Kroenung der Liebe
da?“
„Wonach sieht es denn aus?“, fragte sie gepresst und begann, ihre Sachen zusammenzusuchen. „Ich brauche meinen Koffer und meinen Reisepass.“
„Du wirst nirgendwo hingehen.“
„Oh doch, das werde ich.“ Sie hatte vergeblich versucht, Izzy telefonisch zu erreichen. Danach Angel und ihren Bruder Ben, immer mit dem gleichen Ergebnis, also musste sie sich selbst helfen. „Ich werde ins Hotel fahren und …“
„Du willst was?“
„Meine vulgäre Verwandtschaft vom neuen Stand der Dinge unterrichten.“ Allegra tat ihr Bestes, um nicht in Tränen auszubrechen.
„Was du da unten gehört hast … ich habe nur versucht, meinem Vater klarzumachen, dass unsere Verlobung ein Fehler war. Was ich über dich und deine Familie gesagt habe, tut mir leid.“
„Du hast es mit einer Überzeugungskraft gesagt, die keine Zweifel offen lässt. Und jetzt will ich zu Bobby und ihm endlich die Wahrheit gestehen!“
„Wenn du glaubst, unser Problem wäre damit gelöst, täuschst du dich. Mein Vater ist überzeugt, dass die Menschen in Santina keine zwei geplatzten Verlobungen hintereinander akzeptieren werden, und ich muss ihm darin recht geben. Außerdem gibt es noch andere Auswirkungen des gestrigen Abends, die es erforderlich machen …“
„Was für Auswirkungen?“
„Damit müssen wir uns nicht belasten. Wir haben genügend eigene Probleme und müssen umgehend einen Hochzeitstermin festlegen.“
Fassungslos schüttelte Allegra den Kopf. „Du kannst doch nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich dieses Theater weiter mitmache, nach allem, was ich eben gehört habe. Als Nächstes wirst du mir noch sagen, dass wir heiraten müssen, um die Bevölkerung von Santina nicht zu enttäuschen!“
„Wäre das denn wirklich so schlimm?“ Sie hörte sich an, als drohe ihr der elektrische Stuhl anstatt die Aussicht, eines Tages Königin zu werden. Wahrscheinlich sollte er es besser mit schlichter Logik versuchen. „Allegra, ich verstehe ja, dass die euphorische Reaktion der santinischen Bevölkerung für dich völlig unerwartet kommt. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass die allgemeine Stimmung auch schnell wieder umschlagen kann. Heute feiern sie dich, aber eine falsche Bewegung, eine Indiskretion und …“ Zur Demonstration schnippte er mit dem Finger.
„Du hoffst also immer noch darauf, deinen ursprünglichen Plan durchsetzen zu können?“, vergewisserte sie sich.
„Wenn mein Vater endlich begreift, dass wir nicht zusammenpassen, wird er nachgeben und den Dingen ihren Lauf lassen. Löse ich die Verlobung jetzt, soll Matteo meinen Platz in der Thronfolge antreten, aber das wird nicht passieren!“
Sie hörte die Leidenschaft und Entschlossenheit in seiner Stimme und wünschte sich einen winzigen atemlosen Moment, Alex würde um ihre Verlobung kämpfen – so wie er darum kämpfte, den Thron nicht zu verlieren.
„Ich bin zum König geboren und werde nicht auf mein Recht verzichten, egal, was mein Vater sagt! Und so lange ich in Santina bin, werde ich meine Pflichten als Kronprinz sehr ernst nehmen. Für dich als meine Verlobte bedeutet das, es wird keine Schwierigkeiten und Missverständnisse wie letzte Nacht mehr geben und keine hitzigen Diskussionen in den Palastfluren. Ich möchte stolz auf dich sein können.“
„Und was soll das bringen?“, fragte sie vollkommen berechtigt. „Wenn ich die perfekte Braut spiele, werden weder dein Vater noch die Leute ihre Meinung ändern.“
„Sie werden.“ Er sagte es mit so einer Sicherheit und Härte, dass Allegra aufhörte zu argumentieren, obwohl sie nicht überzeugt war.
Tapfer kämpfte sich Allegra durch einen schrecklich formellen Lunch, zu dem auch ihre Familie eingeladen war, und versuchte höflich, den Tischgesprächen um sich herum zu folgen. Allerdings war sie immer noch so verstört über die neue Entwicklung, dass sie alles um sich herum wie durch einen Nebelschleier wahrnahm.
„Ich bin so stolz auf dich, Kind“, sagte ihr Vater, als er sich nach einem langen, anstrengenden Tag mit einer warmen Umarmung von ihr verabschiedete. Dann gab er dem König die Hand, und einen Moment sah es so aus, als wollte er Königin Zoe auf die Wange küssen, doch stattdessen dankte ihr Bobby mit höflichem Lächeln für ihre Gastfreundschaft, bevor er sich Alex zuwandte. „Achte gut auf sie, oder du bekommst es mit mir zu tun“, lautete seine unmissverständliche Warnung, die allerdings nicht gut aufgenommen wurde.
„Selbstverständlich“, erwiderte
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