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Krisenfest leben

Krisenfest leben

Titel: Krisenfest leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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können. Andere entscheiden lassen ist also keine Lösung. Was also tun?
    Selbst dann, wenn Sie noch keine Ahnung haben, wie Ihr Weg aus der Krise aussehen könnte, können Sie bereits zwei wesentliche Dinge entscheiden:

Sie können grundsätzlich entscheiden, alle Ihre Entscheidungen eigenverantwortlich zu treffen.
Sie können entscheiden, den richtigen Zeitpunkt für künftige Entscheidungen jeweils selbst zu bestimmen, sich also weder drängen noch bremsen zu lassen.

    Übung: Verantwortung übernehmen
Nehmen Sie ein Blatt und schreiben Sie alle Sätze auf, die Sie häufig verwenden und die mit »Ich muss …« anfangen.
Formulieren Sie dann jeden dieser Sätze um: Nun soll jeder Satz mit »Ich will « anfangen.

    Wie fühlt sich das an?
    Vielleicht spüren Sie schon beim Niederschreiben der Ich-will-Sätze, welcher Ihnen leicht fällt und bei welchem sich Ihnen die Haare sträuben; das kann Ihnen bereits Impulse für eine Änderung der Situation geben.
    Es ist Ihr Leben und Ihre Verantwortung und Sie sind es, der anschließend mit den Konsequenzen der Entscheidung leben wird. Auch wenn Sie beschließen, weiter abzuwarten, ist das eine eigenverantwortliche Entscheidung. Sich dieser Verantwortlichkeit bewusst zu sein, bestimmt grundsätzlich Ihr Leben. Denn ein Leben, in dem nur andere oder die Umstände die Entscheidungen treffen, hätte zwar den vermeintlichen Vorteil, sich für nichts verantwortlich fühlen zu müssen, würde aber Ihren Handlungsspielraum drastisch einschränken. Lassen Sie es nicht dazu kommen, Ihr Leben später in der Passivform darstellen zu müssen: »dann war ich gezwungen …«, »ich musste …«, »man entschied, dass ich …«, »man schickte mich …«.
    Übung: Klarheit und Entschlusskraft stärken
    Sie brauchen drei Blatt Papier, außerdem ein wenig Zeit und Ruhe.

Das erste Blatt bekommt die Überschrift »Worum es mir geht.« Schreiben Sie hier all das auf, was Sie an ihrer jetzigen Situation belastet oder bedrückt.
Auf das zweite Blatt kommt die Überschrift: »Warum dies anders werden soll«. Hier schreiben Sie alles auf, was dafür spricht, das, was Sie stört, belastet oder bedrückt, auf jeden Fall zu ändern.
Das dritte Blatt versehen Sie mit der Überschrift: »Warum das so bleiben soll«. Hier notieren Sie alle Gründe, die dafür sprechen, den Status quo aufrecht zu erhalten.

    Für einige Aspekte Ihrer Situation werden sich vielleicht die Gründe für und gegen eine Veränderung die Waage halten. Denken Sie hier in Ruhe nach und wägen Sie ab, ob die Nachteile der gegenwärtigen Situation oder Ihre Gründe gegen eine Veränderung schwerer wiegen. Prüfen Sie genau, was es für Sie bedeutet, die jetzige Situation unverändert zu lassen, und was es bedeuten könnte, sie anzugehen. Oft hilft es hier, das »Bauchgefühl« zu befragen. Alles, was Sie nicht verändern wollen, sollten Sie beschließen, ab sofort zu akzeptieren. Aus dem, was Sie aus guten Gründen verändern wollen, können Sie konkrete Ziele entwickeln.
Und dann: Entscheiden Sie!
    Angst vor Entscheidungen zu haben, hat viel mit einschränkenden Überzeugungen zu tun: »Ich habe zu wenig Erfahrung, um jetzt eine gute Entscheidung zu treffen.«, »Was ist, wenn ich erkennen muss, dass meine Entscheidung in eine Sackgasse geführt hat und das vielleicht dann auch andere betrifft? Damit könnte ich nicht leben.«, »Ich traue mich nicht, mich so zu entscheiden, wie es wirklich für mich das Beste wäre – das kann ich den anderen nicht antun.«, »Was ist, wenn ich etwas übersehen habe? Wenn es schief geht?«.
    Wenn Sie sich fürchten, eine Entscheidung zu treffen, ist es wichtig, zunächst alle Alternativen konsequent zu Ende zu denken. Was alles an der Situation könnte sich durch die Entscheidung zum Besseren hin verändern? Was hingegen müssten Sie in Kauf nehmen? Hier sind die Pro- und Kontra-Listen sehr sinnvoll, da sie die Vor- und Nachteile der einzelnen Handlungsoptionen klar vor Augen führen. Wichtig ist dabei, den Gedanken an eine möglicherweise falsche Entscheidung nicht zu verdrängen, sondern ebenso konsequent zu Ende zu denken: »Was bedeutet es letztlich, sollte sich herausstellen, dass ich mich falsch entschieden habe? Welche Auswirkungen hätte dies? Was könnte ich dann tun? Was muss ich noch wissen, bevor ich mich entscheide?« Reflektieren Sie Ihr Problem gründlich und notieren Sie alle Lösungsansätze, die Ihnen in den Sinn kommen. Schreiben Sie jeden Gedanken auf, ohne schon beim

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