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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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farbigen Knöpfen auf dem Schreibtisch, wobei sich auf dem Bildschirm ein Kaleidoskop bunter Farbstreifen bildete, die sich dann allmählich zu dem nur allzu vertrauten Bild des Stadions zusammenfügten.
    »Wir wollen uns die Sache einmal ansehen«, schlug sie vor und ging zu dem Bildschirm hinüber. Dexter folgte ihr geduldig.
    Jetzt war eine ansehnliche Schar von Saturnbewohnern in der Arena versammelt, aber es kamen keine Verstärkungen mehr. Statt dessen gingen kleine Gruppen von Doubles in die Tür der Radiostation hinein und kamen mit schweren, verschieden geformten Metallgegenständen wieder heraus, die wie Bestandteile irgendeiner geheimnisvollen Maschine aussahen.
    »Fracht«, sagte Lynn kurz.
    »Vielleicht Waffen«, fügte Dexter hinzu. »Ich habe vorhin schon versucht, den Bildschirm anzustellen, habe es aber nicht fertiggebracht. Ich dachte, er wäre vielleicht auch tot wie das Telefon.«
    Sie sah ihn mit plötzlichem Interesse an. »Das Telefon ist natürlich tot.«
    Dexter nickte.
    »Das kommt daher, daß die Telefondrähte über der Erde liegen, wenigstens an der neuen Sperrwand, wo das hiesige Netz mit den Hauptlinien aus New York zusammentrifft.«
    »Das hatte ich mir auch schon gedacht«, bemerkte Dexter und fragte sich, warum sie sich keine Mühe machte, das auf der Hand Liegende noch besonders festzustellen.
    »Aber die Fernsehleitung arbeitet«, fuhr sie fort.
    »Warum nicht? Sie hegt meistens unterirdisch, und ich nehme an, daß die meisten Kabel sich innerhalb der abgesperrten Zone befinden.«
    »Aber verstehst du denn nicht, Jon … der elektrische Strom, von dem das Fernsehen, die Beleuchtung und anderes abhängt, kommt von außerhalb, von dem fünf Kilometer entfernten Hochspannungswerk.«
    »Ja gewiß«, sagte Dexter. Das wußte er auch, aber er konnte nicht begreifen, worauf sie hinauswollte.
    »Wir haben noch Strom, aber das Telefon ist tot«, sagte sie geduldig, als versuche sie, eine bestimmte Sache in kleinen, einleuchtenden Schritten zu beweisen.
    »Ja und?«
    »Die Stromkabel liegen unterirdisch, die Telefondrähte oberirdisch …«
    Dexter runzelte die Stirn. Das sagte ihm immer noch nichts, und er gestand sein Nichtbegreifen ein.
    Lynn lächelte geduldig, wie man vielleicht über die tastenden Versuche eines kleinen Kindes, eine neue, abstrakte Welt zu begreifen, lächeln mochte. »Wir wissen, daß alles, was von der Sperrwand berührt wurde, durch Flammen zerstört ist, aber der Boden selbst ist durch die Berührung der Sperrwand nicht einmal angesengt worden.«
    »Hätte das geschehen müssen?«
    »Warum nicht? Jedenfalls ist es Tatsache, daß die unterirdischen Stromkabel unbeschädigt waren und sind. Das wissen wir, weil die Leitungen, die von ihnen abhängen, nicht betroffen sind, während die überirdischen Drähte, wie zum Beispiel die Telefondrähte, zerstört wurden.«
    Dexter lachte. »Ich bin vielleicht dumm, Lynn, aber der Teufel soll mich holen, wenn ich begreifen kann, warum du dies für so wichtig hältst.«
    »Natürlich ist es wichtig. Man kann nämlich nur einen Schluß daraus ziehen, daß die Sperrwand über dem Boden endet.«
    »Natürlich«, sagte Dexter langsam und ohne Überzeugung.
    Lynn schnippte gereizt mit den Fingern. »Was für ein Dummkopf war ich! Ich hätte von Anfang an daran denken müssen. Die Sperrwand ist nur eine besondere Form einer Radioausstrahlung, und der Erdboden ist ausgestrahlter Energie gegenüber immer neutral.« Nach einer Pause fügte sie hinzu: »Begreifst du, was das bedeutet, Jon?«
    Dexter überlegte angestrengt, aber nicht allzu lange. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, als könne er nicht zwei und zwei zusammenzählen, wenn auch das Problem im ganzen außerhalb seiner Kenntnisse lag. »Sicher, Lynn«, sagte er. »Es bedeutet, daß wir unseren elektrischen Strom, Licht, Wasser und alles, was unterirdisch zu uns kommt, nicht verlieren werden.«
    Zu seiner Überraschung lachte sie, trat zu ihm, umfaßte seine Arme und schüttelte sie wie hysterisch. »Gewiß ja, dies alles bedeutet es, aber noch mehr. Es bedeutet, daß wir entrinnen können, wann immer wir wollen.«
    Dexter legte seine Arme um ihre schlanke Taille und betrachtete ihr erregtes Gesicht mit nüchterner Konzentration. »Entrinnen?« fragte er.
    »Ja, unterirdisch, durch einen Tunnel. Wir brauchen uns nur wie Kaninchen unter der Sperrwand durchzugraben.«
    »Lynn«, sagte er, wie vom Donner gerührt, »ist das eine Entdeckung!«
    »Und sie bedeutet zugleich, daß

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