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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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noch da ist. Alles andere ... lösen Sie sich davon.«
    »Ich hab's versucht, aber manchmal, wenn er mich ansieht ...«
    »Glauben Sie nicht, dass Sie Francis in Angels Augen sehen wollen?«
    Sie konnte nicht leugnen, dass er damit Recht hatte. Sie vermisste Francis so sehr, dass sie ihn überall sah - er saß auf ihrer Couch, auf der Verandaschaukel oder fuhr mit seinem alten, verbeulten Auto vor. Manchmal drehte sie sich sogar um, um mit ihm zu sprechen, und augenblicklich wurde ihr bewusst, dass er nicht da war, dass sie sich nur vorgestellt hatte, seine Schritte auf dem Zufahrtsweg zu hören. »Ja«, flüsterte sie.
    »Was, wenn Sie nichts von der Transplantation wüssten -würden Sie nicht glauben, dass all diese Veränderungen Zeichen einer ganz normalen Genesung sind? Denken Sie darüber nach. Wenn ein Patient unsere Behandlung durchläuft, neigt er dazu, sein Leben zu ändern. Sie sind fast immer fürsorglicher und bescheidener. Sie haben gelernt, dass jeder Tag, jeder Augenblick eines jeden Tages, ein Wunder ist. Das muss das Verhalten eines Menschen einfach verändern.«
    Die Sachlichkeit in Chris' Worten tröstete sie. Es war möglich, dass sie Francis in Angel sah, weil sie so verzweifelt glauben wollte, dass ein Teil ihres besten Freundes noch lebte. »Wahrscheinlich haben Sie Recht.«
    Er sah sie sehr lange an. »Ich glaube nicht an diesen Kram, aber wir alle haben bereits Beweise für das gesehen, wovon Sie sprechen. Empfänger, die Dinge über ihre Spender zu wissen scheinen, die sie unmöglich wissen können. Ich bin nicht egoistisch genug, um zu glauben, dass etwas auf dieser Welt unmöglich ist.« Er berührte ihre Hand. »Ich bin Francis einmal begegnet - wenn auch nur kurz - und eines weiß ich.«
    »Und das ist?«
    »Wenn es ein Gedächtnis auf zellularer Ebene gibt, könnte Ihr Angel kein freundlicheres Herz bekommen haben.«
    Müde seufzend ging Angel in das Wohnzimmer, das Madelaine und Lina für ihn eingerichtet hatten. Er schaltete den Fernseher ein - und hörte einen Reporter sagen: »Personen aus der unmittelbaren Umgebung des Superstars bestätigen, dass er bei einer erfolgreichen Transplantation ein Pavianherz erhalten hat. Die Herzspezialisten des St.-Joseph's-Krankenhauses hingegen erklärten nur ...«
    Er stöhnte, stellte den Fernseher ab und knipste das Licht an.
    Es war behaglich und bequem, dieses Wohnzimmer, das das seine war und es doch nicht war. Große, schwer gepolsterte Sofas und Sessel, bezogen mit Stoffen in Navajomustern, standen um den riesigen, aus Flusssteinen errichteten Kamin, der den Raum beherrschte. Sie hatten sogar einige gerahmte Bilder auf den Kaminsims gestellt - Linas Schulfoto, eine Aufnahme von Francis und Lina beim Skilaufen und ein altes, verknicktes Foto von Angel und Francis vor dem Impala ihrer Mutter.
    Bilder von allen, nur nicht von Madelaine.
    Sie hatte ihm ein familiäres Ambiente geschaffen - komfortable Möbel, Fotos, Milch (natürlich fettarme) im Kühlschrank -, aber es war einfach zu perfekt, um real zu sein. Es gab keine Fingerabdrücke auf dem Glas der Bilder, keinen Staub, der sich unter den Möbeln ansammelte.
    Das Einzige, was in diesem tadellosen, kleinen Holzhaus fehl am Platze war, war er. Diese Erkenntnis deprimierte ihn. Wieder einmal ging er einfach durch das Leben, betrachtete es, als würde er durch ein Fenster schauen. Für den größten Teil seines Lebens war das völlig okay gewesen. Teufel auch, es war besser als okay gewesen, war das, was er gewollt hatte. Er hatte nie real sein wollen, nicht wie die meisten Menschen. Er hatte Peter Pan sein wollen, mit den Traumkindern spielen wollen, spielen und trinken und die Regeln der Erwachsenen ignorieren. Darum war er berühmt geworden. Er lebte auf einer Insel der Glückseligen.
    Und wenn er sich nicht änderte, sich nicht wirklich änderte, dann würde er bald wieder abrutschen. Das wusste er. Er würde wieder das Leben führen, das er geliebt hatte. Er würde die falschen Freunde anrufen oder finden, dass ein anständiger Tequila - nur einer - nicht schaden könnte. Aber aus dem einen würden zwei werden, dann drei, und aus seinem Leben eine Achterbahn.
    Er gehörte dort nicht hin, gehörte nicht in sein altes Leben. Aber er passte auch nicht in diese neue Welt. Er war wie ein Geist, bewegte sich schattengleich durch eine Ebene, in der er niemals etwas wirklich berühren konnte, nie wirklich berührt werden konnte. Er konnte nicht zurück und wusste einfach nicht, wie zum Teufel

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