.«
    »Einberufung?« Kris hatte davon nichts gehört. Aber wie lange lag es auch zurück, dass sie Nelly zuletzt um aktuelle Nachrichten gebeten hatte?
    »Ja, sollte irgendein planetarer Notstand eintreten, den die Regierung als solchen verkündet, erwartet man von mir, mich zur Ausbildung an der Waffe zu melden. Und das, während ich sechs Kinder ernähren muss. Ich soll aus dem Taxi steigen und lernen, ein Gewehr abzuschießen. Wissen Sie, was man mir dafür zahlt?«
    »Nein.«
    »Ich auch nicht. War nichts in den Nachrichten. Nichts in dem Brief, den sie mir geschickt haben. Nichts, was mein Ältester im Netz gefunden hätte. Es ist einfach eingetreten, und niemand scheint irgendetwas darüber zu wissen.«
    »Geht mir genauso.« Nelly, suche!
    Ich suche schon. Er hat Recht; man findet nichts.
    Stell die Suche ein. Wecken wir heute lieber keine Aufmerksamkeit. Unternimm nichts, was jemandem helfen könnte, uns aufzuspüren.
    Das war auch meine Absicht für heute. Dann hast du mich um eine Suche gebeten, und ich habe sie ausgeführt. Ich hätte mit dir argumentieren sollen.
    Ja, das hättest du. Halt jetzt die Klappe.
    »Ich weiß darüber wirklich nicht mehr als Sie«, erklärte Kris dem Fahrer.
    »Ich hätte eigentlich gedacht, dass eine Prinzessin mehr weiß als ein Taxifahrer.«
    »Prinzessin?« Kris war bemüht, dass es nicht nach einer Frage klang.
    »Ja, Prinzessin Kristine. Ich habe gestern gesehen, wie Sie das kleine Mädchen aus dem See gezogen haben. Ich dachte vergangene Woche schon, ich würde Sie kennen. Warum sitzen Sie in meinem Taxi?«
    »Ich möchte eine Fahrt nach Hause. Ich trage die Uniform eines

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