Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)
Gelegenheit und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Sie hatte einen Absprung der Marines und ein Feuergefecht eins zu fünf in der Unterzahl kommandiert. Was war dann so schlimm daran, ein Ziel abzugeben? Vielleicht ist es die schiere Häufung, Mädchen? Oder vielleicht fällt es leichter, wenn man zurückschießen kann, antwortete sie sich.
Abby legte einen bequemen blauen Trainingsanzug bereit, der zufällig das Wappen von Wardhaven zeigte, jetzt mit einer Krone darüber.
»Deine Idee?«, fragte sie ihre Kammerdienerin.
»Mädchen, du bist rund um die Uhr Prinzessin.«
»Ist mir aufgefallen.« Nelly, wie ist die Lage?
»Ich habe zwei weitere mobile Naniten gekapert«, antwortete der Computer laut. »Der andere war einfach zu lästig. Ich habe ihn verbrannt.«
Interessante Entscheidung und interessante Wortwahl für einen Computer, wie Kris fand. »Nelly, wir müssen uns später über die Fortschritte unterhalten, die du seit deiner jüngsten Aktualisierung gemacht hast.«
»Ja, Ma’am, aber ich weiß nicht, worum genau es dabei gehen könnte.« Abby zog eine Braue hoch. Kris und Nelly mussten eindeutig mal ein Wörtchen miteinander reden.
»Jack, Tommy, Penny, Abby, Inspector Klaggath, vortreten. Wir müssen über den zurückliegenden Abend reden.«
»An diesem Abend habe ich mich entschieden, zu Fuß nachHause zu gehen. Kommt jemand mit?«, fragte Tommy mit seinem schiefen Grinsen. Er kehrte in Unterhemd und blauer Wollhose ins Wohnzimmer zurück.
»Wie gut sind wir abgesichert?«, fragte Penny, die inzwischen die Uniform gegen von Kris geliehene Joggingshorts und ein Top ausgetauscht hatte. Kein BH ; Kris konnte ihre Brustwarzen sehen. Die Männer ebenfalls. »Frauen, die so gut ausgestattet sind, sollten immer angemessene Unterbekleidung tragen«, hörte Kris ihre Mutter sagen. Zu Kris hatte sie das nie gesagt.
»Nelly sagt, dass niemand mithören kann«, antwortete sie. »Inspector Klaggath, was ist aus dieser viel gerühmten Sicherheitszentrale geworden?«
»Bitte nennen Sie mich Bill«, sagte Klaggath, der nach wie vor in seiner Abendgarderobe steckte. Er hatte die Hände vor dem Körper verschränkt, es war die, wie Kris gelernt hatte, Rührt-euch-Haltung von Polizisten.
Jack stand neben ihm, ebenfalls noch im Abendanzug.
»Okay, Bill. Was ist passiert?«
»Im Ballsaal scheint eine Überlastung der Stromleitungen eingetreten zu sein, weit jenseits der technischen Spezifikationen.«
»Und für die Sicherheitstechnik existiert keine Reserve?«
»Doch, schon, umfassend erprobt und beurkundet.« Der Agent blickte finster. »Leider hat das Reservesystem bei dieser ersten praktischen Bewährungsprobe versagt.«
»Bilde ich mir das nur ein, oder bewegt sich diese neue Station ein bisschen unter dem sonst üblichen technischen Standard?«
»Das kann ich nicht abstreiten, Ma’am. Es läuft leider darauf hinaus, dass wir kein Video vom Attentatsversuch haben und die Attentäterin nicht verfolgen konnten.«
»Eine Frau?«
Bill sagte etwas zu seinem Armbandmodul, und ein kleiner Bildschirm öffnete sich im Wanddisplay eines erquickendenWasserfalls in den Bergen. Kris trat darauf zu und erhielt einen guten Eindruck von einer Frau in der Kleidung einer Serviererin: weißes Hemd, schwarzes Trägerkleid und lange Haare, welche die der Kamera zugewandte Gesichtshälfte bedeckten. Sie hielt ein Tablett mit Getränken und konnte dabei die Automatikpistole nicht ganz verbergen.
»Hat sie mich deshalb verfehlt? Das Tablett hat sie am Zielen gehindert?«
»Nein, Ma’am, diese Waffe weist eine vollautomatische Zielerfassung auf. Sie sah genau, worauf sie schoss, und sie hat getroffen, worauf sie gezielt hat.«
Kris blickte Tom an. Erneut zeichneten sich seine Sommersprossen hellrot in einem sehr blassen Gesicht ab, aber er zuckte die Achseln. »Freut mich, dass ich helfen konnte. Aber Jack, mein guter Freund, hast du eine Ahnung, wo ich Unterwäsche in dieser prima Super-Spider-Silk-Ausführung erwerben kann?«
»Ich habe eine meiner Agentinnen bereits zum Einkaufen geschickt. Die Lieferung müsste am Morgen erfolgen.« Klaggath wandte sich an Kris. »Ich habe sie angewiesen, für Sie alle einzukaufen. Cops tragen diese Sachen immer. Ich hatte gedacht, dass würde auch für Angehörige der Raumflotte gelten.«
»Noch wurde keine Spider-Silk-Unterwäsche erfunden, die einen Vier-Zoll-Laser abwehrt«, entgegnete Kris trocken.
»Laserkanonen sind noch das Geringste Ihrer Probleme,
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