Krisenfest leben
eine weitere gedankliche Zukunftsreise. Sie hilft Ihnen dabei, diese Fragen zu beantworten.
Übung: Zukunftsreise
Stellen Sie sicher, etwa eine halbe Stunde ungestört zu sein und legen Sie Stift und Papier oder ein Notizbuch bereit.
Setzen oder legen Sie sich hin und schließen Sie die Augen. Entspannen Sie sich und machen Sie einige tiefe Atemzüge.
Stellen Sie sich dann vor, es ist der gleiche Tag wie heute, aber drei Jahre später. Vergegenwärtigen Sie sich, wie alt Sie und die für Sie wichtigen Menschen um Sie herum dann sind.
Halten Sie die Augen weiter geschlossen und beschreiben Sie Ihre Umgebung. Wo befinden Sie sich? Wie sind Sie gekleidet? Wie ist das Wetter? Wer ist bei Ihnen? Was tun Sie gerade? Was beschäftigt Sie an diesem Tag in Ihrer Zukunft? Es geht nicht darum, sich etwas auszudenken, sondern Sie sollen einfach beobachten und wahrnehmen, was Ihnen in den Kopf kommt.
Wenn Sie die Szene vollständig wahrgenommen haben, kehren Sie in die Gegenwart zurück. Schreiben Sie nun auf, was Sie beobachtet, getan, gedacht, gefühlt haben.
Vorsicht! Vielleicht befürchten Sie unterschwellig, die Zukunft könnte etwas anderes bringen als das Erhoffte und reisen so »mit Vorbehalt«. Dann gelingt es Ihnen nicht, sich anschaulich in Ihre Zukunft zu versetzen, sondern Sie sehen sozusagen nur ein Foto davon. Damit wird ein Signal an Ihr Unbewusstes gefunkt: »Nicht ernst zu nehmen«. Lassen Sie sich daher nicht irritieren, wenn Sie nicht auf Anhieb konkrete Eindrücke wahrnehmen. Diese Übung leitet trotzdem einen inneren Suchprozess ein, der auch im Alltag weiter wirkt. So kann es gut sein, dass die Zukunftsbilder in den nächsten Tagen oder Wochen spontan auftauchen, möglicherweise während einer ganz banalen Tätigkeit.
Führen Sie daher in der Zeit nach Ihrer mentalen Reise stets Notizblock und Stift mit sich, um auftauchende Bilder, Ideen und Vorstellungen sofort aufschreiben zu können.
Tipp: Wenn Sie mögen, wiederholen Sie Ihre mentale Reise einige Male. Wahrscheinlichgewinnen Ihre inneren Bilder dann an Prägnanz oder Sie entdecken dabei auch neue Aspekte der vorgestellten Situation.
Sie dürfen sich Gedanken um Ihre Zukunft machen – auch wenn die Erinnerung an das, was geschehen ist, noch schmerzt. Sie begehen damit keinen Verrat. Sie sind deswegen auch keineswegs oberflächlich und Sie verdrängen auch nichts. Sich den Gedanken an Ihr künftiges Leben zu widmen und neue Pläne zu machen, ist auch alles andere als hektischer Aktionismus, der nur den Schmerz betäuben soll. Es ist niemandem damit geholfen, wenn Sie am Vergangenen festhalten und das Leben an sich vorbeiziehen lassen.
Auf Ihrer mentalen Zukunftsreise sind wahrscheinlich einige Bilder, Vorstellungen, Wünsche und Ideen aufgetaucht zu der Frage, wie Ihr Leben in drei Jahren aussehen könnte. Diese Eindrücke gilt es nun weiter zu vertiefen. Dabei ist es sehr von Vorteil, die Vorstellungen und später auch die Ziele, die Sie daraus entwickeln, stets schriftlich festzuhalten.
So wird aus den Vorstellungen, die bislang nur in Ihrem Kopf existierten, etwas Konkretes, Verbindliches.
Übung: Ideen finden
Reservieren Sie sich wieder etwa eine halbe Stunde Zeit, in der Sie ungestört sind und nehmen Sie einen Stift und einen Stapel Karteikärtchen (etwa in halber Postkartengröße) oder kleine Zettel zur Hand.
Vergegenwärtigen Sie sich Ihre Zukunftsreiseund schreiben Sie dann einfach drauflos. Was haben Sie gesehen? Welche Ideen haben Sie dazu? Für jeden Gedanken nehmen Sie ein neues Kärtchen.
Wenn der Gedankenstrom dünner wird und Ihnen spontan nichts mehr einfällt, dann befragen Sie sich weiter: Wie will ich künftig leben? Was soll sich ändern? Was soll im Mittelpunkt stehen?
Schreiben Sie jeden Einfall, jeden Gedankenblitz auf ein eigenes Kärtchen.
Nach der halben Stunde hören Sie auf, verwahren Ihre Kärtchen und entspannen sich.
An den folgenden Tagen sollten Sie immer ein paar leere Kärtchen in der Tasche haben. Der »innere Suchprozess« ist in Gang gekommen und Ihnen werden weitere Ideen in den Sinn kommen. Schreiben Sie diese dann nach Möglichkeit gleich auf. Nach etwa einer Woche werden Sie den Eindruck gewinnen, nun seien alle wesentlichen Punkte erkannt und notiert.
Wahrscheinlich haben Sie nun einen ganzen Stapel Kärtchen vor sich liegen. Sie können natürlich nicht alles auf einmal in Angriff nehmen. Daher ist es der nächste Schritt, eine Entscheidung zu treffen, womit Sie beginnen wollen.
Nehmen Sie sich
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