Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
Vom Netzwerk:
dünnen Leberkäsescheiben, auf meinem Teller, statt zwei, die ich normalerweise schaffte. Mama wollte mich fett haben. Hmm … echter Leberkäse! Das bayerische Land stülpte sich über uns wie eine Socke. Noch vorgestern hatte es zum Frühstück Thüringer Wurst gegeben. Doch auf dem Tisch stand auch ein Teller mit Dresdner Eierschecke: Die Socke hatte Löcher. Egal! Nicht mal Dresdner Eierschecke konnte mich in die alten Zeiten kicken, ich blickte mutig in die Zukunft. Die tapferen Abenteuer warteten. Ich lief nach oben in mein Zimmer und startete die Maschine.
     

     
    Also, Fenton, alter Freund. Wäre es nicht an der Zeit, die kleine Chinesin Kim aus dem Cockpit zu befreien, wo sie noch immer eingeklemmt und bewusstlos liegt?
    Fenton weckt sie also auf meinen Vorschlag hin ruck, zuck mit dem Gestank der brennenden Räucherstäbchen auf, befreit sie, und die Reise kann weitergehen. Zum Glück kann Kim die Schriftzeichen in den Aufzeichnungen von Kims Onkel entschlüsseln. Unglaublich, was sie vorliest: Bei seiner Tibet-Expedition sei Kims Onkel vom Professor Hayes begleitet worden, der ein geheimnisvolles
Artefakt besaß – das Drachenauge, einen in Gold gefassten grünen Edelstein. Doch leider können sie sich darum jetzt nicht kümmern. zuerst müssen Fenton und Kim noch andere Rätsel lösen und bangen gleichzeitig darum, dass sie womöglich zu spät kommen, um Fentons Freund Richard zu finden und zu helfen. Und irgendwo in Tibet lauern ja auch noch die Nazis, angeführt von der bösen Gräfin …
     

     
    »Bänn!« Mein Vater hatte an meine Zimmertür geklopft. Gerade vom Schulhof gekommen, in voller Montur. Hatte sich schon etwas eingearbeitet. »Isch muss disch do Schulleidorin vurstelln, Bänn«, sagte Vater. Also trotteten wir in die Schule. Klar, die Schulleiterin musste alle fremden männlichen Subjekte checken. Ein Mädcheninternat ist ein sensibles soziales System, da kannst du keinen Bock zum Gärtner machen.
    Draußen kündigte sich trotz Mitte September wieder ein heißer Sonnentag an. Süden halt! In der Schule war gerade Pause. In den langen Schulgängen raschelte und tuschelte und kicherte es hinter uns, ein Trupp Mädels, anscheinend aus der Sechsten, jagte uns sogar nach, der Pulk versteckte sich hinter jedem Eck – als ich mich mal umdrehte, ertappte ich einige Mädchenköpfe beim Herausgucken. Auch Vati merkte es. Er drehte sich um und brüllte: »Guddn morchn!« Der Sachsengruß trieb den Mädchenspähtrupp auseinander. Boah! Ein Mann war hier wohl ein seltenes Tier. Wie ein Affe im Zoo kam ich mir vor. Dabei hab ich bis jetzt gedacht, ich wäre für Frauen was ganz Uninteressantes. Wohl nicht in einem Mädcheninternat. Hey! In einem Mädcheninternat konntest du
selbst als ein Junge wachsen, der bei jeder unmöglichen Gelegenheit einen Ständer kriegte. Ganz ohne besondere Talente.
     

     
    »Du bist also Benn«, sagte Frau Korcks, die Schulleiterin. »Weißt du, wir haben hier eine Menge Mädchen …«
    »Den indressiern Mädls ni so«, sagte mein Vater. »Der’s andersrum!« Ach, nee! Das hab ich mir jetzt nur so ausgedacht. Klar hat mein Vater das nicht gesagt. Dass ich schwul bin, meine ich. Aber zuzutrauen wäre ihm das schon, oder? Bei seinem Sinn für Humor. »Bänn hängd sowieso de ganse Zeid nur vorm Combjudor«, sagte Vati in Wirklichkeit. »Mädls indressiern den ni.« Das hörte sich an, als würde ihm mein Null-Bock auf Mädchen echte Sorgen bereiten. Er drehte sich zu mir. »Oder?«
    »He?« Was hätte ich jetzt sagen sollen? Dass ich nicht auf Mädchen aus war? Das wäre gelogen. Klar interessierten mich Mädchen. Die im Netz auf jeden Fall. Die im Real waren etwas stressig, das gebe ich zu. Aber auch die guckte ich mir gern an. Vor allem aus Entfernung.
    Zum Glück strahlte Frau Korcks auf wie ein Halloween-Kürbiskopf. »Computer?«, fragte sie. »Du kennst dich mit Computern aus?«
    »Schon«, sagte ich. Na ja, wohl hatte ich damit etwas zu dick das Brot geschmiert. Klar kannte ich mich mit Facebook, SchülerVZ, MySpace, YouTube und allen möglichen Webdiensten und sozial networks aus, mit Computerspielen und Ähnlichem. Die kennt aber heutzutage jeder Jugendliche: Jungs und Mädchen. Das ist unser täglich Brot. Von Hardware hatte ich trotzdem keine Ahnung. Für Hardware
war Rowdy zuständig. Doch durch diverse Chats wusste ich aber, dass die meisten Frauen von Computerhardware noch weniger Ahnung hatten als ich. In einem Spiele-Forum hatten Männer über

Weitere Kostenlose Bücher