Kroenung der Liebe
dass ich nach diesem Tag mit dir schlafen werde?“
„Um Himmels willen, Allegra, wir schlafen in einem Bett! Du weißt doch wohl noch, was heute Morgen …“
„Du sprichst von der Vergangenheit“, kam es kalt zurück, „das war, bevor du mich als ordinär und völlig unpassend befunden hast.“ Es schmerzte sie genauso, es auszusprechen, wie ihn, es zu hören. „Und jetzt verlangst du plötzlich von mir, dass ich die Rolle als deine Braut weiterspielen und mich wie eine zukünftige Königin benehmen soll. Da ich nun mal diesen unseligen Deal mit dir eingegangen bin, bleibt mir keine Wahl, als meinen Teil der Abmachung einzuhalten. Aber das betrifft nicht mein Sexleben! Da diktiere immer noch ich die Regeln, verstanden?“
6. KAPITEL
London hatte für ihn eine Menge Annehmlichkeiten bereitgehalten. Eine davon war, dass er dort nie allein schlafen musste. Hier in Santina galt er als Annas Verlobter, deshalb waren seine Besuche in der Heimat nicht ohne Grund selten und wenn, dann immer sehr kurz gewesen.
Was Alex jedoch jetzt ertragen musste, war die reine Tortur! Er teilte das Bett zwar mit einer Frau – die er dazu noch unglaublich anziehend fand –, doch sie wandte ihm jeden Abend demonstrativ den Rücken zu. Trotzdem wachten sie morgens meistens ineinander verschlungen auf, da ihre Körper im Schlaf ihren eigenen Regeln folgten.
So wie an diesem Morgen.
Als Alex die Augen aufschlug, lag Allegra mit der runden Stirn fest an sein Brustbein geschmiegt. Er spürte ihren warmen Atem auf seiner nackten Haut und brauchte seine ganze Willenskraft, um sie sanft von sich zu schieben und so zu vermeiden, was sonst unweigerlich passieren würde. Nämlich, ihren Schock und panischen Rückzug ertragen zu müssen, wenn sie aufwachte und feststellte, wie nah sie ihm während der Nacht gekommen war.
Lange halte ich das nicht mehr aus, dachte Alex, als er später in Richtung Pool schlenderte. Und zwar auf Wunsch von Königin Zoe, die mit ihrem Sohn einen Kaffee trinken und reden wollte. Als er dort ankam, überraschte er seine Verlobte bei ihrem morgendlichen Schwimmtraining.
Zu sehen, wie sie mit schlanken Armen graziös das türkisfarbene Wasser teilte, machte ihm noch eindringlicher klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Eine Lösung musste her, je schneller, desto besser. Immerhin war er ein Mann! Und, nicht zu vergessen, der zukünftige König von Santina.
Allegra zog ruhig und kraftvoll ihre Bahnen, wie sie es jeden Morgen tat.
Dies war für sie die beste Zeit des Tages, und wenn sie etwas besonders ärgerte oder frustrierte, hängte sie einfach noch ein paar Bahnen dran oder erhöhte die Schlagzahl. Danach ging es ihr immer besser.
Auf keinen Fall durfte sie vergessen, den Sunblocker aufzufrischen, um nicht ihre vornehme Blässe zu gefährden, jedenfalls nicht bis zur Hochzeit. Jeder Teil ihres Körpers, jedes Wort, jede Geste und jeder ihrer Blicke wurde von allen Seiten kritisch unter die Lupe genommen und kommentiert.
Fazit: Ihr Lachen war zu laut, ihr Pony zu lang und ihr Gang nicht damenhaft genug. Ihr erster Sprachunterricht war eine Katastrophe gewesen! Sie hatte natürlich erwartet, dass man sie in der Landessprache unterrichten würde, einem Gemisch aus Italienisch und Französisch. Da sie in der Schule gut in Französisch gewesen war, freute Allegra sich sogar darauf. Was für eine Demütigung, dann erleben zu müssen, dass es einzig darum ging, an ihrer Ausdrucksweise zu feilen!
Und was hatte Alex eigentlich am Pool zu suchen? Und dann auch noch im schwarzen, eleganten Anzug. Allegra traute ihren Augen kaum.
So gelassen wie möglich stieg sie aus dem Wasser und wickelte sich in ein voluminöses Badetuch, wobei sie ihrem Verlobten den Rücken zuwandte.
„Guten Morgen“, begrüßte Alex seine Mutter, die den Butler mit einem Nicken entließ und ihrem Sohn selbst Kaffee einschenkte. „Warum wolltest du mich sehen?“
„Es wird Zeit, dass sich Allegra ihr Brautkleid aussucht.“
„Und das musst du mir am Pool erzählen?“, fragte er mit erhobenen Brauen.
„Es ist der Ort, wo sich deine Braut jeden Morgen aufhält“, kam es gelassen zurück. „Also die Gelegenheit für mich, euch beide zu sprechen. Du hast ja immer so viel zu tun, und auch Allegra ist ständig mit ihrem Buch beschäftigt. Setz dich doch auf einen Kaffee zu uns“, winkte sie ihre zukünftige Schwiegertochter mit freundlichem Lächeln herbei.
„Nein danke“, rief Allegra zurück und hielt nach ihrem Bademantel
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