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Kroenung der Liebe

Kroenung der Liebe

Titel: Kroenung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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Allegra Raymonds Besuche immer ungeduldiger. Mit ihren Blessuren schwand auch ihre Zurückhaltung. Sie liebte es, mit dem kapriziösen Designer zu plaudern und zu lachen, diskutierte mit ihm über Schnittmuster und Materialien und stellte sich bereitwillig allen Anproben, die er anordnete.
    „Ihr großer Tag wird ein Traum!“, prophezeite Raymond eines Tages nahezu enthusiastisch. „Und einen kleinen Vorgeschmack darauf dürfen Sie schon vorher kosten. Sie gehen doch heute Abend zu diesem Benefizkonzert?“
    „Das stimmt“, bestätigte Allegra und spürte ihr Herz plötzlich im Hals klopfen. Keine Stunde war es her, dass Alex sie angerufen und ihr versichert hatte, er werde rechtzeitig in Santina sein, um sie zu begleiten.
    „Was werden Sie tragen?“
    Seufzend zeigte sie auf ein blassgelbes Leinen-Ensemble, das ihre Zofe bereits zurechtgelegt hatte. „Dazu gehören gleichfarbige Pumps, aber ich …“
    „Es ist ein Rockkonzert.“
    „Ich weiß.“
    „Los, kommen Sie!“
    „Wo gehen wir hin?“
    „Na, Shoppen, was sonst?“
    „Ich kann doch nicht …“ Allegra dachte an das letzte Mal, als sie sich ohne Erlaubnis in der Stadt umgesehen hatte.
    Aber Raymond zwinkerte nur humorvoll. „Ich habe bereits alle infrage kommenden Boutiquen angerufen und vorgewarnt. Außerdem sind Sie mit Ihrem Leib-Designer unterwegs. Was anderes erwartet man von einer zukünftigen Königin?“
    „Können wir unterwegs auch einen Kaffee trinken?“
    „Zu einem schönen Stück Kuchen auf jeden Fall“, versprach Raymond lächelnd.
    Es wurde ein wundervoller Tag. Sie schwatzten, lachten, kauften ein und kehrten schließlich, mit Tüten und Schachteln beladen, in Allegras Lieblingscafé ein. Doch diesmal wartete draußen ein Wagen auf sie. Und wieder schloss der Eigentümer vorübergehend sein Café.
    „Ich hoffe nur, dass er deswegen keine Umsatzeinbußen hat“, meinte Allegra, nachdem sie am gleichen Tisch wie bei ihrem ersten Besuch Platz genommen und ihre Bestellung aufgegeben hatte.
    „Niemals! Er wird sich zukünftig vor Gästen kaum retten können“, prophezeite ihr Begleiter. „So wie ich international berühmt werde, weil ich Ihr Brautkleid kreiere. Ich kann nur hoffen, dass meine Beziehung nicht daran zugrunde geht.“
    Allegra wusste, dass sein Lebenspartner ihn verlassen und ihm damit das Herz gebrochen hatte. Jetzt wollte er plötzlich wieder zurückkommen, und Raymond machte sich Gedanken über seine Motive.
    „Fernando hat mir stets vorgeworfen, zu wenig Wert auf Geld und Erfolg zu legen. Nun, da er behauptet, es vor Sehnsucht nach mir nicht mehr auszuhalten, kann ich nur hoffen, dass er tatsächlich mich meint und nicht meinen neuen Glamourfaktor.“
    Das verstand Allegra sehr gut. Raymond sprach ihr absolut aus dem Herzen.
    „Ich möchte, dass er mein wahres Ich liebt …“
    Die Worte gingen ihr noch im Kopf herum, als sie längst wieder im Palast angekommen waren. Gedankenverloren schlüpfte sie in ihr neues Outfit, das teurer gewesen war als alles, was sie sich bisher gegönnt hatte, vom Stil aber nichts anderes als das, was sie auch sonst bevorzugt trug. Nach einem letzten Blick in den Spiegel ging sie nach unten, um auf Alex zu warten. Sie war schrecklich nervös.
    „Allegra!“, empfing Königin Zoe sie mit einem Lächeln. „Solltest du dich nicht langsam umziehen? Alessandros Chauffeur hat uns eben informiert, dass sie bald hier sein werden, und dann geht es gleich weiter in den Helikopter.“
    „Ich bin umgezogen.“
    „Aber du trägst Jeans!“
    „Und Stiefel. Sind sie nicht todschick?“ Das waren sie wirklich. Butterweiches Leder und so unglaublich bequem, dass sie es kaum fassen konnte.
    „Ihr Vater …“ Ein Bediensteter reichte Allegra ein mobiles Telefon.
    Sie griff danach wie nach einem Rettungsring. „Daddy!“
    „Wie geht es dir, Kind?“
    „Großartig!“, behauptete sie. „Warum hast du dich so lange nicht gemeldet?“
    „Ich nahm an, du hättest momentan keine Zeit, mit deinem alten Vater zu reden.“
    „Und warum rufst du auf diesem Apparat an?“ Sie hatte Alex ankommen hören, wollte aber das Gespräch nicht einfach so abwürgen. Darum zog sie sich mit dem Telefon in ein angrenzendes Zimmer zurück.
    „Billiger als übers Handy?“ Bobby schien selbst zu merken, dass er so nicht weiterkam. „Na, wie auch immer, ich dachte, das ist es, was man von mir erwartet, und ich will auch gar nicht stören, möchte aber kurz etwas mit dir besprechen. Mir ist nämlich ein Job

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