Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
vertrauenswürdigen Eindruck.
„Hier war ich noch nicht“, staunte Marla.
„Ich benutze oft die Treppe, auch wenn ich mehrere Etagen überwinden muss. Das hält fit und es ist so schön ruhig in den Treppenschächten. Hier treffe ich selten andere Crewmitglieder“, erklärte der Captain Marla, als sie die letzten Stufen nahmen und dann durch die Automatiktür zurück auf den Flur gelangten. Nach wenigen Schritten erreichten sie die Ladeluke. Neben der Durchgangsschleuse existierten ein bullaugenartiger Ausblick und eine Anzeige mit Entfernungsdaten, Größenangaben und Geschwindigkeitswerten von sich nähernden Objekten.
Vanti hatte das kleine Raumschiff als Erster erblickt und zeigte in seine Richtung. „Das Shuttle ist bereits mit bloßem Auge zu erkennen. Die angezeigten Daten deuteten auf ein Schiff für maximal zehn Personen.“
„Darf ich auch mal?“, fragte Marla und der Zweite ermöglichte ihr einen Blick durch das kleine Fenster. Die Form des Shuttles wirkte containerartig und kantig. Die Hauptflügel waren am Dach befestig und am Heck befand sich ein einstrahliges Triebwerk, dessen bläulicher Flammenstrahl den hinteren Teil des Shuttles erhellte. An den Seiten sorgten sechs kleine Steuertriebwerke für eine ausgezeichnete Manövrierfähigkeit. Jeder der Plätze im Inneren schien über eine eigene Sichtluke zu verfügen. In der leicht erhellten Flugkanzel saß ein einzelner Pilot. Geschmeidig näherte sich das olivfarbene Shuttle und klinkte sich dann erschütterungsfrei in die Andockhaken des krontenianischen Transportschiffs.
„Saubere Landung“, sprach Rati vor sich hin.
„Das Shuttle sieht aus wie ein Reisebus “, scherzte Marla. Die beiden Captains grübelten über ihre Aussage, fragten aber nicht weiter nach. In der krontenianischen Sprache gab es keinen Begriff für das Wort und im Valatar kein Synonym. Die Andockhaken nahmen das Zubringerschiff auf. Vanti drückte einen Schalter neben der Außenluke. Ein kurzer Tunnel entfaltete sich und verband die beiden Türen der nebeneinander schwebenden Schiffe. Ein stabiler Trittboden breitete sich aus und der anschließend durchgeführte Druckausgleich sollte den sicheren Übergang ermöglichen. Nach einer weiteren Minute war der Durchgang zwischen den beiden Schiffen begehbar und auf beiden Seiten öffneten sich die Türen. Eine kleine Person trat aus dem Shuttle und kam durch den Tunnel geschritten. Sie betrat das Transportschiff, verbeugte sich höflich und dann standen sich ein Krelaner, zwei Krontenianer und ein Mensch im Flur der „ Beautiful Decision “ gegenüber.
Die beiden krontenianischen Offiziere beantworteten die Höflichkeitsfloskel und verbeugten sich ebenfalls.
Krelaner waren kleinwüchsig im Vergleich zu den meisten anderen Spezies, gegenüber einem Krontenianer sahen sie aus wie Zwerge. Marla war einen guten Kopf größer, der Captain ungefähr zwei. Der Besucher besaß ein schlankzulaufendes Gesicht und einen kleinen Mund. Die ovalen Augen fanden im Gesicht recht weit unten Platz. Ihre Position war um fünfundvierzig Grad zur Nase gedreht, so dass es aussah, als wolle die rautenförmige Pupille eine Verbindung zwischen Nase und Ohren herstellen. An jeder Hand trug der Krelaner lediglich vier Finger. Dies verstärkte sein verniedlichendes Aussehen. Sein kleiner Körper stand auf vergleichsweise langen Beinen. Die gesamten Proportionen des Krelaners wirkten verschoben, zumindest im Vergleich zu Menschen und Krontenianern und dennoch entsprach er mit seinem Aussehen der Mehrheit seiner Spezies. Sein schwarzer, kimonoartiger Umhang, die weißen Wickeltücher an den Unterarmen, die dunklen Schuhe und der goldene Gürtel verliehen dem Gast ein edles Aussehen.
„Herzlich willkommen an Bord“, begrüßte der Captain den krelanischen Gesandten in der Universalsprache Valatar. Marla verbeugte sich nun ebenfalls und wiederholte die Begrüßung in fast fließendem Krelanisch.
„Ich bin überrascht einen Menschen mit so guten Sprachkenntnissen meiner Heimatwelt zu treffen“, antwortete der Krelaner und Marla übersetzte.
„Nennen Sie mich Geg Mangan tach.“
„Ich heiße Marla Santiago. Das ist unser Captain Rati val’ men Porch und sein Stellvertreter Vanti val’ tech Dahr.“
Sie gab dem Gast ein Zeichen zu warten, um den beiden Captains die krelanische Namenstypologie zu erklären.“
„Sein Name lautete Geg Mangan tach. Es ist interessant zu wissen, dass Krelaner den Hausnamen in der Namenskette als Ersten
Weitere Kostenlose Bücher