Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
Zwischenzeit erneut Gedanken gemacht, wie wir die Verbleibenden ins Schiff retten können“, rief Elodie. „Vielleicht habe ich eine Idee, wie wir das Quarantänesystem überlisten könnte.“ Die Ärztin aktivierte den Kommunikator und rief die Krankenstation. Schwester val’ Sofre meldete sich.
„Hier ist Nali. Was kann ich tun?“
„Besorgen Sie sofort die mobile Stasiskammer aus dem Lagerraum der Krankenstation und kommen Sie damit zur Schleuse. Und beeilen Sie sich!“ Elodie wusste, dass jede Minute im All für Marla und Richard ein Risiko bedeutete.
Sofort rannte Tom zur Tür. „Ich laufe Nali entgegen und helfe ihr beim Transport!“
Zwei Minuten später kamen beide durch die Tür und schoben das sehnlichst erwartete Modul in den Vorraum der Schleuse. Äußerlich wirkte der Stasisbehälter wie ein Sarg aus einer leichten Plastik-Metall-Legierung, montiert auf einem stabilen Transportgestell. Das lackierte Gehäuse mit einem gläsernen Guckloch in Längsrichtung des großen, einteiligen Deckels glänzte schneeweiß. Einige Statusanzeigen auf dem kleinen integrierten Bildschirm und zwei blinkende Lampen am Kopfteil signalisierten die Einsatzbereitschaft des Geräts. Im Transportgestell hakten das Sauerstoffmodul und die Energieakkus, zusätzlich ein großes Medi-Pack. Die Schläuche und Kabel der Lebenserhaltung führten in einem Strang am Gestell nach oben und wurden von unten zugeführt.
Dr. Huttner schaltete die Stasiskammer ein und schlüpfte in einen frischen Raumanzug.
„Was haben Sie vor?“, wollte Captain val’ men Porch wissen.
„Ich gehe da raus und helfe Marla.“
„Warum setzt sich jetzt noch jemand von der Crew dieser Gefahr aus? Wir wissen nicht mal was mit Richard passiert ist.“, rief Tar von der Steuerkonsole rüber.
„Wie wäre folgende Antwort:“, fauchte Elodie und ihr Blick durchbohrte ihn geradezu. „Weil es mein verdammter Job ist!“
„Machen Sie weiter“, bestätigte der Captain. „Versuchen Sie zu helfen.“
Zusammen mit Schwester val’ Sofre schob sie das Modul in die Schleuse. Die Schwester kehrte in die Durchgangskontrolle zurück, und die Innentür schloss sich. Seit einigen Minuten beobachtete Jandin Tar neben sich an der Steuerkontrolle. ‚Irgendwie scheint unser Dritter Führungsoffizier von dem Vorfall und den verursachenden Energiemesswerten fasziniert.’ Unaufhörlich bearbeiteten seine Finger das Tastenfeld und lieferten einen Datensatz nach dem nächsten. ‚Wie viele Messergebnisse will er denn noch sammeln?’
Währenddessen wartete Elodie ungeduldig in der Schleuse. Endlich ging das Tor nach draußen auf und Marla brachte den bewegungsunfähigen Richard zurück ins Schiff. Zusammen rangierten die beiden Frauen den Verletzten in die Stasiskammer. Die Ärztin senkte den Deckel und verschloss das System mit einem Sicherheitscode. Darauf folgend initiierte sie eine Prozedur, die einen, dem Koma ähnlichen Tiefschlaf bewirkte. Im Gegensatz zum wirklichen Koma wurden sämtliche Körperfunktionen von Richard nun praktisch auf Null reduziert. Anschließend bediente Elodie den integrierten Bildschirm und verriegelte die Stasiskammer zusätzlich mit einem Energieschutzfeld.
„Was da drin ist, soll auch drin bleiben“, sagte sie zu Marla. „Durch den Tiefschlaf erhoffe ich mir bei Richard nicht nur fast inaktive Körperfunktionen, sondern ich erwarte auch das Einschlafen vom dem, was auch immer in seinen Raumanzug eingedrungen ist.“
„Richard muss schnell ins Schiff damit ihr ihn untersuchen könnt“, drängte Marla. „... und das, was immer ihn befallen hat.“
„Wir werden es herausfinden, Schätzchen. Das Schutzfeld um die Stasiskammer sollte eine weitere Abschirmung bringen. So – ich bin bereit.“
Die Ärztin wandte sich an die Mannschaft im Schiff: „Jandin, scannen Sie nun die Schleuse. Ich bin optimistisch, das Quarantänesystem überlisten zu können, denn was immer sich im Moment im Tiefschlaf befindet, es sollte für die Scanner nicht sichtbar sein.“
Endlos lange Sekunden des Wartens vergingen. Dann löste Jandins Durchsage die Stille. „Es werden zwei Lebensformen angezeigt, nur Elodie und Marla. Ich bekomme die Schleuse auf! Mann, bin ich erleichtert ...“
Tom sprang zur Innentür und nahm die beiden Frauen in Empfang. Elodie schlüpfte aus ihrem Raumanzug und sofort transportierte das medizinische Team die Stasiskammer zur Krankenstation.
„Tar, was machen Sie immer noch am Steuerpult?“, rief der Captain ihm
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