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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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des Geländes und auch das Hauptquartier selbst.
    Niemand, nicht einmal der Senator, der sich schweigend verhielt, zweifelte einen einzigen Augenblick daran, daß die Saturnbewohner ihre Absicht ausführen würden, wenn man es dazu kommen ließ. Kyles Gegenschlag bestand darin, einen sofortigen Luftangriff zu befehlen, ohne den Ablauf des Ultimatums abzuwarten. »Wenn wir nicht jetzt sofort angreifen«, erklärte er langsam, »müssen wir vor fünfzehn Uhr das ganze Gelände räumen, und insbesondere dieses Hauptquartier. Dann haben die Saturnbewohner wieder einmal einen Vorteil erzielt, indem sie die Initiative ergriffen haben. Ich werde jedoch nicht zulassen, daß dieses geschieht. Innerhalb zehn Minuten kann ein Geschwader von Düsenflugzeugen Bomben über dem Stadion abwerfen. Ich brauche nur den Hörer abzuheben …«
    Senator Drazin schüttelte zweifelnd den Kopf, aber seiner Stimme fehlte die Überzeugungskraft. »Ich bin mir nicht sicher, daß das eine gute Politik ist, Oberst. Wir sollten uns streng an die Bedingungen des Ultimatums halten.«
    »Das Ultimatum ist bereits abgelehnt worden«, brüllte Kyle und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Was sollen wir denn tun? Sollen wir das Gelände räumen und alles kampflos den Doubles überlassen?«
    »Es ist eine Prinzipienfrage«, beharrte der Senator. »Wir sollten zu unserm Wort stehen – wie können sie sonst irgend etwas glauben, was wir sagen? Fünfzehn Uhr war die festgesetzte Frist …«
    »Jetzt nicht mehr!« Kyle hob den Hörer ab, während die andern ihn in brütendem Schweigen beobachteten. »Verbinden Sie mich mit Hamilton Field«, verlangte er eisig.
    Er legte den Hörer wieder auf und blickte auf seine Uhr. Es war schon ein Viertel nach dreizehn Uhr.
    »Hoffentlich fliegen die Flugzeuge nicht tiefer als fünfhundert Meter«, sagte Lynn Farrow. »Sonst prallen sie gegen die Sperrwand.«
    Der Oberst sah sie unsicher an. »Daran hatte ich gedacht«, bemerkte er. »Man muß natürlich annehmen, daß die Wand sich nach oben in gleichem Maße ausdehnen wird.«
    »Gewiß«, erklärte sie, »da sie von einer zentralen Quelle ausgestrahlt wird. Es ist eine Halbkugel mit einem Radius von etwa 400 Metern. Ich möchte annehmen, daß die Flugzeuge in fünfhundert Metern in Sicherheit sind.«
    »Und wenn sie den Radius auf 1600 m ausdehnen?«
    »Dann wäre es bestimmt für kein Flugzeug sicher, tiefer als zweitausend Meter zu fliegen.«
    Das Telefon läutete gebieterisch. Kyle hob den Hörer ab. »Hallo, ist dort das Geschwader-Hauptquartier? Ich möchte Major Passmore sprechen. Hier Oberst Kyle. Ah, guten Tag, Major! Hier Oberst Kyle. Setzen Sie die Operation Sperrwand in Gang. Ziel-Abwürfe aus niedriger Höhe. Jawohl, Sie können vierzig Tonnen Brandbomben laden. Und weisen Sie die Piloten an, nicht unter fünfhundert Metern Höhe zu fliegen, um die Sperrwand zu vermeiden. Wie bitte? Jawohl, die Sperrwand. Sie kennen das Zielgebiet. Versuchen Sie, es zu vernichten. Gut, ich werde es beobachten.«
    Kyle legte rasch den Hörer auf, dann lachte er den andern zu. »Es gibt nur eine Art, einen Krieg zu gewinnen, nämlich anzugreifen und zu kämpfen«, verkündete er mit selbstbewußter Befriedigung.
    »Ich werde lieber das Gelände räumen lassen, falls irgend ein Unglück geschieht«, sagte Wayne. »Eine Aufforderung durch Lautsprecher dürfte genügen. Alle Arbeitergruppen haben Transportmittel.«
    »Gut«, bemerkte der Oberst.
    »Und ich«, sagte Lynn, »gehe ins Labor, um die Apparate und Instrumente zusammenzupacken. Ich muß alles bereithalten für den Rückzug.«
    »Was für ein Rückzug?« fragte Kyle.
    »Warten Sie ab, Oberst«, erwiderte sie mit einem rätselhaften Lächeln, und dann war sie verschwunden.
    Die Düsenflugzeuge erschienen am nördlichen Himmel und flogen rasch in einer zweckmäßigen Keilformation. Sie dröhnten unheilkündend in etwa 1700 m Höhe dahin, kreisten über dem Gelände und bildeten dann eine Linie. Darauf kehrten sie zurück, diesmal tiefer fliegend, und ihre Fluglinie teilte das Oval des fernen Stadions in genau zwei Hälften. Wieder ging es nach Norden und dann wieder zum letztenmal im Kreis, eines hinter dem anderen, in weiten Zwischenräumen. Dies war die Abwurfformation: Das erste Düsenflugzeug ging heulend auf etwa 500 m herunter. Es näherte sich noch dem Ziel, als die Bomben, vier an der Zahl, unter dem Rumpf wegglitten, in einem Bogen nach vorn und abwärts auf die offene Arena zuflogen, wie kleine schwarze

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