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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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bestätigt, als ich eingestellt wurde.«
    Jack wandte sich zu Abby um und fixierte sie mit den Augen, ohne zu blinzeln. »Erdbullen haben das ermittelt. Uns lag nur deren Bericht vor. Meine Bosse haben ihn akzeptiert. Ich selbst bin noch unschlüssig.«
    »Sei unschlüssig, so viel du möchtest, aber ich habe einen Job zu erledigen, und ich habe vor, mir mein Geld zu verdienen.«
    »Die Bezahlung ist bei den Longknifes gut, aber man wird mit faszinierenden Herausforderungen konfrontiert, die weit über alles hinausgehen, was einem bei der Einstellung gesagt wurde. Wo wird man dich finden, sobald es hart auf hart kommt?«
    »Dort, wo man alle schlauen Menschen findet: auf dem Weg in die andere Richtung. Ich bin Kammerdienerin. Sollte es so weit kommen, habe ich vor, in der Nähe zu bleiben, um die Leiche zu identifizieren. War es das, was du erfahren wolltest?«
    »Kein Problem, Ma’am. Verstärkung fordere ich von anderer Stelle an.«
    »Damit liegst du richtig.«
    Kris räusperte sich, als sie in den Wohnraum zurückkehrte. »Nelly sagt, dass ich heute Abend am Kapitänstisch esse. Abby, hast du einen Vorschlag, was ich dazu tragen sollte?«
    »Wie wäre es mit dem Outfit, das du gestern Abend verschmäht hast? Diesmal hast du keine Mutterprobleme. Warum also nicht das Schiff mit einer echten Prinzessin überwältigen?«
    »Machen wir es so«, sagte Kris. Warum nicht die anderen Fahrgäste mit all dem Glitzer beeindrucken? Könnte sich als nützlich erweisen, und wer weiß, vielleicht lerne ich sogar meine Mutter besser verstehen.
    Zwei Stunden erwiesen sich als gerade eben genug Zeit für Abby, um eine echte Prinzessin zusammenzustellen, und dieseErfahrung vermittelte Kris ein paar Ideen darüber, warum sich ihre Mutter immer verspätete. Als Überraschung erwies sich, dass Kris Spaß daran hatte; ihr Leben bot sonst wenige sinnenfrohe Erlebnisse dieser Art. Abby wies sie an, sich im Bad einfach zu entspannen. Kris folgte der Empfehlung und verlor sich ganz in warmem Wasser, Düsen, Aromen und all dem und trieb dabei an einen Ort ohne Schmerz und mit weniger Sorgen.
    Danach machte Abby sie mit einer Gesichtsbehandlung bekannt. Lieutenant Kris Longknife glaubte einfach nicht, dass nach dem Baden noch Spannungen zurückgeblieben waren. Zehn Minuten später wurde Abby mit Kris’ Gesicht fertig. All die hartnäckigen Sorgenfalten, die die Navy von einem guten Lieutenant gezeigt bekommen wollte, waren danach aus dem Gesicht der Prinzessin verschwunden.
    Ehe Kris das Wunder durch neue Sorgenfalten wegen des trägerlosen Kleids mindern konnte, machte Abby sie mit einem Push-up- BH bekannt. »Du hattest noch nie so einen?«, fragte die Frau von der Erde und musterte Kris, als wäre diese eine beglaubigte Außerirdische.
    »Nein.«
    »Deine Mutter hat dir nie einen gezeigt?«
    »Nein.«
    »Du hast nichts in einer Frauenzeitschrift darüber gelesen, als du so um die fünfzehn warst?«
    Kris dachte an die ersten trockenen Tage zurück, nachdem sie jahrelang in der Flasche verirrt gewesen war. »Nein. Ich habe über Geschichte gelesen und mich mit politischen Kommentaren befasst. Oder mit Fußball und Orbitalskiffrennen. Ich erinnere mich nicht, jemals Zeit für Kitsch gehabt zu haben.«
    Abby schüttelte den Kopf. »Und deine Freundinnen haben dich nicht in das Geheimnis eingeweiht?«
    Kris weigerte sich zu sagen: »Welche Freundinnen?«
    »Frau   …« Abby stieß einen Pfiff aus. »Du bist wirklich aufeinem fremden Planeten aufgewachsen. Aber mach dir keine Sorgen, Süße, du hast ja Mamma Abby, die dafür sorgt, dass du sicher ans Ziel kommst.«
    Zehn Minuten vor dem Abendessen klopfte ein junger Offizier respektvoll an die Tür der Suite, und zu diesem Zeitpunkt verkündete Abby, Kris wäre darauf vorbereitet, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Kris hatte sich noch nie von einem Mann so benommen betrachtet gesehen wie von dem Schiffsoffizier. Sein Stammeln und Stottern bekam er erst in den Griff, als Jack, der inzwischen einen Abendanzug mit Frack trug, sich räusperte und Kris fragte, ob sie wünsche, dass er sie zum Dinner begleite. Das half dem Schiffsoffizier, seine Sprache wiederzufinden.
    »Der Kapitän hat mich geschickt, um Sie zu begleiten, Ma’am. Wir hatten den Eindruck, Sie würden allein reisen.« Womit die passende Unsichtbarkeit für den Sicherheitsmann und die Dienerin gewährleistet war, soweit es die Gemeinschaft an Bord anbetraf. Kris hakte sich bei dem jungen Mann unter und rauschte auf die

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