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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Bestellungen sichtete. »Eher Beratungsgebühren. Oder Qualitätsprüfungen. Ein Unternehmen bestand darauf, dass wir zehn Prozent einer Bestellung zur ›zerstörenden‹ Prüfung an ein Labor schickten. Die zehn Prozent dienten aber nicht der Prüfung. Es war Bestechung. Mr Winford fragte bei der Muttergesellschaft nach, und dort sagte man ihm: Auf keinen Fall!« Die Frau schüttelte den Kopf und blickte durchs Fenster. »Als ich in den Beruf einstieg, sah die Lage noch anders aus. Auf Turantic ging es so anständig zu, wie man nur verlangen konnte. Die zurückliegenden fünf Jahre erwiesen sich jedoch als schlimm, und es wird schlimmer.«
    Mrs Zacharias drehte sich zu Kris um. »Wissen Sie, Mr Winford empfahl mir vor fünf Jahren, mein Pensionskonto von Turantic auf eine andere Welt zu verlagern. Er sagte, es würde schlimm werden. Ich habe ihm nicht geglaubt. Ich bin froh, dass ich nur zwei Jahre gebraucht habe, um zu erkennen, dass er Recht hatte. Wir alle   …« Sie führte eine Handbewegung aus, die die ganze Niederlassung umfasste. »… haben dann unsere Konten nach Wardhaven verlagert. Uns geht es besser als vielen anderen. Besser als Ihren Polizisten. Fragen Sie die mal, was mit dem Feuerwehr- und Polizei-Pensionsfonds passiert ist.«
    »Das werde ich«, sagte Kris. Klaggath war ihren allgemeinen Fragen nach Turantic am Abend zuvor ausgewichen. Vielleicht hatte sie heute Abend eine präzisere Frage an ihn. Sobald Mrs Zacharias mit der Arbeit am Computer fertig war, führte sie Kris an die Stelle, wo der Impfstoff hätte lagern sollen.
    »Gang acht, Reihe A, etwa so abgelegen, wie man es überhaupt hinkriegt«, erklärte sie Kris. Der Platz war weit vom Schuss, dunkel   … und leer.
    Kris stieg über das Absperrband. Inmitten der leeren Stelle drehte sie sich langsam und hielt nach einer Spur Ausschau, die man bei der Suche tags zuvor vielleicht übersehen hatte.
    Inspector Marta kam hinzu, als Kris gerade fertig wurde, ohne etwas entdeckt zu haben. »Dem Bericht zufolge wurde gestern nichts Ungewöhnliches festgestellt«, sagte er.
    »Und heute findet man hier auch nichts. Fingerabdrücke?«
    »An Pappkartons haften keine Fingerabdrücke.«
    »Irgendeine Sicherheitslücke?«
    »Vor drei Wochen kam es zu einem umfassenden Versagen des Sicherheitssystems. Unseren Ermittlungen zufolge wurde ein Loch unter dem rückwärtigen Zaun gegraben. Das erklärt allerdings nicht, wie die Tür geöffnet wurde. Oder warum niemandem die fehlenden Kartons auffielen. Seltsam.«
    »Und jetzt können Sie Mr Winford keine weiteren Fragen stellen.«
    »So ist es«, bestätigte Marta.
    Kris wandte sich an Mrs Zacharias. »In meiner Zeit auf Olympia haben wir alle möglichen Varianten der Grippe bekommen, jeden Monat eine neue. Unser Doktor hat aus dem Rohmaterial innerhalb etwa einer Woche neuen Impfstoff entwickelt. Haben wir hier einen Ausgangsstoff, aus dem wir einen Impfstoff für anaerobes Ebola zusammenbacken könnten?«
    »Mr Winford hat mich gestern angewiesen, dem nachzugehen«, antwortete seine Mitarbeiterin. »Ich habe in unseren drei besten pharmazeutischen Labors angerufen. Es gibt da einen Impfstoff, aber er ist sogar noch teurer als das fertige Ebolamittel. Deshalb halten wir das andere ja vorrätig. Und nein, wir haben keinen Vorrat des Ausgangsstoffs auf dem Planeten. Niemand hat einen.« Die Frau zuckte die Achseln. »Wir hatten für dieses Problem Vorkehrung getroffen. Und es wäre nicht profitabel gewesen, zweifach vorzusorgen.«
    »Wenigstens breitet sich die Seuche nicht weiter aus«, sagte Marta, und es klang fast nach einem Gebet.
    »Aber solange wir die Leute nicht impfen können, sind sie nicht in der Lage, den Planeten zu verlassen.« Kris ging zuihrem Wagen zurück. Es war nicht zur gewünschten Begegnung mit Opas örtlichem Vertreter gekommen, aber sie hatte wieder etwas mehr über diesen Planeten erfahren, auf dem sie festsaß wie eine Fliege in Bernstein. Das Gespräch mit Mrs Zacharias war sehr erhellend gewesen.
    Die Botschaft hingegen erwies sich als nicht annähernd so interessant. Kris wartete über eine Stunde lang, während man ihr und ihrer Gruppe die Fingerabdrücke abnahm und Netzhautscans durchführte, sodass man amtlich feststellen konnte, dass es sich bei ihnen tatsächlich um die Personen handelte, die sie zu sein vorgaben. Weder Kris’ ID -Karte noch Jacks Legitimation ersparten ihnen diese Mühe. Sobald die Verifikation vorlag, waren die Pässe schnell ausgestellt   – Kris’

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