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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich von euch, daß ihr alle in den Hafen segelt. Wir schützen euch. Damit Schluß!«
    Sie wollten ihre Einwände fortsetzen. Dann sahen sie mein Gesicht und verzichteten auf weitere Bemerkungen.
    Als sie über die Heckleiter stiegen, rief ich ihnen nach:
    »Kopf hoch! Ehe morgen früh die Zwillingssonne aufgeht, sind wir in Zandikar. Dann, meine Freunde, beginnt die Arbeit erst richtig.«
    Eine Schleppleine bei Nacht überzubringen, ist immer schwierig; aber der Wind stand uns bei, und ich wollte die Kraft der Rudersklaven nach Möglichkeit schonen. Unter dem Sternenzelt segelten wir nach Osten und wagten uns vor Zandikar in die Gewässer, die von den feindlichen magdagschen Ruderern kontrolliert wurden. Von Zeit zu Zeit verdunkelten Inseln die Sterne nahe dem Horizont. Die Zwillinge stiegen auf, die Doppelmonde, die einander ewig umkreisen. Sie leuchteten für unsere Zwecke eigentlich zu hell, doch Notor Zan war in dieser schicksalhaften Nacht nicht zu erwarten, Wasser plätscherte an unserer Flanke entlang, Holz ächzte, und die Rollen klapperten – so glitten wir durch die Nacht.
    Dolan stand neben mir auf dem Achterdeck. Wenn es kritisch wurde, wollte er zu den Prijikern nach vorn gehen und seine Steuerbefehle von dort signalisieren. Ich, der ich schon auf einem Schiff Seiner Majestät des Königs von England tollkühn durch die streng bewachten Zufahrten nach Brest gefahren war, spürte eine seemännische Begeisterung für diese schwierige technische Aufgabe. Zweifel kannte ich nicht. Wir würden durchkommen.
    Es kam der Augenblick, die Schleppseile überzubringen. Das schwierige Manöver wurde problemlos bewältigt, nur zermalmte sich der junge Obdinon einen Finger und schrie auf. Dafür fing er sich sofort die gezischte Aufforderung ein, seine besoffene Weinschnute zuzumachen und weiterzuarbeiten.
    Vorsichtshalber hatte ich die verhaßten grünen Flaggen der Ruderer aufheben lassen. Natürlich werden nachts nur selten Flaggen gesetzt, doch ich hatte das Grün für alle Fälle parat. Die Spannung nahm zu, während wir langsam über das dunkle Wasser ruderten. Nachtvögel flogen hoch über uns mit Flügeln, die wie ungeölte Scharniere quietschten und seufzten. Wir beobachteten die Sterne und die schwarzen Umrisse von Inseln; an Bord der fünf Schiffe gab es keinen, der jetzt etwa geschlafen hätte.
    Wir wandten uns nach steuerbord, nach Süden, und bald verriet uns der süße Duft von Gregarians, daß Zandikar näher kam. All die herrlichen Haine waren jetzt natürlich in der Hand der Grodnims. Wir ruderten weiter. Die Bucht von Zandikar schneidet tief in die Südküste ein. Nach Süden ruderten wir, und wir achteten am Horizont auf die erste Andeutung eines langen, flachen Umrisses, der uns verraten hätte, daß wir einer gefährlichen Begegnung entgegengingen.
    Wie halb befürchtet, erblickten wir plötzlich die geduckte Silhouette eines magdagschen Ruderers. Ich muß zugeben, daß ich in diesem Augenblick enttäuscht war. Magdagsche Rudererkapitäne haben mit Nachteinsätzen wenig im Sinn. Aber Zandikar wurde belagert, und Prinz Glycas lag vor der Stadt, das wußte ich, und vielleicht wartete sogar der König mit ihm im Lager ungeduldig auf den Fall der Stadt. Vielleicht war auch Gafard, der Kämpfer des Königs, ganz in der Nähe. Ich wußte nicht, was ich fühlte, wenn ich mir eine Wiederbegegnung mit ihm vorstellte. Dagegen war mir um so deutlicher bewußt, was ich mit König Genod anstellen würde, wenn ich ihn erwischte – das verrückte Kriegsgenie, das meine Tochter Velia rücksichtslos getötet hatte.
    »Weng da!« hallte der Anruf über das dunkle Meer.
    Das rosagoldene Mondlicht vernebelte die Sicht und erschwerte eine genaue Orientierung.
    Ich hob ein Sprachrohr an den Mund und brüllte: » Strigic von Grodno! Wir haben Vorräte für den Prinzen.«
    »Llahal und Remberee! Grodno sei mit euch!«
    »Und mit euch, Remberee.«
    Der Leemschatten verschmolz mit den Schatten des Mondlichts, und wir ruderten weiter.
    »Ich bin schon zweimal nach Zandikar gefahren«, flüsterte Nath der Werfer. »Allerdings nicht in der Nacht. Es kann jedenfalls nicht mehr weit sein. Dolan der Bogenschütze führt uns gut – soweit das ein Bogenschütze eben kann.«
    »Ich bete zu Zair«, flüsterte mein Schiffs-Hikdar Fazhan, »daß der Argenter die Pflöcke nicht ganz herausreißt.«
    »Das wird nicht geschehen, bald haben wir den Pharos erreicht«, sagte ich leise.
    »Der Turm brennt bestimmt nicht.«
    »Aye.«
    Ein

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