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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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schmunzeln.
    »Wenn Sie davon ausgehen, dass Caines rechte Hand all ihre Arbeit macht sie sie niemals zur Ruhe kommen lässt, selbst wenn sie schon lange ihren Arbeitstag beendet hat, dann ja, ich bin ihre rechte Hand. Andererseits hat sie mir bislang nicht so wirklich viele Aufgaben zukommen lassen, die meine Stellung erstrebenswert gemacht hätten. Das hier ist schon das aufregendste, was ich in meiner Laufbahn miterleben durfte.«
    Auch wenn er es nicht wollte klang bei diesen Worten erneut ein Anflug von Bitterkeit mit, sodass er sich schnell ergänzte, »Aber jetzt bin ich ja hier und außerordentlich dankbar, für diese Gelegenheit.«
    »Das Gefühl, die ganze Arbeit zu erledigen, während andere sich ausruhen, kenne ich auch zur Genüge«, sagte die junge Frau und setzte sich neben Noah auf den Felsen.
    »Als ich vor einem Jahr im Smithsonian angefangen habe, habe ich mich schon nach drei Tagen zurück an die Uni gesehnt. Beschriften, katalogisieren und das Archiv entrümpeln waren so meine Aufgaben.«
    »Eine Seelenverwandte«, meinte Noah und sie mussten erneut lachen.
    »Ja, vermutlich geht es jedem so. Aber Sie sind schon ein ganzes Stück weiter als ich. Ich schreibe über diese Reise eine Projektarbeit und kann damit vielleicht ein paar Punkte sammeln. Aber Sie haben schon alle Punkte, die Sie brauchen.«
    »Wie meinen Sie das?«, gab Noah verwundert zurück.
    »Nun ja, wenn man sieht, wie viel Vertrauen Professor Caine Ihnen entgegenbringt...«
    Noah unterbrach sie, »Vertrauen? Diese Frau würde mir keinen Dollar anvertrauen.«
    »Das glauben Sie, ja? Ich habe gesehen, wie Sie miteinander gesprochen haben, als Dr. Goodwin gerade den Kommandeur gegeben hat. Sie vertraut Ihnen, glauben Sie mir. Vielleicht hat sie es noch nicht durchschimmern lassen, aber man sieht auf den ersten Blick, dass sie große Stücke auf Sie hält.«
    Noah senkte den Kopf und grinste.
    »Was ist?«, fragte Elisha, als sie seinen Gesichtsausdruck sah, »Glauben Sie mir, es ist so.«
    »Ja, natürlich« erwiderte Noah ironisch, »Sie kennen sie nicht. Sie ist wie eine Katze und ich bin die Maus. Sie frisst mich nicht, weil sie eigentlich gar keinen Hunger hat, aber mit mir spielen und mich quälen tut sie trotzdem.«
    »Es ist fantastisch«, sagte Caine einfach nur mit einem breiten Grinsen als sie hinter der Kuppe wieder zum Vorschein kam und Noah erblickte, noch bevor dieser die Chance hatte, sie zu fragen.
    »Das müssen Sie gesehen haben.«
    »Das hätte ich gerne«, erwiderte Noah und verzichtete dabei auf einen vorwurfsvollen Tonfall während er ihr die Hand reichte um sie nach oben zu ziehen.
    »Sie kriegen Ihre Chance, Noah, keine Sorge«, ermutigte sie ihn und Noah lächelte nur zur Antwort. Wenige Minuten später erreichten auch Derrick und Dr. Goodwin wieder die Höhe der Klippe und auch ihnen stand die Aufregung geradezu ins Gesicht geschrieben.
    »So etwas haben Sie noch nie gesehen«, sagte Dr. Goodwin begeistert zu den anderen Gruppenmitgliedern, die oben auf sie gewartet hatten. Doch nur Noah und Elisha schienen zu wissen, wovon der Mann sprach, schließlich waren die übrigen Begleiter herzlich wenig an Archäologie interessiert, sondern verdienten sich nur eine Hand voll Mexikanischer Peso durch das Schleppen der schweren Ausrüstung und Aufbauen der Zelte im Lager.
    Noah half Caine dabei, ihren Klettergurt abzulegen und warf Elisha einen bedeutsamen Blick zu, als Dr. Goodwin fortfuhr, von der Höhle zu schwärmen und in allen Details zu beschreiben. Sie erwiderte den Blick und gab dann vor, die Landkarte zu studieren, sodass sie ihr Gesicht hinter dem Papier verbergen konnte.
    Auf dem Weg zurück ins Lager berichteten Caine und Goodwin abwechselnd vom Inneren der Höhle, den atemberaubenden Wandmalereien und den Tonscherben, die sie dort gefunden hatten. Weil sie kein ausreichendes Equipment dabei gehabt hatten, hatten sie keine Fundstücke mit nach oben gebracht, doch der eigentliche Plan war sowieso nur gewesen, sich einen groben ersten Eindruck von der Höhle zu verschaffen, bevor sie in den nächsten Tagen mit der gesamten Ausrüstung die eigentliche Ausgrabung in Angriff nehmen würden.
    Noah wollte nicht so sehr nur davon hören, als die Ausgrabungsstätte selbst zu erleben, doch er musste wohl wenigstens bis zum nächsten Tag warten, bis er eine Möglichkeit bekam, auch in das Geschehen einzugreifen. Die Sonne war bereits untergegangen, als sie das Zeltlager im Schein ihrer Taschenlampen erreichten.

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