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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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Zauberpfeile.
    Sie erreichen ihr Ziel nicht, ja, sie legten nur einen Bruchteil der Entfernung zum Boden zurück. Hoch über der Luft über dem Stadion gab es ein furchtbares vierfaches Aufblitzen. Vier wirbelnde Rauchbälle zerbarsten und lösten sich auf. Dann folgte eine dumpfe Explosion und eine Erschütterung, die in weitem Umkreis Hunderte von Fensterscheiben zerschmetterte.
    Splitter von explodierenden Bomben zerfetzten den Rumpf des entweichenden Flugzeuges. Die Flügel gerieten ins Wanken, dann legte sich die Maschine auf die Seite, und gleichzeitig geriet einer der Motoren in Brand. Sekunden später stürzte der erste der Schwarzen-Mamba-Kampfbomber hilflos auf die hohe, kristallene chinesische Pagode in der orientalischen Abteilung, und das Bauwerk fiel zu einem Haufen schimmernder Trümmer zusammen.
    Das zweite Flugzeug befand sich bereits über dem Ziel und löste einen Doppelregen von kleinen Brandbomben aus. Anderthalb Sekunden verstrichen, dann entfaltete sich vor den Beobachtern auf dem Erdboden und im Hauptquartier ein unglaubliches Feuerwerk, als diese Brandbomben von der Sperrwand entzündet und in leuchtenden Dampf verwandelt wurden. Das Flugzeug entkam unbeschädigt und hinterließ einen Himmel, an dem feurige Wolken flammten, die sich im Winde allmählich zerteilten und einen wallenden Schleier von beißendem grauen Rauch über das Stadion und seine Umgebung breiteten.
    Das dritte Flugzeug warf seine Bombenlast nicht ab, sondern machte eine scharfe Kurve, um der brennenden Wolke auszuweichen, und dann war der Angriff vorbei. Die übrigen Flugzeuge, die das Schicksal des ersten beobachtet hatten und die Nutzlosigkeit des Angriffs erkannten, wichen von der Kampflinie ab, gruppierten sich wieder in Pfeilform und flogen nach Norden, ihrem Stützpunkt zu.
    Kyle und seine Gefährten hatten vom Fenster des Büros einen großartigen Überblick über den Angriff. Kein Wort wurde gesprochen, als die Tragödie sich abspielte. Nur als das erste der Düsenflugzeuge in Flammen aufging, wurde das Schweigen von Wayne unterbrochen, da er den Hörer abhob und die Feuerwehr zu Hilfe rief. Kyles Knöchel blinkten weiß unter der Haut. Mit vereisten, verzweifelten Augen beobachtete er den unrühmlichen Rückzug der ersten Streitkraft der Erde nach dem einleitenden und erfolglosen Scharmützel mit dem Feind.
    Aber er war nicht der Mann, Zeit oder Gefühle zu vergeuden. Kaum war das Geschwader den Blicken entschwunden, als er kurz fragte: »Wie lange haben wir noch Zeit, Dexter?«
    »Etwa eine Stunde und zwanzig Minuten.«
    »Gut. Jetzt wollen wir sehen, was Doakes ausrichten kann. Haben wir eine Leitung zum Lager, Wayne?«
    »Ich denke doch«, sagte Wayne.
    Kyle hob den Hörer ab und war in wenigen Sekunden mit dem Zelt des Kommandanten verbunden. Seine Anweisungen für Major Doakes waren kurz, aber genau.
    Dreizehn Minuten verstrichen langsam, bis man einen kleinen Zug eine ferne Straße entlangrollen sah. Der Zug bestand aus einem kleinen Stabsauto, in dem wahrscheinlich Major Doakes saß, dann folgte ein Panzerwagen, der die Kanone zog, und den Schluß bildete ein kleiner Lastwagen für die Mannschaft. Die Wagen verschwanden hinter einer Reihe von Gebäuden in der australischen Abteilung und kamen dann nicht wieder in Sicht.
    Wayne versuchte den Bildschirm so einzustellen, daß sie den Artillerieangriff beobachten könnten, hatte aber keinen Erfolg damit.
    Ehe er dazu kam, wieder das vertraute Bild der jetzt von Doubles wimmelnden Arena einzufangen, fiel ein flammender Feuerschein durch das Fenster, und gleich darauf folgte eine ungeheure Explosion. Schwarze und weiße Rauchschwaden wirbelten wild hinter den australischen Bauten auf.
    Das, was ihnen bevorstand, erschien ihnen immer bedrückender. Endlich – es kam ihnen vor, als wären inzwischen Stunden vergangen – tauchte das kleine Stabsauto plötzlich auf einer breiteren Straße auf und raste auf das Hauptquartier zu. Es hielt mit wildkreischenden Bremsen vor dem Haupteingang. Kyle wandte sich ungeduldig vom Fenster ab, um den neuen Ankömmling zu erwarten.
    Dreißig Sekunden später stürmte Major Doakes ins Büro, das Gesicht blutig und rauchgeschwärzt und mit wirrem Haar. Er sank in den nächsten Stuhl und erzählte außer Atem seine Geschichte, während die andern mit immer größer werdenden Bestürzung zuhörten.
    »Wir haben die Entfernung von der Mündung der Kanone bis zum Rande der Sperrwand abgemessen«, sagte er. »Sie betrug etwa 30

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