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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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zurück sicher finden wollen, müssen wir wohl mit Papier und Bleistift arbeiten«, erklärte Derrick ihm völlig ruhig, doch Noah bemerkte den Seitenblick, den Dr. Goodwin ihm über seine Lesebrille hinweg zuwarf, wobei sich Noah unangenehm an Caines Angewohnheit erinnert fühlte. Vermutlich, so dachte er, hatte er sich soeben als unerfahrener Anfänger beim Thema Feldforschung zu erkennen gegeben.
    Nach ein paar Minuten, glaubte Dr. Goodwin den richtigen Weg gefunden zu haben und rief die Gruppe zu sich. Sie folgten ihm noch ein Stück weiter den Abhang entlang, bis sie zu einer baumfreien Stelle kamen, an der die Klippe unter ihnen besonders steil nach unten führte. Nach einem letzten vergewissernden Blick auf die Karte wandte Dr. Goodwin sich an den Rest der Expedition.
    »Hier ist es. Lassen Sie uns die Kletterausrüstung auspacken und überprüfen. Ich schlage vor, wir gehen erstmal nur zu dritt runter und werfen einen vorläufigen Blick in die Höhle. Professor, wenn Sie mich begleiten würden. Und Derrick, Sie auch.«
    Die Assistenten, die sie mitgebracht hatten, begannen sofort, lange Seile und Metallhaken aus ihren Rucksäcken hervorzukramen, während Noah sich langsam auf Caine zubewegte.
    »Was ist mit mir?«, fragte er sie leise, sodass nur sie ihn verstehen konnte.
    Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu und setzte dann selbst ihren Rucksack ab. Sie entnahm ihm eine Wasserflasche und trank mehrere Schlucke, bevor sie sich von den anderen wegdrehte und leise erwiderte, »Lassen Sie uns einfach mitspielen. Lassen wir ihn den Anfang machen, unser Auftritt wird noch kommen.«
    Noah nickte und begann ebenfalls seine Tasche auszuräumen. Zum ersten Mal seit er seine Vorgesetzte kannte, hatte er das Gefühl, als seien sie auf der selben Seite, vereint gegen den Doktor aus Phoenix, der voran preschte, als unterstände die Expedition ihm allein.
    Eine halbe Stunde später trugen Derrick, Caine und Goodwin ihre Klettergurte und hakten die Seile in die Führungshaken ein, die mit anderen Haken, die in den felsigen Boden geschlagen worden waren, an der Felswand befestigt waren.
    »Gut, dann wollen wir mal«, sagte Dr. Goodwin und ging auf die Kante zu. Die anderen beiden folgten ihm und begannen mit dem Abstieg. Noah saß mit überkreuzten Armen einige Meter entfernt auf einem kleinen Felsen und sah ihnen hinterher, als sie hinter dem Abhang verschwanden.
    Während sie warteten war nicht besonders viel zu tun. Die drei Mexikaner, die sie begleiteten, saßen in einem kleinen Kreis auf dem Boden und spielten mit Karten, die einer von ihnen mitgebracht hatte.
    Noah hielt sich von ihnen fern und schrieb mit seinem Laptop auf dem Schoß in das Logbuch, das er auf dem Flug angefangen hatte. Gelegentlich sah er über den Rand seines Computers hinweg um ein Auge auf die Helfer zu haben. Sie hatten diese Leute in der Stadt angeworben, damit sie für vergleichsweise wenig Geld Taschen trugen und Kisten aus den Autos luden, damit die eigentlichen Teilnehmer der Expedition sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen konnten. Neben den Kartenspielern stand die Wissenschaftlerin, die das Smithsonian mitgeschickt hatte und beobachtete, wie die Männer um eine Hand voll Dollar spielten, die auf dem Boden zwischen ihnen lagen.
    Zufällig drehte sie sich einmal genau in dem Moment um, als Noah die anderen beobachtete und ihre Blicke trafen sich. Sie lächelte und machte ein paar Schritte auf ihn zu.
    »Woran arbeiten Sie da?«, fragte sie ihn mit freundlicher Stimme.
    »Das ist mein Logbuch. Ich versuche, jeden Tag unseren Fortschritt zu dokumentieren, damit wir hinterher versuchen können, unsere Methoden zu optimieren.«
    »Wow, das klingt ja... spannend«, erwiderte die junge Frau und versuchte dabei nicht zu grinsen.
    Doch auch Noah bemerkte, wie spießig das, was er gesagt hatte, geklungen haben musste und fing an zu lachen.
    »Ich schätze, meine Gehaltsstufe ist nicht hoch genug, um mit an die Fundstelle zu klettern. Also muss ich mich hiermit beschäftigen.«
    Auch sie lachte und wirkte dabei erleichtert, dass Noah selbst es mit Humor zu nehmen schien, dass er Protokolle schrieb, während die anderen an einer Felswand hinunterkletterten um zu einer verborgenen Höhle zu gelangen.
    »Ich bin Elisha«, sagte die Wissenschaftlerin und streckte Noah die Hand entgegen, die er schüttelte.
    »Habe ich das richtig verstanden, Sie sind die rechte Hand von Professor Caine?«, fragte sie kurz darauf und Noah musste erneut

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