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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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Bundesregierung bedarf, um uns dort Forschung betreiben zu lassen.«
    Bei diesen Worten nickte er dem Mann im beigen Anzug zu, der Noah und Caine bei ihrer Ankunft so freundlich begrüßt hatte.
    »Inmitten dieser größtenteils unberührten Natur haben Wanderer vor drei Monaten einen sehr interessanten Fund gemacht. Als sie abseits der vorgegebenen Pfade unterwegs waren, stießen sie auf eine kleine Grotte in einer der felsigen Hügelkämme. In dieser Grotte befanden sich mehrere erstaunlich gut erhaltene Hinweise auf menschliche Zivilisation. Nachdem das mexikanische Institut für Heimatkunde informiert wurde, haben unsere Kollegen dort einige vorläufige Untersuchungen angestellt. Soweit so gut, werden Sie jetzt denken, doch genau hier wird es interessant«, sagte er und ließ dann die nächste Folie erscheinen, auf der einige Fotos der Fundstücke zu sehen waren.
    Noah kniff die Augen zusammen um genauer erkennen zu können, was im Detail darauf zu sehen war. Er erkannte mehrere Tonscherben, die vermutlich einmal zu einem oder mehreren Gefäßen gehört hatten und auf denen mit feinen Pinselstrichen schwarze Inschriften aufgemalt worden waren. Doch obwohl er sich im Bereich antiker Kunst als recht gebildet ansah, konnte er kaum eine Ähnlichkeit zu anderen Fundstücken aus Lateinamerika noch Südamerika erkennen. Die abgebildeten Zeichen sahen aus wie eine Mischung aus einfachen Tierdarstellungen, wie man sie aus europäischen Höhlen kannte und asiatischen Schriftzeichen, als hätten diese Zeichnungen eine geordnete Bedeutung und nicht nur einen künstlerischen Wert. Er glaubte in den fein säuberlich untereinander geschriebenen Reihen eine Art Struktur erkennen zu können. Einige der Zeichen standen näher beieinander als andere, zwischen denen Lücken gelassen worden waren. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen folgten Absätze, an deren Ende ein kleines quadratisches Kästchen geradezu einem Satzzeichen ähnlich einen Abschnitt zu beenden schien. Noahs Blick schnellte von einer Stelle auf der Fotografie zur nächsten und er versuchte in so kurzer Zeit wie möglich alles zu sehen. Er hörte zwar, wie der Redner bereits mit seinen Ausführungen fortfuhr, doch obwohl er seine Stimme in dem völlig stillen Raum deutlich wahrnahm, verstand er nicht, was er sagte, so beschäftigt war er damit, die Abbildungen zu untersuchen.
    Endlich konnte er seinen Blick wieder davon lösen und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das, was vorne vorgetragen wurde.
    »Sie sehen also«, schien der Redner bereits nach seinen Ausführungen zu schlussfolgern, »dass unsere Kollegen mit jedem Recht die Bedeutung ihrer Funde von weiteren, internationalen Experten begutachten lassen möchten. Doch damit nicht genug. Da wir als gemeinsame Forschungsgruppe auftreten, stehen uns die Mittel mehrerer Institute zur Verfügung. Aus diesem Grund wurden wir darum gebeten, nicht nur die bereits zu Tage geförderten Fundstücke genau unter die Lupe zu nehmen, sondern auch nach weiteren, noch verborgenen Artefakten zu suchen.«
    Ein Raunen ging durch den Hörsaal, als den versammelten Experten klar wurde, dass sie damit praktisch freie Hand bei einer wissenschaftlichen Schatzsuche bekamen. Caine beugte sich zu Noah vor und sagte mit gedämpfter Stimme, sodass nur er sie verstehen konnte, »Und, habe ich zu viel versprochen?«
    Noah lächelte leicht und schüttelte wortlos den Kopf. Das hatte sie bestimmt nicht.
    Caine und Noah standen draußen vor dem Hörsaal an einem der kleinen Stehtische, die dort für die Teilnehmer der Veranstaltungen aufgestellt worden waren und tranken aus Plastikbechern Wasser, als sich ein dunkelhaariger Mann mit Brille zu ihnen stellte. Er trug seine Haar etwas länger und hatte sie nach hinten gekämmt. Auf den ersten Blick erkannte Noah, dass er sich vermutlich für etwas ganz besonderes hielt.
    »Meine gute Samantha«, begrüßte er Caine und umarmte sie herzlich, wobei er ihr zwei Küsschen auf die Wange gab, »Wie lange ist das jetzt her? Zehn Jahre? Was macht das Institut im kühlen Eugene?«
    »Was macht die Professur, die Ihnen schon seit Jahren immer wieder entgleitet?«, gab Caine sarkastisch zurück und einen Moment lang wusste Noah nicht, ob sie ihn ernsthaft kränken wollte, oder ob er die Bemerkung als Spaß verstand.
    Zumindest lachte er falsch, als er erwiderte, »Das ist ein ganz anderes Thema. Wie es aussieht, haben wir bald das Vergnügen. Ich freue mich.«
    Ohne Noah überhaupt zu bemerken

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