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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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und hob das Kinn. »Ich bin bereit, Mom.«
    »Gut. Er ist in Zimmer 264-W.«
    »Du kommst nicht mit mir?«
    Mom schüttelte den Kopf. »Ich denke, ihr zwei solltet eine Weile alleine sein.«
    Lina unterdrückte einen Anflug von Furcht. Sie dachte daran, wie hübsch sie aussah, daran, wie der blassblaue Pullover ihre Augen so blau wie die von Francis wirken ließ, daran, dass ihr schwarzes Haar adrett aussah und nicht struppig.
    Ich werde ihn dazu bringen, mich zu lieben. Das feierliche Gelöbnis klang in ihr nach und sie hielt es fest, presste es an ihre Brust und betete, dass sie es wahr werden lassen konnte. Sie blickte zu ihrer Mutter auf und wollte etwas sagen, aber nichts erschien ihr passend. Sie konnte die Furcht in den Augen ihrer Mutter sehen und sie wusste, dass sie ihnen beiden galt.
    Sie lächelte ihrer Mom kurz zu und ging. Sie eilte über den langen Korridor, vorbei an dem Bereitschaftsraum der Krankenschwestern, vorbei am Wartezimmer.
    Als sie schließlich sein Zimmer erreicht hatte, schlug ihr Herz wild und sie spürte einen feinen Schweißfilm auf den Innenflächen ihrer Hände.
    Sie schaute durch das Beobachtungsfenster und sah vor dem Fenster an der gegenüberliegenden Wand einen Mann stehen, der ihr den Rücken zugewandt hatte. Er trug ein Jeanshemd und Levi's, und sein Haar war lang und dunkelbraun. Ein gutes Zeichen, dachte sie - langes Haar.
    Sie atmete tief ein und klopfte an die Tür. Auf sein leises »Herein« stieß sie die Tür auf und ging hinein.
    »Hallo, Lina«, sagte er mit weicher, ruhiger Stimme, bei deren Klang ein Schauer des Erkennens über ihren Rücken lief. Es war eine Stimme, die sie kannte, die sie aber nicht zuordnen konnte.
    Sie wartete nervös darauf, dass er sich zu ihr umdrehte.
    Er drehte sich langsam um. Ihr Atem stockte, als sie ihn erkannte. Ihre Knie wurden weich. Am liebsten hätte sie die Hände nach irgendetwas ausgestreckt, um sich festzuhalten, aber da war nichts.
    Es war Angel DeMarco.
    »Oh, mein Gott«, flüsterte sie, fühlte sich völlig verunsichert und verwirrt.
    Er lächelte sie mit diesem Megawattgrinsen an, das sie schon eine Million Mal auf der Leinwand gesehen hatte. »Ich sehe, dass deine Mom dir nicht gesagt hat, wer ich bin.«
    Sie versuchte, nein zu sagen. Das Wort kam wie ein hohes Quietschen heraus.
    »Komm her zu mir.«
    Sie bewegte sich wie eine Maschine, während ihre Gedanken sich überschlugen. Ihr Vater war Angel DeMarco. Ihr Vater war Angel DeMarco. Ihr Vater war Angel DeMarco. Die anderen Kinder würden das nicht glauben. Brittany Levin würde ausrasten.
    Dann traf sie die Erkenntnis mit voller Wucht, traf sie so hart, dass alles andere aus ihrem Verstand verschwand. »DeMarco«, sagte sie.
    Er nickte, schenkte ihr ein sanfteres Lächeln, persönlicher als alles, was sie je im Film gesehen hatte. »Ich bin Francis' Bruder.«
    Für eine Sekunde konnte sie nicht atmen. »Das hat man mir nie gesagt.«
    Irgendetwas veränderte sich daraufhin an seinem Blick. Die Augen wurden dunkel, gaben ihr das Gefühl, ihn verletzt zu haben.
    »Ich habe nie gelesen, dass du aus Seattle bist oder dass du einen Bruder hast. Ich ... ich glaub, ich habe irgendwo gelesen, dass du aus dem Mittleren Westen kommst.«
    Ein Lächeln spielte um einen Mundwinkel. »Taktische Manöver, um die Spur zu verwischen. Ich wollte nicht, dass jemand weiß, wo ich aufgewachsen bin. Tut mir Leid.« Er kam auf sie zu, bewegte sich in diesem schlurfenden Gang, den alle Patienten nach einer Operation hatten. Instinktiv streckte sie die Hände nach ihm aus und er ergriff sie beide.
    Lina blickte in seine legendären grünen Augen und einen Herzschlag lang konnte sie nicht atmen. Er hatte die Augen von Francis - obwohl die grün waren und nicht blau, aber es waren Francis' Augen. Und er schaute sie genauso intensiv an, wie Francis sie angesehen hatte, so, wie es nur wenige Menschen taten.
    »Du bist viel schöner, als ich gedacht hatte«, sagte er mit belegter Stimme und in seinen Augen war das gleiche Staunen, das sie empfand.
    In ihren Augen brannten Tränen, aber das war ihr egal. »Danke.« »Ich ... ich habe absolut keine Ahnung, wie es ist, Vater zu sein, weißt du.«
    »Schon in Ordnung.«
    »Vielleicht sollten wir langsam anfangen, zuerst einfach nur Freunde sein.«
    Freunde sein. Diese Worte lösten eine verwirrende Welle von Erregung aus. Es war das, was sie immer gewollt hatte -ein Vater, der ihr bester Freund war. Sie biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut

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