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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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von Kummer nicht bemerkt, doch sein neues Herz wusste Dinge, die sein altes Herz nicht gekannt hatte.
    Er schenkte ihr ein breites, falsches Lächeln. »Hi, Doc. Wie geht's denn so?«
    Sie zog die Patientenkarte aus der Hülle am Fußende des Bettes, überflog sie rasch und legte sie dann beiseite. »Ich bin sicher, Sarandon hat dir gesagt, dass die Biopsie keine Abwehrreaktion gezeigt hat. Du machst gute Fortschritte.«
    »Zumindest ein Teil von mir.«
    Sie verzog verdutzt das blasse Gesicht. »Was meinst du damit?«
    »Setz dich.«
    Sie zog einen Stuhl heran und nahm neben dem Bett Platz. Als sie bemerkte, wie er sie anstarrte, fuhr sie sich mit einer Hand durch das Haar. »Heute ist mein freier Tag.«
    Er wollte auf das Thema eingehen und sie fragen, wie sie sich fühle, aber diese Art von intimer Offenheit löste in ihm ein Gefühl von Unsicherheit und Verlegenheit aus. So nickte er stattdessen zu dem Fernseher, der an der Wand hing. »Ich habe gerade mein Bild in einer Klatschshow gesehen. Scheint, als hätte ich Aids. Du hättest mir das sagen sollen.«
    Ein Lächeln spielte um eine Seite ihres Mundes. »Ich wollte dich nicht deprimieren.«
    »Was sagen sie sonst, meine geliebten Schakale von den Medien?«
    »Ein Sensationsblatt berichtete vor ein paar Tagen, dir sei ein Herz transplantiert worden - von einem Pavian, glaube ich, aber vielleicht war es auch von einem Außerirdischen. In einer anderen Sendung war man sicher, dass eine Stripteasetänzerin aus Boca Raton dich mit Aids infiziert hat.« Sie sah ihn an. »Es scheint, als hättest du ein ziemlich wildes Sexleben geführt.«
    Ihm war etwas mulmig zumute. »Ja, hatte ich«, sagte er mit einem Seufzer.
    »Das kannst du wieder haben, weißt du. Einige Kardiologen empfehlen, mit sexuellen Beziehungen sechs Wochen zu warten, aber ich bin da etwas weniger streng. Wann immer dir danach ist...« Ihr wurde die Doppeldeutigkeit der Worte bewusst und eine hübsche rosa Röte breitete sich von ihrem Hals aus. »Ich meine, Sex ist okay, wenn du dich gut genug fühlst.«
    Er sah sie direkt an und schenkte ihr sein strahlendstes Böser-Junge-Lächeln. »Ist das ein unsittlicher Antrag?«
    Er meinte, sie bei seinen Worten leicht erschauern zu sehen. »Ich denke, ich werde dich diese Diskussion besser mit deinem neuen Kardiologen führen lassen.« Sie stand auf. »Ich muss mich sputen.«
    Er streckte eine Hand nach ihr aus und hielt sie fest. »Geh nicht.«
    Sie starrte lange und eindringlich auf ihn hinab und sagte dann ruhig: »Behandle mich nicht so, Angel. Ich bin keines dieser Hollywoodsternchen, die einen Mord begehen würden, um eine Nacht in deinem Bett zu verbringen.«
    Er merkte, dass er sie verletzt hatte. »Es tut mir Leid. Altes Leben. Alte Sprüche.« Er zuckte die Achseln, ließ ihre Hand aber nicht los. »Du wirst Geduld mit mir haben müssen. Sich über Nacht zu ändern, ist ein wenig schwer.«
    Sie entzog ihm langsam ihre Hand und setzte sich.
    Er wartete darauf, dass sie etwas sagte, aber als sie das nicht tat, wusste er, dass es an ihm war zu sprechen. »Ich... ich habe viel über Franco nachgedacht«, sagte er, brachte die Worte stockend wie ein Narr heraus.
    Sie kniff die Augen fest zu und er wusste, dass sie um Beherrschung rang.
    »Ist das sein Pullover?«, fragte Angel ruhig.
    Sie berührte augenblicklich den Ärmel und ihre Finger streichelten die abgenutzte Wolle. Sie nickte wortlos.
    »Wann ...« Seine Stimme wurde zu einem heiseren Flüstern. »Wann beginnt die Heilung? Wann werden wir uns besser fühlen?«
    Sie schluckte schwer und blickte zu ihm auf. »Ich weiß nicht, ob es eine Heilung gibt. Es gibt nur ein... Weitermachen.«
    Er sah sie an und erkannte in diesem Augenblick, wie sehr ihm an ihr lag, wie sehr er wollte, dass ihr an ihm lag. »Ich denke, das ist es, worum es im Leben geht. Weiterzumachen.«
    Sie schenkte ihm ein sanftes Lächeln, das ihr Gesicht für eine Sekunde verwandelte. »Denke ich auch.«
    Er hatte sie dazu gebracht, so zu lächeln - mit ein paar ehrlichen Worten und damit, dass er sie flüchtig in sein Herz hatte schauen lassen. Diese Erkenntnis überkam ihn und brachte ihn dazu, wie ein Idiot zu grinsen. »Dieses neue Herz, das ich habe ... es kommt von jemand, der gut war.«
    Sie atmete scharf ein. »Ja«, erwiderte sie.
    Und zum ersten Mal fühlte er sich wie ein neuer Mann.
     
    Als das Telefon klingelte, wusste Madelaine, dass es etwas Schlechtes zu bedeuten hatte. Ihr Magen verkrampfte sich. Langsam legte sie

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