Kroenung der Liebe
Zärtlichste und Schmerzlichste, was er seit ihrer Begegnung in der Londoner Bar getan hatte.
„Dich hier zu haben, war wie eine erfrischende Brise, die durch diesen alten verstaubten Palast weht.“
Er sprach bereits in der Vergangenheit! „Wir haben uns doch kaum gesehen.“
„Dafür sind wir jetzt ganz dicht beieinander“, murmelte er heiser und rückte noch näher.
„Alex, jeden Moment kann jemand kommen!“
„Wie gesagt, sie klopfen vorher …“ Zärtlich knabberte er an ihrem Ohrläppchen, schob eine Hand unter ihr Nachthemd und streichelte sanft die schlanken Schenkel. Allegra schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe. Wenn jetzt jemand reinkam, würde sie einfach vorgeben zu schlafen. Zum Glück war das Bett so stabil und schwer, dass es nicht knarrte, als Alex ihr mit rhythmischen Bewegungen demonstrierte, was er jetzt am liebsten tun würde.
„Ich glaube, man hat uns vergessen. Wegen der vielen Übernachtungsgäste werden sie heute Morgen viel zu tun haben“, sagte er.
„Trotzdem dürfen wir nicht …“ Allegra brach ab, als er eine ganz besonders empfindliche Stelle berührte. „Sie … sie können wirklich jeden Moment hereinplatzen.“
„Ich weiß“, stöhnte er und schob sich über sie.
Sie spürte seine Härte, und ihr eigenes Verlangen loderte auf wie eine heiße Flamme, die sie zu verzehren drohte. „Alex, nein …!“
Es waren drei Dinge, die er in dieser Sekunde wahrnahm: das klare Nein aus Allegras Mund, die zitternde Bereitschaft ihres Körpers und ein Klopfen an der Tür.
5. KAPITEL
„Ich hatte das Frühstück zu sieben Uhr bestellt.“
Alex saß aufrecht im Bett, das eine Knie angewinkelt, um das Offensichtliche zu kaschieren. Allegra lag stocksteif da, die Augen fest geschlossen und wünschte, sie würde tatsächlich schlafen, das Frühstück wäre rechtzeitig gekommen und die letzte Stunde nie gewesen. Sie hörte den gereizten Unterton in Alex’ Stimme und wusste, dass er nichts mit der Verspätung des betretenen Butlers zu tun hatte.
„Verzeihung, Prinz Alessandro, aber die Königin hat gesagt …“
„Dass die Königin meine Essenszeiten bestimmt, ist Jahre her.“
„Selbstverständlich, Euer Hoheit “, murmelte der Butler mit einer ehrerbietigen Verbeugung. „Kann ich noch etwas …“
„Nichts“, schnappte Alex. „Ich möchte nicht gestört werden.“
Er wartete kaum das Schließen der Tür ab, ehe er sich wieder seiner Verlobten zuwandte. „Und jetzt zurück zu dir.“ Das klang fast wie eine Drohung. „Lass uns über lausiges Timing sprechen.“
Heiße Röte bedeckte Allegras Wangen. „Ich nehme an, du sprichst nicht von der Unterbrechung durch den Butler?“ Keine Reaktion. „Hör zu, Alex …“
„Hast du überhaupt eine Ahnung, was du …“ Er brach ab, um seine Stimme unter Kontrolle zu bekommen. „Es gibt einen Punkt, da ist es zu spät, seine Meinung einfach so zu ändern.“
„Das weiß ich natürlich.“
„Ein anderer Mann …“
„Ich weiß!“ Erschrocken über ihren Ausbruch und die schrille Stimme presste Allegra die Hände gegen ihre brennenden Wangen. Sie brachte es nicht fertig, ihm zu gestehen, dass sie in Panik geraten war, weil er beinahe herausgefunden hätte, dass sie noch nie mit einem Mann geschlafen hatte. Und dass sie, obwohl sie ihn mit aller Macht begehrte, auch die Angst vor dem ersten Mal nicht leugnen konnte.
Natürlich verstand sie seinen Frust und seine Erbitterung und hätte nichts lieber getan, als nur noch auf ihren Körper zu hören anstatt auf ihre Vernunft. Aber sie konnte ihm doch unmöglich gestehen, dass er der einzige Mann war, der jemals derartige Gefühle in ihr ausgelöst hatte. Der einzige, der für immer ihre Fantasie beflügeln und ihre sehnsüchtigen Träume beherrschen würde. Darum musste sie ihm eine andere Erklärung bieten. Eine, die pragmatischer und nachvollziehbarer war.
„Wir … wir haben nicht an Verhütung gedacht. Es würde das Ganze nur noch mehr komplizieren, wenn plötzlich ein kleiner Prinz …“
Für einen Moment schloss er die Augen und atmete tief durch. „Du nimmst nicht die Pille?“
Allegra spürte, wie sich Widerstand in ihr regte. „Nein, tue ich nicht“, sagte sie dann scharf. „Ich bin mit niemandem fest zusammen, und nur für den Fall …“ Sie brach ab.
„Ich brauche keine Lektion über Safer Sex von dir!“, knurrte er.
„Das sehe ich anders.“ Langsam bekam sie Oberwasser. Entgegen seiner Behauptung machte Alex einen fast
Weitere Kostenlose Bücher