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Krozair von Kregen

Krozair von Kregen

Titel: Krozair von Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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übrigen hatte ich nicht vergessen, daß ich noch mit König Genod abzurechnen hatte – und mit Gafard, dem Feldherrn des Königs, dem Meeres-Zhantil und Velias rechtmäßigem Ehemann.
    Wir wußten, daß sich diese beiden nicht bei der Armee des Prinzen Glycas aufhielten, und nahmen an, daß sie mit der Grodnim-Armee des Westens an der Küste vorrückten. Diese Einheit würde vermutlich Zimuzz einschließen, wenn die Stadt nicht längst erobert worden war. Genods Pläne entwickelten sich bisher gut – er hatte mehrere Widerstandszentren fest im Griff. Wir konnten es uns nicht leisten, Hilfe nach Zimuzz zu entsenden, und durften von dort auch keine Hilfe erwarten. Zamu, die nächste große Festungsstadt im Osten, kam sicher anschließend an die Reihe, und dann erhob sich bereits Sanurkazz – das Heilige Sanurkazz.
    Pur Naghan – der jetzt Nazhan genannt wurde – hatte mit seinem großartigen Seesieg vier der zehn Dikars wieder geöffnet. Dies war nur ein kleiner Trost für uns, wußten wir doch, daß dort draußen keine Befreiungsarmada wartete. Doch wie sehr man sich irren kann, wurde mir eines Nachts offenbart, als Roko, Roz Janris Zwerg und Kammerherr, in mein Schlafzimmer stürmte und mich wachschüttelte.
    »Ein Bote, Dak – ein Krozair von Zy! Eben angekommen.«
    Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen, legte die Waffen an und folgte Roko in den Großen Saal. Duhrra ließ ich weiterschlafen. Es war kalt in dem weiten Raum. Einige hohe Beamte Zandikars warteten; sie flüsterten miteinander. Die Königin traf kurze Zeit später ein und setzte sich auf den Thron. Ihr kleines Gesicht wirkte verschlafen – so fühlten wir uns alle.
    Ich war darauf gefaßt, daß der frisch eingetroffene Krozair von Zy einen Blick in mein Gesicht werfen, sein Schwert ziehen und losbrüllen würde: »Pur Dray! Apushniad!«
    Aber er tat es nicht. Ich kannte den Mann nicht. Er schien mir ein richtiger Krozair zu sein, gut gebaut, aufrecht gehend, mit klarem Blick und dem trotzig emporgereckten Schnurrbart eines Zairers. Mein Blick fiel auf das schimmernde Zeichen auf seinem weißen Staubmantel, das nabenlose Wagenrad, und ich muß zugeben, daß mich ein Schmerz durchfuhr. Der Neuankömmling trat sehr geschäftsmäßig auf.
    »Die Grodnims ziehen in westlicher Richtung an der Südküste entlang. Zy hält sich noch immer. Wir sind umgangen worden, Zimuzz steht vor dem Fall. Der König ist dort, Zair möge ihn ewig quälen.«
    Ich stand halb im Schatten neben dem Thron, und schwieg. Roz Janri ergriff schließlich das Wort: »Sei uns willkommen, Pur Trazhan. Hast du in all der Trübsal dennoch gute Nachrichten für uns?«
    Pur Trazhan lächelte. »Ja, Roz Janri. Ich soll euch melden, daß Zandikar nicht fallen darf. Ihr müßt durchhalten. Eine Armee ist unterwegs. Es ist eine seltsame Armee, denn sie setzt sich aus Männern zusammen, die nicht auf Zair fluchen und die in Metallbooten durch die Luft fliegen.«
    Ein überraschtes Stimmengemurmel klang auf. Eine seltsame Wärme ergriff meinen Körper. Natürlich war es Vax, der in der allgemeinen Erregung vortrat und die Stimme erhob.
    »Die Armee, die durch die Luft fliegt – kommt sie aus Vallia?«
    »Ja«, antwortete Trazhan. Offensichtlich wußte er nicht recht, wie er Vax anreden sollte.
    »Dann ist es Prinz Drak und die vallianische Armee, bei Vox! Mit Flugbooten! Etwas anderes ist nicht möglich!«
    »Richtig«, sagte Trazhan. »Geführt wird die Streitmacht von Pur Drak, einem berühmten Krozair von Zy. Lange haben wir auf ihr Kommen gewartet. Jetzt hat Pur Drak auf den Azhurad reagiert, wie er es versprach, als man ihm gestattete, in seine Heimat zurückzukehren, wo immer sie liegen mag.«
    Das erklärte, was Drak inzwischen gemacht hatte. Mein ältester Sohn hatte auf den Ruf wie ein richtiger Prescot reagiert – er hatte die Hilfe seines Volkes aufgeboten. Ich erfuhr, daß er die Voller auf dem Seeweg von Vallia herübertransportiert hatte, Flugboote, die ihm von seinem Großvater, dem Herrscher von Vallia, überlassen worden waren. Ich wußte, warum er die Flugboote lieber mit dem Schiff transportiert hatte, handelte es sich doch um Importe aus Hamal, die für längere Strecken nicht flugtüchtig waren. Anscheinend hatte es der sparsame vallianischer Herrscher vermieden, seinem Enkel Voller erster Qualität mitzugeben.
    »Ich habe von Pur Drak gehört«, sagte Roz Janri, und legte die Stirn in Falten. »Er ist der Sohn Dray Prescots, des Lords von Strombor, der einmal der

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