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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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dem Wissen, das mir verwehrt gewesen war.
    Ich sagte nicht: »Fröhliches Schwingen, Dom«, denn ich wollte meine Anonymität wahren. Vielmehr sagte ich: »Du trägst ein seltsames Schwert, Dom.« Ich streckte die Hand aus.
    Er war ein stolzer, gutaussehender junger Mann – das waren sie alle. Ich hörte ihn etwas vor sich hin sagen. »Man hat mich gewarnt«, sagte er in halb klagendem, halb sehnsüchtigem Ton auf englisch. »Es sind Barbaren. Aber dieser Bursche – nicht einmal ein Dank.«
    Ich hielt ihm die Hand entgegen und bewegte keinen Muskel meines Gesichts.
    Er ließ mich das Schwert nehmen. Wieder einmal umfaßte ich ein echtes Savantischwert. Ach ja, es ist lange her, und vor Zandikar standen Belagerer, und ich steckte arg in der Klemme. Aber ich hielt das Schwert und spürte den großartigen Griff und die raffiniert geschliffene Klinge, spürte das Gleichgewicht, das Wohlgefühl, diese Waffe in der Hand zu halten – und abrupt reichte ich sie dem Savapim zurück.
    »Unser tiefempfundener Dank für deine Hilfe. Das Tor wäre ohne dich verloren gewesen.«
    Er blickte mich seltsam an.
    »Du fragst nicht, woher ich komme?« Auch er hatte wie ich eine genetische Pille geschluckt, die ihn in die Lage versetzte, alle kregischen Sprachen zu sprechen und zu verstehen.
    »Nein«, sagte ich und musterte ihn ernst. »Willst du bleiben und weiter für uns kämpfen?«
    »Wer bist du? Du sprichst, als wärst du – aber nein ... Wer bist du?«
    »Ich bin Dak.«
    »Und ich Irwin.«
    Ich wollte ihn etwas aus der Reserve locken. »Irwin was?«
    »Irwin W. Emerson.« Er schloß abrupt den Mund und fuhr langsam fort: »Der Name wird dir nichts bedeuten, Dak.«
    »Nein«, sagte ich. »Ich kenne niemanden, der so heißt, aber es ist ein schöner Name. Er klingt irgendwie gut. Du entstammst einer berühmten Familie.«
    »Das sehe ich auch so.«
    In diesem Augenblick tauchte Duhrra hinter mir auf; er wischte das Blut von der Klinge und meldete, ein Deldar liege unten im Sterben und wolle mich noch einmal sehen. Ich nickte Irwin zu und stieg von der Stadtmauer.
    Ord-Deldar Nalgre der Dreher lag im Staub, der linke Arm fehlte ihm, in die riesige Wunde hatte man Stoffetzen gestopft. Sein Gesicht war bleich und angespannt.
    »Dak – Dak – ich bin auf dem Weg zu den Eisgletschern.«
    »Du bist ein großartiger Deldar, Nalgre, ich vertraue dir. Du wirst im Lichte Zims zur Rechten Zairs sitzen. Heb den Kopf ...«
    »Zair«, sagte er und starb.
    Als ich wieder zur Mauer emporblickte, war Irwin verschwunden.
    Später taten wir etwas, das wir längst hätten tun sollen – wir teilten die Paktuns auf und ließen sie mit Männern Dienst tun, von denen wir wußten, daß sie loyal waren. Auf diese Weise vermieden wir weiteren Ärger mit den Söldnern.
    Wir machten die interessante Feststellung, daß die Diffs unter den Paktuns mit Starkey dem Ex-König gefahren waren. Sie wußten so gut wie wir, wie wenig die Apims von Zairia für Diffs im allgemeinen übrig haben. Unter den Grodnims, die die Mauer erstiegen hatten, hatten sich ebenfalls viele Diffs befunden. So hatte ein Chulik Deldar Belgres Arm abgehackt, war aber gleich darauf von der Mauer gestürzt und daran gestorben. Ich sah dies als Omen, als ein Signal, das auf der Hand lag.
    Die Savanti, die geheimnisvollen Supermenschen aus Aphrasöe, der Schwingenden Stadt, hatten einen ihrer Agenten geschickt, einen Savapim, der uns in einem Augenblick beistehen sollte, da die Stadt in Gefahr geraten konnte. Irwin hatte sich vermutlich noch wenige Sekunden vor seiner Landung in Zandikar in Aphrasöe aufgehalten und war auf seine Mission vorbereitet worden.
    Die Savanti hatten auch bei einem Tavernenstreit in Ruathytu einen Savapim geschickt, um Apims vor Diffs zu schützen. Auf ähnliche Weise griffen sie sicher an vielen Orten auf Kregen ein. Ich sagte mir, daß die Savanti wohl auf der Seite Zairias gegen die Grodnims kämpften. Diese Vorstellung munterte mich sehr auf.
    Unsere Vorbereitungen gingen weiter. Während ich arbeitete und überprüfte und Befehle gab, hielt ich weiter nach Irwin Ausschau und schickte Boten, die ihn finden sollten. Sie kehrten mit leeren Händen zurück. Ich sagte mir, daß er vermutlich nach Aphrasöe zurückgeholt worden war, wo immer sich die Schwingende Stadt befinden mochte, nachdem sein Einsatz beendet war.
    In diesen Stunden hätte ich ein ganzes Regiment Savapims gebrauchen können.
    In dieser Nacht erreichte die Innenmauer, die wir im Eck hinter das

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