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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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aufzulachen. Er würde alles sein, was sie sich je von einem Dad gewünscht hatte. Das wusste sie genau. Er würde all den Schmerz und das Leid und die Furcht aus ihrem Leben nehmen, dafür sorgen, dass sie verschwanden. Von jetzt an würde sie immer einen sicheren Platz haben.
    Er ließ ihre Hand los und berührte ihr Gesicht, blickte ihr tief in die Augen. »Sieh mich nicht so an, Angelina.«
    Sie atmete plötzlich und überrascht ein. Für einen Sekundenbruchteil hatte sie geglaubt, er habe sie Angelina-Ballerina genannt. Aber das hatte er nicht. Das hatte er natürlich nicht.
    »Was ist?«, fragte er, während er sie musterte.
    »Nichts... es ist nur, dass Francis mich immer Angelina nannte ... Das macht sonst niemand.«
    »Es ist dein Name«, sagte er. Dann sank seine Stimme zu einem Flüstern. »Ich mein's ernst, Lina. Halte mich nicht für einen Gott oder sonst was. Ich würde dich nur hängen lassen ...«
    Was er da sagte, war so lächerlich, dass sie es ignorierte. Stattdessen starrte sie ihn weiter an, prägte sich alles in seinem Gesicht ein, über diesen Augenblick, was sie fühlte, während er ihre Hand hielt. »Keine Sorge. Ich werde dich lieben ...«
    Er legte plötzlich einen Finger auf ihre Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen.
    Sie blinzelte ihn verwirrt an. Als er seine Hand zurückzog, sagte sie: »Aber...«
    »Ich möchte mir das verdienen«, sagte er harsch und starrte mit einer Ernsthaftigkeit in ihre Augen, die sie erschreckte. Plötzlich waren es überhaupt nicht mehr Francis' Augen. »Es ist die einzige Chance, die wir haben.«
    Angel schaute auf das Blatt Papier, das sich auf dem Klemmbrett befand. Er brauchte nur zu unterschreiben und würde danach frei wie ein Vogel sein.
    Er empfand einen seltsamen Widerwillen, es zu unterschreiben.
    Er sah sich in dem käseweißen kleinen Krankenhauszimmer um, in dem er die letzten Wochen gelebt hatte, und plötzlich war es wie ein Zuhause. Er kannte die Vögel, die über seine Fensterbank huschten, wusste genau, wie die Sonne bei Sonnenuntergang durch seinen gelben Vorhang fiel. Er hatte angefangen, den Geruch von Desinfektionsmitteln und Kartoffelpüree und Soße zu mögen. Sogar Sarah, die Deutsche, war eine Freundin geworden.
    »Alles okay?«, fragte Madelaine.
    Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er fühlte sich wie ein Idiot und hatte doch plötzlich Angst, dass er es draußen nicht schaffen könnte, dass das Herz, das sich in seiner Brust so stark und neu anfühlte, da draußen schwach werden, ihn im Stich lassen würde. Oder dass er seinen alten, verantwortungslosen, von Alkohol beherrschten Lebenswandel wieder aufnehmen und wieder verloren sein würde.
    »Ich weiß nicht. Ich glaubte, ich sei bereit, aber ...«
    »Lina und ich werden für dich da sein, Angel. Du wirst da draußen nicht allein sein.«
    »Danke, Mad.« Er berührte ihr Gesicht. Ein flüchtiges, zärtliches Streicheln, das ihn beruhigte. »Ich weiß nicht, was ich ohne dich all die Zeit über getan hätte.«
    Sie lächelte. »Du wärst gut zurechtgekommen.«
    Er zuckte die Schultern und sah sich wieder um. »Ich denke immer wieder, dass ich Gepäck haben sollte ... etwas, das mich an die Zeit erinnert, die ich hier verbracht habe.«
    Sie legte ihre Hand auf seine Brust, direkt auf sein Herz. »Das hast du.«
    Hinter ihnen öffnete sich die Tür und sie drehten sich beide um, erwarteten, Sarandon und Allenford für die anstehende Verabschiedung zu sehen.
    Eine Frau mittleren Alters stand im Zimmer. Sie trug einen verschlissenen Wollmantel und schmutzbespritzte Gummistiefel. »Ich suche nach ...« Sie sah Angel und ihr Unterkiefer fiel herunter. »Oh, mein Gott, Sie sind das...« Sie sah Madelaine an. »Es ist Angel DeMarco.«
    Madelaine stand für eine Sekunde wie angewurzelt da, stürmte dann vor, nahm die Frau beim Arm und führte sie hinaus. Sie schlug die Tür hinter sich zu.
    Eine Minute später war Madelaine wieder da. Sie schaute grimmig und wütend drein. »Der Wachdienst hat sie durchgelassen. Ihr Vater liegt auf Zimmer 246-E.«
    »Scheiße«, fluchte Angel. »Wir müssen schleunigst von hier verschwinden. Sobald die Frau an ein Telefon kommt, wird sie glauben, sie hätte in der Lotterie gewonnen. Man wird sie bezahlen und ihr fünfzehn Minuten Ruhm geben.«
    Madelaine sah ihn an. »Es tut mir Leid.«
    »Braucht dir nicht Leid zu tun - das musste passieren.« Er nahm eine Gesichtsmaske von dem Nachttisch und band sie am Nacken zu. Bevor er sie über sein Gesicht

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