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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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die bereits geschlossene Doppeltür an der Rückseite des Wagens. Einer der Sanitäter öffnete ihm und blickte ihn an.
    »Ich fahre mit«, sagte Noah und stieg die beiden Stufen in das Innere des Wagens hinauf. Derrick war mittlerweile an eine Infusion angeschlossen worden und hob nur leicht den Kopf an, als Noah den Wagen betrat. Er versuchte zu lächeln, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen, woraufhin er den Kopf wieder sinken ließ.
    Mit Blaulicht fuhren sie auf dem kürzesten Weg vom Militärstützpunkt herunter und auf die Autobahn in Richtung der Innenstadt.
    »Hey, Noah«, sagte Derrick mit hörbar schwacher Stimme.
    »Was gibt‘s?«
    »Danke, Mann. Dass du mich da raus geholt hast.«
    »Das hätte jeder getan«, tat Noah den Dank ab.
    »Aber nicht jeder hätte mich zehn Meilen die ganze Nacht über mit einer Schusswunde im Arm getragen.«
    »Das ist nur ein Durchschuss.«
    »Du willst einfach nicht hören, was du da für eine unglaubliche Nummer abgezogen hast.«
    Sie mussten beide lachen, doch Derrick wurde schnell von einem schmerzhaften Husten unterbrochen.
    »Hey, vorsichtig«, meinte Noah, doch Derrick deutete eine abwinkende Geste an. Dann hob er soweit er es unter den festen Gurten an seiner Liege konnte den linken Arm, der gerade an seiner Seite herunter lag und streckte die Hand aus.
    Noah beugte sich nach vorne und schlug mit seiner eigenen linken Hand ein.
    »Nochmals, danke« sagte Derrick jetzt wieder mit ernster Stimme.
    »Gern geschehen.«
    Sie erreichten das Krankenhaus nach nur etwa fünfzehn Minuten. Am Eingang der Notaufnahme wartete bereits ein Team darauf, Derrick in Empfang zu nehmen. Noah sprang zuerst aus dem Wagen, immer peinlich darauf bedacht, seine Tasche nicht zu verlieren oder irgendwo anstoßen zu lassen, und machte dann Platz für die Sanitäter, die Derrick auf der Bare aus dem Wagen zogen. Er ging neben ihnen her, als sie ihn in Richtung des Eingangs schoben.
    »Die kriegen dich schon wieder hin«, sagte er zu Derrick, während die Sanitäter dem Team aus dem Krankenhaus einen Kurzbericht über die Situation gaben. Noah hörte nicht hin.
    »Alles klar, ich sehe dich dann«, bemühte Derrick sich unter den festen Gurten zu erwidern. Sie gingen eilig den weiß gestrichenen Gang entlang. Nach etwa zwanzig Metern erreichten sie den Eingang zum OP Saal.
    »Endstation, wir operieren ihn jetzt sofort, das Projektil muss da raus«, sagte eine ganz in grün gekleidete Schwester.
    »Natürlich«, sagte Noah und trat einen Schritt zurück, sodass sie Derrick durch die Schiebetür in den OP fahren konnten. Bevor die letzte Krankenschwester durch die OP Tür verschwand, fragte er noch schnell, »Kriegen Sie ihn wieder hin?«
    Sie drehte sich kurz um und sagte eilig, »Das wird schon, aber er hat schon sehr viel Zeit verloren. Jede Minute zählt.«
    Damit schritt sie durch die Tür, die sich hinter ihr schloss und den Blick in den OP Saal wieder versperrte, sodass Noah zusammen mit den beiden Sanitätern draußen zurück blieb.
    »So, das war es für uns«, meinte einer von ihnen.
    »Sollen wir uns den Arm noch mal ansehen?«, fragte der andere und zeigte auf den Verband an Noahs Arm, von dessen Mitte aus sich mittlerweile schon wieder ein roter Fleck ausbreitete.
    »Ich dachte, das machen die hier im Krankenhaus«, sagte Noah, doch der Sanitäter schüttelte den Kopf.
    »Dann müssen Sie bestimmt mehr als eine Stunde warten. Wir können das direkt machen. Soweit ich weiß, will das FBI Sie so schnell es geht wieder bei sich haben.«
    Noah stimmte zu und fühlte die Anspannung in ihm wieder steigen. Noch immer wusste er nicht, was er mit dem antiken Gegenstand in seinem Rucksack tun sollte. Die Zeit wurde immer knapper. Durch die Fahrt zum Krankenhaus hatte er sich etwas Zeit verschafft, doch er musste sich schnell etwas einfallen lassen, bevor er wieder zurück zum FBI gefahren wurde.
    Sie setzten sich auf eine freie Bank in einem Nebengang und der Sanitäter begann damit, den Verband abzuwickeln, während sein Kollege neues Material aus dem Wagen holte. Die Schusswunde sah nicht gut aus. Rings um das Einschussloch hatte sich ein regelrechter Rand aus geronnenem Blut und kaputter Haut gebildet.
    »Durchschuss?«, fragte der Sanitäter, während er die Wunde mit sterilen Kompressen reinigte. Noah nickte mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Die Ladys stehen auf Narben«, scherzte er und fuhr fort.
    Die Prozedur dauerte kaum fünf Minuten. Der neue Verband an Noahs Arm saß weniger

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