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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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nackt waren sie also nicht. Noch nicht… Trotzdem hatte ich nicht arg viel Lust, hier in den engen Gängen einem Trupp verschwitzter Mädchen in kurzen Fußballshorts zu begegnen, die gerade nach dem Spiel voll auf Adrenalin waren und sich eventuell die Wut auf den männlichen Schiri abreagieren wollten. Ich hatte heute schon Emma in Ekschn gesehen, Körpernähe mit brutalen Fußballerinnen war nicht das, was ich unbedingt brauchte. Besser lief ich nach unten zurück und wartete auf einem der Klos, bis sie wieder weg waren. Sie mussten ja bald zur Siegerehrung. Ich joggte ins Labyrinth zurück. Super: Gleich zwei Klos nebeneinander. Eins verschlossen, wohl kaputt. Das linke war aber auf. Ich schlüpfte mit der Werkzeugtasche hinein, machte die Tür zu und wartete, bis der Sturm vorbei war. Um mir die Zeit zu vertreiben, studierte
ich auf der Tür vor mir weibliche Klosprüche, die mir teils Schamröte ins Gesicht trieben. Währenddessen lief eine Gruppe Mädels aus der Umkleide an meinem Klo vorbei in die Dusche. Wahrscheinlich die Gegenspielerinnen von meinen Mädchen.
    »Voll brutal die Sieben von denen, oder?«, sagte eine laut. Damit konnte sie nur Emma gemeint haben.
    Doch plötzlich schreckte mich ein KLOPF-KLOPF gegen meine Tür aus meinen Klospruchstudien. »Ich muss mal!«
    »Ich mach Kaka«, sagte ich in einer Mädchenstimme. Ach, Quatsch! Natürlich habe ich nichts gesagt. Blieb still wie der Mucks eines Mäuschens. Das Mädchen rüttelte an der Türklinke.
    »Ich muss mal!« Dann probierte sie das an der rechten Tür, die verschlossen war. Da konnte sie lange warten – die war kaputt! Gibt es hier denn keine anderen Klos als diese zwei? Warum pieselte sie nicht in die Dusche, verdammt? Was jetzt? So schnell würde die nicht aufgeben. Wenn du den Drang hast zu pieseln, kannst du dir ja nicht sagen: »Na, gut! Dann verschiebe ich das eben auf morgen …« Und wieder – KLOPF-KLOPF! – hämmerte es ungeduldig gegen meine Tür.
    »Na, merkst du nicht, dass ich am Kacken bin?«
    He? Das kam nicht von mir. Echt! Das kam aus dem verschlossenen Klo neben mir. Also doch nicht kaputt. Die Stimme stammte eindeutig von Emma. Hatte sie dort schon vorhin gehockt, als ich in den Duschen nach der Werkzeugtasche suchte? Mensch, da hatte ich ja echt Glück gehabt, dass sie mich hier nicht erwischte.
    Die Spülung nebenan spülte meine Überlegungen jedoch weg. Nach dem Wasserfall ging auch die Nachbarklotür auf.

    »Warum musst du so ’nen Stress machen?«, fragte Emma das fremde Mädchen.
    »Entschuldigung«, sagte sie und schlüpfte ins Häuschen. Schritte von Emma. Und gleich ging eine zweite Tür auf und schlug zu. Uff! Emma, du brutale Amazone, du! Danke, du hast mich gerettet!!! Der Flur war frei. Nichts wie weg hier! Trotzdem machte ich die Klotür zuerst nur einen Spaltbreit auf und guckte vorsichtig heraus. Keine Emma! Kein Mädchen mehr hier. Niemand. Nur das Pieselgeräusch aus der Kabine, das nicht aufhören wollte. Ach, die Mädels! Mit dieser vollen Blase hatte sie Fußball gespielt? Kein Wunder, dass ihre Mannschaft verloren hatte.
    Jetzt aber nichts wie – HOPP, HOPP! – raus aus dem Klo und schwupp nach draußen. Nur noch diese eine letzte Tür musste ich aufmachen und schon läge die Treppe in Richtung Freiheit vor mir. So wie ich konnte sich nur ein entflohener Sträfling fühlen. Super! Ich riss die Tür auf.
    »He?«, sagte die nackte Anna. »Was machst du hier?« Nicht mal Anstalten machte sie, sich mit ihrem Trikot zu bedecken, das sie noch in den Händen hielt. Sie richtete sich nur auf und zielte mit ihren Kanonen genau gegen meine Stirn. So hoch ragten sie. Immer abwehrbereit. In einem ähnlich unbekleideten Zustand befanden sich Katja, Emma, Mia und ein paar andere Mädchen aus ihrer Mannschaft. Mann, Mias Rundungen waren ein Hingucker. Sie alle starrten mich an. Ich war zum ersten Mal im Leben so schockiert, dass ich beim Anblick von nackten Frauen nicht mal den Hauch eines Ständers bekam. Ja, leck mich am Arsch! Ich Idiot! Hatte ’ne falsche Tür im Sturm genommen: Statt ins Freie direkt in die Waffenkammer der Amazonen. In die Höhle des Pandabären! Schlimmer als bei Fenton. Der war nur von Nazis umgeben. Ich von nackten
Mädchen! Was jetzt? Vielleicht sollte ich so tun, als ob gar nichts wäre.
    »Kennt ihr den?«, fragte ich. Die Mädchen sagten kein Wort, starrten mich krass verblüfft an. »Der Enkel fragt seinen Opa: ›Opa! Haste meine Pillen gesehn? Da stand LSD

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