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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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Zentimeter, vielleicht auch noch etwas weniger. Näher wagte ich nicht heranzugehen, verstehen Sie. Die Männer luden mit einer 75-Millimeter-Granate. Ich befand mich in geringer Entfernung im Stabsauto. Dann feuerten sie ab.«
    Er hielt inne, um Luft zu schnappen, und strich mit dem Handrücken müde über seine Stirn. »So ein Gemetzel haben Sie noch nie gesehen. Die Granate zerplatzte unmittelbar vor der Mündung, sobald sie die Sperrwand berührte. Es war die Hölle!«
    »Ist jemand verletzt?« fragte Kyle.
    »Jemand verletzt? Drei Soldaten sind unkenntlich. Sergeant Crowley wurde in zwei Stücke zerrissen. Die andern sind schlimm zugerichtet. Johnson ist glimpflich davongekommen. Er befand sich an der andern Seite des Lastwagens, als es geschah. Ich habe ihm befohlen, die Verwundeten ins Lazarett zu bringen, und bin selbst gleich hierhergefahren. Und die Kanone … nun, als Schrott ist sie noch zu verwenden.«
    »Wie viele Tote im ganzen?«
    »Bisher vier.«
    Kyle ging mit schweren Schritten auf und ab, schlug immer wieder mit der Faust auf die andere Handfläche, während er seine Lippen zu einer finstern, bitteren Linie zusammenkniff. »Dr. Farrow hatte recht. Diese Wand ist undurchdringlich. Wir müssen uns augenscheinlich zurückziehen, ob es uns angenehm ist oder nicht. Wir müssen zurückgehen und eine neue Angriffsmethode ersinnen.« Dann fügte er nachträglich noch hinzu: »Sie sollten sich auch ins Lazarett begeben, Doakes. Sie sehen schlimm aus!«
    Der Major lehnte diesen Vorschlag mit einer gleichmütigen Handbewegung ab. »Ich bin ganz in Ordnung, Oberst. Nur eine Schramme. Aber ich möchte mich gern waschen.«
    Kyle wandte sich an den Senator. »Eine Gelegenheit für Sie, etwas Nützliches zu tun, Drazin«, sagte er mit kaum verhülltem Spott. »Gehen Sie mit Major Doakes in den Waschraum. Und jetzt«, kündigte Kyle mit größerer Beherrschtheit an, »kann ich mich auf unsere Pläne für die unmittelbare Zukunft konzentrieren. Ich möchte, daß Sie die sofortige Räumung des Geländes veranlassen, Wayne. Alle Bauarbeiten werden bis auf weiteres eingestellt.
    Arbeiter und Ingenieure werden nach Hause geschickt, bis man sie wieder herruft, was vielleicht erst in einigen Tagen geschehen wird, vielleicht auch erst in Wochen.«
    »Was kann ich tun?« fragte Dexter.
    »Eine Sache könnten Sie bitte gleich erledigen, nämlich, sich mit der Luftkontrolle in Verbindung setzen und veranlassen, daß der Verkehr über dem Ausstellungsgelände gesperrt wird. Außerdem schlage ich vor, daß Sie das Einpacken möglichst vieler Apparate und Instrumente überwachen. Wir verlegen unser Hauptquartier auf das Armee-Zeltlager außerhalb des Geländes.«
    Das Telefon auf dem Schreibtisch läutete, und Kyle ergriff ungeduldig den Hörer. »Wer?« fragte er kurz, in Beantwortung der metallischen Stimme in der Hörmuschel. »Panamerikanische Nachrichten-Agentur, wie? Jawohl, ich habe eine neue Nachricht für Sie. Sie wollen wissen, was die Schwarzen Mambas getan haben und was die Explosionen bedeuteten? Ganz einfach: wir befinden uns im Krieg mit dem Saturn. Jawohl, im Krieg! Ein an die Saturnbewohner im Stadion gerichtetes Ultimatum wurde vor fast einer Stunde zurückgewiesen. Seitdem sind Luft- und Bodenangriffe unternommen worden. Wie bitte! Natürlich waren sie erfolgreich, aber diese Doubles sind zähe Gesellen. Hören Sie zu: diese Leitung wird in wenigen Minuten stillgelegt, und von diesem Hauptquartier aus werden keine weiteren Auskünfte gegeben. Nein, es ist kein Rückzug, es ist eine geplante Zurücknahme auf vorbereitete Stellungen. Suchen Sie keine Verbindung mit uns aufzunehmen, wir melden uns selbst wieder.«
    Er hämmerte den Hörer mit einem spöttischen Kichern auf die Gabel und sagte: »Das wird ihnen einen Schock versetzen!«
    Er sah auf seine Uhr. »Wir haben noch etwa eine Dreiviertelstunde Zeit. Ich muß wieder nach Washington, werde aber in drei oder vier Stunden zurück sein. In meiner Abwesenheit haben Sie den Oberbefehl, Wayne. Sie haben nicht lange Zeit, und es ist viel zu erledigen. Achten Sie auf die Uhr. Geben Sie Drazin etwas zu tun, das wird ihm helfen, sein Gewicht zu verringern. Und lassen Sie die Telefonleitungen abstellen, sobald Dexter mit der Luftkontrolle gesprochen hat. Ich gehe jetzt. Auf Wiedersehn!« Und damit war der Oberst auch schon draußen.
    Dexter hob den Hörer ab und gab Kyles Auftrag an das Luft-Kontrollamt weiter, wobei er die Gründe für diese Beschränkungen

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