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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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man selbst keine Ahnung hat.«
    »Na ja, ich bin froh, dass Sie gern segeln. Mom und Dad hätten es ja versucht, aber sie kommen mit Wassersport so gut klar wie ich beim Tanzunterricht.«
    »Schlechte Mischung, wie?«
    »Die maximalst Schlimmste«, versicherte ihr Nara und kniff sich mit der rechten Hand die Nase zu.
    »So schlimm kann es doch nicht sein.«
    »Sie sind noch nicht mit Dad gesegelt. Ich habe eine Woche gebraucht, um den Gestank wieder loszuwerden. So, hier sind die Regeln: Sobald das Rennen gestartet ist, fasse nur ich die Ruderpinne an oder sorge für die Segel. Ich habe die Leine für das Hauptsegel ganz für mich. Wenn sich die Fock verfängt, können Sie sie losmachen, und auch sonst dürfen Sie das Vorsegel bedienen, wenn ich die Hände voll habe, aber wenn Sie mehr tun, werde ich disqualifiziert. Okay?«
    »Kein Problem. Ich werde dir das Rennen nicht verderben«, sagte Kris.
    »Ich verlasse mich ganz auf Sie, was das Gegengewicht angeht, wenn ich scharf in den Wind lenke. Sie wissen doch, wie man das macht, oder?«
    »Hast du Leinen, damit ich mich wirklich hinaushängen kann?«
    »Sie wissen, wie man das macht!«
    »Ich habe es ein paar Mal in meiner Rennlaufbahn getan.«
    »Wow, superklasse, aber nein, diese Boote sind im Grunde zu klein. Nicht genug Kiel oder Ruder, um sich wirklich so weit hinauszuhängen.«
    »Also lehne ich mich einfach so weit hinaus, wie es geht.«
    Klaggath hatte ihnen eine Zwölf-Meter-Barkasse auf die Fersen gesetzt, ehe sie das kleine Bootsbecken hinter sich ließen und den offenen See erreichten. Jack stand als finstere Galionsfigur am Bug des Gefährts. Die Senatorin und ihr Gatte leisteten Penny und Tom auf dem Achterdeck Gesellschaft. Der Mann von Santa Maria schien einen Wettkampf mit Mel auszutragen, wobei es darum ging, wer als Erster seine Eingeweide über die Bordwand erbrach. Nara fand es urkomisch, dass ihr Dad auf diesem Gebiet Konkurrenz hatte.
    Ein Dutzend Segeljollen vom Typ Star 2 traten zum Juniorenwettkampf an. Auf mehreren Booten vervollständigten Erwachsene die Zweier-Crews; Kris entdeckte mindestens drei Personen ihrer Größe. Alle hielten sich gewissenhaft von den Spieren fern, seit die Jollen den offenen See erreicht hatten und sich um die besten Startplätze drängelten. Die übrigen Boote waren leicht auszumachen; die jeweils zwei Crewmitglieder bewegten sich beide im ganzen Fahrzeug und wechselten sich an der Ruderpinne ab, wenn ein Kurswechsel anlag.
    »Kommst du damit klar, das Boot übers ganze Rennen zu bedienen?«, wollte Kris von Nara wissen. »In starkem Wind kann diese Ruderpinne einen erwachsenen Mann erschöpfen.«
    »Ich schaff das«, sagte das Mädchen und fasste den Himmel mit Seemannsblick ins Auge. »Der Wind ist gut, aber nicht zu kräftig. Ich schaffe das prima.«
    Kris ermahnte sich, dass sie als Gast bei dieser jungen Dame an Bord war, und schwor sich, keine weiteren Fragen nach deren Fähigkeiten zu stellen. Ich bilde hier nur den Ballast. Ich spiele meine Rolle. Mit etwas Glück verhinderte Kris durchs Mitfahren, dass sie irgendwo anders ums Leben kam. War Sandfire sie inzwischen leid genug, um einen lästigen Navy Lieutenant umzubringen? War er willens, jeden an Bord der Präsidentenyacht zu töten, nur um Kris zu erledigen?
    »Du bist nicht so wichtig«, erinnerte Kris sich selbst.
    »Was sagen Sie?«, rief Nara. »Der Wind frischt auf, und ich kann Sie nur verstehen, wenn Sie schreien.«
    »Nichts. Ich habe nur laut gedacht.«
    »Ich denke viel nach, wenn ich hier draußen bin. Der Wind bläst einem den Staub aus dem Gehirn«, erklärte die Zwölfjährige.
    »Geht mir genauso.«
    Das Mädchen strahlte Kris an, begeistert darüber, etwas mit einer erwachsenen Frau zu teilen.
    »Aber wenn du dieses Rennen gewinnen möchtest, solltest du dich lieber auf das konzentrieren, was unmittelbar vor dir liegt.«
    »Da achten Sie mal drauf.«
    Sie näherten sich den Startbojen: Mit einem Kilometer Distanz zwischen ihnen ankerten die Präsidentenyacht auf einer Seite und der Rennpylon auf der anderen. Auf der Yacht herrschte dichtes Gedränge. Bedeutete das angesichts der Tatsache, dass die Konservativen auf der Ranch waren, dass sich überwiegend Mitglieder der Liberalen Partei an Bord aufhielten? Ob Sandfire es wagte, dermaßen durchschaubar vorzugehen? Nelly, stehst du immer noch mit dem Netz in Verbindung?
    Per Satellit, aber die hiesige Funkzelle ist stark ausgelastet. Es könnte eine Zeit lang dauern, bis ich durchkomme.

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