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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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in königlichem Hellrot und Jacks und Toms in amtlichem Blau. »Wo sollte sich ein Navy Lieutenant nun melden, um dafür zu sorgen, dass sie nicht noch größere Schwierigkeiten bekommt, als sie schon hat?«
    Mit dieser Frage brachte sich Kris tief in das von grauen Trennwänden gebildete Rattenlabyrinth aus Bürokabäuschen, in denen anscheinend die eigentliche Arbeit geleistet wurde. Ein übergewichtiger Mann in Majorsuniform wurde gerade mit einem Bagel fertig, als Penny Kris zu ihm führte.
    »Prinzessin«, sagte der Mann und versuchte, in einer einzigen Bewegung aufzustehen, sich die Krümel von der Jacke zu wischen und diese zuzuknöpfen.
    Kris ließ den Wirbel über sich ergehen, den er mit ihr veranstaltete, während sie auf seinem einsamen Besucherstuhl Platz nahm. Sie erläuterte ihm dann ihr Problem, dass sie nur eine Woche Urlaub für einen Aufenthalt auf Turantic genommen hatte, der sich nun als viel länger erweisen würde.
    »Sie wissen, dass die Kommunikation zusammengebrochen ist?«, fragte er.
    Kris gestand ein, dass sie sich über diesen Umstand klar war. Er versicherte ihr, dass er ihre Meldung dokumentieren undeinen Brief an ihren befehlshabenden Offizier schicken würde, sobald die Kommunikationskanäle wieder funktionierten. »Es müsste inzwischen stündlich so weit sein. Der Botschafter hat uns bei der Personalkonferenz heute Morgen versichert, der Minister für Kommunikation hätte versprochen, man stünde kurz davor, das Problem zu lösen.« Kris nickte, bedankte sich für seine tolle Arbeit und ging. Penny erwartete sie gleich außerhalb des Kabäuschens.
    »Bitte zum Wagen, falls du den Weg hier heraus findest.«
    »Kein Problem«, versicherte ihr Penny.
    »Das ist nicht dein richtiger Boss«, sagte Kris, sobald sie ein gutes Stück den Flur hinab waren.
    »Es steht so auf meinen Befehlen.« Penny bemühte sich nicht mal, sich ein Grinsen zu verkneifen.
    »Dann können sämtliche Götter in Himmel und Weltraum Wardhaven nicht mehr retten.«
    »Seltsam, ich habe genauso empfunden, als ich ihm zuerst begegnete. Er kommt jedoch gut mit den Geschäftsleuten zurecht, die uns mit Material versorgen. Und er kennt sich mit jedem Kniff im Vertragsrecht aus.«
    »Ich bin froh, dass er seinen Platz gefunden hat. Vielleicht finde ich eines Tages auch den meinen.«
    »Hoffentlich leben wir alle so lange.«
    Kris schaffte es beinahe, den Wagen zu erreichen, aber der Botschafter fing sie im Foyer ab. »Ich habe gehört, Sie wären in der Botschaft«, sagte er. »Tut mir leid, dass ich Sie nicht begrüßen konnte. Ein Frühstück mit einigen örtlichen Geschäftsleuten und dann unsere morgendliche Mitarbeiterbesprechung. Mir wurde zudem gesagt, dass Sie die Regatta besuchen werden. Ich kenne ein Dutzend Partyboote, die Sie für ihr Leben gern an Bord nähmen.«
    Penny zuckte bei dieser Wortwahl zusammen, aber vielleicht hatte er ja gar nichts von der spätabendlichen Schießübung mitscharfer Munition auf dem Ball gehört. Er war schließlich schon vorher zu der Spendengala gegangen. Kris wahrte ein Lächeln und erklärte sich damit einverstanden, dass der Botschafter die besten Angebote für sie aussuchte und ein Boot für sie engagierte, das sie durch die Partyflotte befördern würde, während das Rennen seinen Lauf nahm. Der Diplomat staunte über diese brillante Idee, die Vater dermaßen für Routine gehalten hätte, dass sie nicht einmal erwähnenswert gewesen wäre.
    Kris flüchtete zu ihrem Wagen und war vor Mittag wieder am Orbitalfahrstuhl. »Viel früher, als ich erwartet hatte«, sagte sie und blickte derweil zu der geschäftigen Station auf der anderen Seite des Parkplatzes, gegenüber dem regulären Aufzug. Ein gewaltiger Lastwagen setzte rückwärts an die Laderampe heran. »Was ist das wohl?«, fragte sie Penny.
    Penny sah sich das lange an und holte dann ein Fernglas aus der Handtasche. »Der Laster ist von Tong-und-Tong-Transporte«, sagte sie langsam. »Wir benutzen dieses Modell für die größten und schwierigsten Lasten: Reaktoren, Generatoren oder die riesigen Kondensatoren, die ein neues Schlachtschiff benötigt.«
    »Ist der groß genug für einen Reaktor?«
    »Ich habe mich um die Lieferungen für die Wilson und die Geronimo gekümmert«, antwortete Penny. »Ich denke, sie hatten etwa dieses Format.«
    »Da derzeit jeder Schiffsverkehr lahm gelegt ist, kann das nicht zur Verschiffung an die Werft geliefert werden. Ich dachte jedoch, du hättest gesagt, dass Turantic keine

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